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Paletten-Doktorfisch

Ein Paletten-Doktorfisch schwimmt über einem Riff
Paletten-Doktorfische brauchen spätestens nach den beiden Disney-Filmen „Findet Nemo“ und „Findet Dorie“ keine große Vorstellung mehr Foto: picture alliance / blickwinkel/H. Schmidbauer | H. Schmidbauer

Paletten-Doktorfische finden sich in vielen Korallenriffen im Pazifischen Ozean. Seit dem Disney-Film „Findet Nemo“ ist jedoch bei einigen der Wunsch groß, sie auch im heimischen Aquarium zu halten. Dies gestaltet sich angesichts der Bedürfnisse der Tiere jedoch als äußerst schwierig.

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Aussehen

Durch den Disney-Film „Findet Nemo“ sind Paletten-Doktorfischen zu einer der bekanntesten Arten von Meeresfischen geworden. Die vergessliche Fischdame Dorie haben viele in ihr Herz geschlossen. Mittlerweile ist die Haltung der tiefblauen Riffbewohner auch bei Aquarianern beliebt.

Das charakteristische Aussehen von Paletten-Doktorfischen zeichnet sich durch einen sehr flachen, fast ovalen Körper aus. Markant sind neben der leuchtend-blauen Grundfarbe auch die schwarzen und gelben Streifen der Fische, die sich vor allem auf den Flossen wiederfinden, aber auch auf der oberen Hälfte des Körpers.

Den Namen Doktorfisch trägt der tropische Meeresbewohner übrigens, weil er skalpellartige Knochenklingen in der Schwanzwurzel hat. Mit diesen verteidigt er sich gegen Fressfeinde. Auch die Flossen der Doktorfische laufen bereits spitz zu, wobei die Rücken- und Bauchflosse eher klein ausfallen und sich lang über den Körper ziehen. Der Paletten-Doktorfisch kann bis zu 30 Zentimeter groß werden und gehört zu den größeren Fischen. Bei ihnen gibt es keinen Geschlechtsdimorphismus, das heißt Männchen und Weibchen sehen gleich aus und sind gleich groß.

Verhalten

Als Jungtiere sind Paletten-Doktorfische Schwärmer, die in größeren Gruppen zusammenleben. Dann verstecken sie sich auch gern in Acropora-Korallen. Sobald sie ausgewachsen sind, leben sie nur noch zu zweit oder sogar allein. Man sollte sich also vor der Anschaffung bewusst sein, dass die Jungtiere spätestens, sobald sie mit zwei Jahren ausgewachsen sind, nicht mehr zusammen bleiben können.

Bereits ein kleiner Schwarm Doktorfische benötigt ein Aquarium von 1000 bis 1500 Litern Fassungsvermögen und mindestens zwei Meter Kantenlänge, denn die Tiere sind Dauerschwimmer. Sobald sie ausgewachsen sind, benötigen Paletten-Doktorfische ein noch größeres Aquarium, in dem sie weite Strecken zurücklegen können. Das Becken sollte daher für zwei adulte Tiere mindestens 2000 Liter fassen.

Die Vergesellschaftung mit anderen Riffbewohnern ist möglich, allerdings sollte man für die Paletten-Doktorfische dann für viel Abwechslung und ein reichliches Nahrungsangebot sorgen. Denn bei Langeweile oder Hunger beginnen sie damit, andere Bewohner des Beckens zu ärgern oder auch aggressiv gegenüber der eigenen Art zu werden.

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Richtige Haltung & Pflege

Schon allein die Größe des Beckens ist für viele Hobby-Aquarianer kaum im heimischen Bereich zu gewährleisten. Es wird auch debattiert, ob man Paletten-Doktorfische überhaupt artgerecht in einem Aquarium halten kann. Denn nicht nur brauchen die Fische sehr viel Schwimmraum, sondern auch ein funktionstüchtiges Korallenriff im Becken. Dies zu bauen und darin ein Ökosystem zu bilden, in dem sich Doktorfische wohlfühlen, braucht sehr lange Zeit: mindestens sechs bis acht Monate.

Bevor man auch nur daran denken kann, Korallen einzusetzen, muss man das Salzwasserbecken einfahren. Anschließend benötigt man Lebendgestein oder Riffkeramik und entsprechende Bakterien. Das Riff sollte mindestens einen Meter hoch sein, denn Doktorfische halten sich vor allem im erhöhten Riffdach auf, in dem Stein und Weichkorallen beheimatet sind. Zudem muss man in dem heimischen Aquarium eine Riffkante mit stärkerer Strömung anlegen, wo man Höhlen für die Doktorfische baut. In diese ziehen sie sich zum Schlafen zurück.

In der freien Natur jagt der Paletten-Doktorfisch nach Plankton, frisst aber auch Algen, wenn er sie bekommt. Dafür braucht er auch im Aquarium vor allem klares und sauerstoffhaltiges Wasser, das mit einer leistungsstarken Pumpe sauber gehalten wird. Er bevorzugt oberhalb der Riffkante eine eher leichte Strömung, die über eine separate Pumpe erzeugt wird.

In Gefangenschaft kann man dem Paletten-Doktorfisch darüber hinaus weitere Futtermittel anbieten, solange diese nicht zu groß sind. Denn er schwimmt nicht nur viel, sondern frisst auch fast pausenlos. Er nimmt mit etwas Gewöhnung mittelgroßes Lebend-, Frost-, sowie Flockenfutter und Granulat an. Er frisst sehr gern Schwebegarnelen und Salzkrebse. Als pflanzlichen Snack zwischendurch kann man auch überbrühten Spinat oder Kopfsalat sowie Seetang oder Spirulina-Alge reichen.

Die Werte im Becken sollten stets gut im Auge behalten werden, denn der Paletten-Doktorfisch benötigt konstante Verhältnisse und eine hohe Wasserqualität. Die Temperatur sollte zwischen 23 und 26 Grad liegen. In der Natur können Paletten-Doktorfische bis zu 20 Jahre alt werden, in Gefangenschaft neigen sie jedoch zu Erkrankungen, die ihre Lebenserwartung auf 10 bis 15 Jahre senken. Darunter ist etwa die Weißpünktchenkrankheit, die sich bei schwankenden Wasserwerten und Keimen im Wasser häufig zeigt.

(ls)

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