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Pekinese

Der Pekinese hat seinen Ursprung in China und wurde dort während der Qing-Dynastie als Symbol für Glück und Wohlstand geschätzt.
Der Pekinese hat seinen Ursprung in China und wurde dort während der Qing-Dynastie als Symbol für Glück und Wohlstand geschätzt. Foto: Getty Images / DevidDO

Der Pekingese – meist Pekinese genannt – ist eine kleine Hunderasse, die ihren Ursprung in China hat und eng verbandelt mit Kultur und Geschichte des Landes ist. Von vielen wird der Pekinese fälschlicherweise als Schoßhündchen abgetan, doch ist er alles andere als das.

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Herkunft

Der Pekinese galt schon immer als etwas ganz Besonderes. So herrschte lange der Glaube, dass er das Ergebnis einer Kreuzung aus einem Löwen und einem weiblichen Affen sei, was man auch optisch sehen könne. Ob das auch der Grund dafür ist, dass der kleine Hund in seiner Heimat China den Beinamen „Löwenhund“ bekam, lässt sich nicht mehr genau sagen. Doch seinen Ursprung hatte der Pekingese im Palast des Kaisers in der verbotenen Stadt in China. Dort galt er als Begleithund des Adels und bewachte die Tempel. Für das einfache Volk war der kleine Vierbeiner nicht vorgesehen, weshalb er nicht außerhalb der Palastmauern leben durfte und der Diebstahl eines solchen Hundes mit dem Tode bestraft wurde.

Besonders großer Beliebtheit erfreute sich der Pekinese in der Qing-Dynastie (1644-1912), wie sich eindrucksvoll in vielen Überlieferungen aus der damaligen Zeit nachverfolgen lässt. Seinen weltweiten Siegeszug trat der kleine Hund erst ab 1860 an, nachdem die Briten Peking eroberten und fünf der wertvollen Tiere als Kriegsbeute mitnahmen. Einer von ihnen landete bei Hundefreundin Queen Victoria, die den kleinen Rüden „Looty“ nannte – eine Anlehnung an das englische Wort „loot“, was für „Kriegsbeute“ steht.

Von da an konnte auch in Europa gezüchtet werden. Allerdings sehr zum Nachteil der Tiere. Über die Jahrzehnte ging die Zucht immer mehr ins Extreme. Dafür wurden gesundheitliche Probleme der Hunde billigend in Kauf genommen: So wurden die Augen größer, die Nasen platter und das Fell länger. Zudem wurde auch der Kopf unverhältnismäßig größer als der restliche Körper – insbesondere dem Becken. Daher stellen Geburten oft ein Risiko für die Hündinnen dar. Im Jahr 2010 wurde der nochmals an den Rassestandards gefeilt, um kranke Tiere aus der Zucht zu nehmen und um dem Tierleid möglichst entgegenzuwirken.

Aussehen & Fell

Der Pekinese ist ein kleiner, aber dennoch kompakter Hund mit einem gedrungenen Körperbau. Charakteristisch ist für ihn der breite Kopf mit dem kurzen, platten Gesicht. Abgerundet wird dies durch die großen, dunklen Augen und die herabhängende, herzförmige Ohren, die ihm seinen charmanten Ausdruck verleihen. Und dann wäre da auch noch das Fell, von dem der kleine Chinese echt viel hat: Es ist lang, dicht und in verschiedene Farben wie Rot, Schwarz, Fawn und Creme möglich.

Charakter & Gemüt

Auch wenn der Pekinese durch seine geringe Körpergröße und sein niedliches Gesicht besticht, so sollte man ihn keineswegs unterschätzen und als reines Schoßhündchen abtun, denn das ist er nicht. Zu seinem Menschen bauen diese Hunde eine sehr tiefe Beziehung auf und sind ihnen gegenüber stets loyal und liebend. Auf der anderen Seite sind Pekinesen aber auch für ihre unabhängige Persönlichkeit und ihren Dickkopf bekannt und berüchtigt. So entscheiden einzig und alleine sie, wann es Zeit zum Schmusen ist und wann nicht.

Insgesamt fokussiert sich der Pekinese gerne vor allem auf eine Person, weshalb er auch sehr beliebt bei alleinstehenden Menschen ist. Fremden gegenüber verhält sich die Rasse eher reserviert bis misstrauisch. So ist es auch kein Wunder, dass dieser wachsame Vertreter stets sein Umfeld genau im Auge behält und gerne anschlägt, sobald ein Fremder auftaucht. Dennoch ist er kein Kläffer, sondern einfach nur aufmerksam. Eine Eigenschaft, die man nicht verwechseln sollte.

Richtige Haltung & Pflege

Der Pekinese ist ein genügsamer Kamerad, der nicht viel Platz und auch nicht unbedingt viel Auslauf braucht. Daher eignet er sich auch zur Haltung in einer Stadtwohnung. Zwar sollte sichergestellt werden, dass er regelmäßig seine Spaziergänge bekommt und auch mental gefördert wird. Doch kilometerlange Gewaltmärsche sind nicht nötig. Halter sollten ihm aber auf den Gassirunden die Möglichkeit zum ausgiebigen Schnuppern bieten, damit er ein glückliches Hundeleben führen kann.

Da der Pekinese keinen Trubel mag, sollte er Herrchen und Frauchen besser nicht auf Geburtstagsfeiern, Sommerfeste, Weihnachtsmärkte oder Festivals begleiten müssen. Damit würde man ihn nur unnötig stressen. Dann wäre da auch noch die Fellpflege: Das Fell des Pekinesen sollte man täglich gegen die Wuchsrichtung bürsten, um Verfilzungen vorzubeugen. Dennoch sollte er, nur wenn wirklich nötig gebadet werden, da die Unterwolle extrem langsam trocknet und somit Haut und Fell in Mitleidenschaft gezogen werden können. Bis das Fell komplett getrocknet ist, sollte der Hund an einem warmen und zugfreien Ort sein, da er sich sonst erkälten könnte. Außerdem sollten die Augen und Ohren regelmäßig kontrolliert und sanft gereinigt werden.

Erziehung

Da der Pekinese ziemlich intelligent ist, ist es recht einfach ihn zu trainieren – also, in der Theorie jedenfalls. Wäre da nicht seine Eigenwilligkeit und sein Dickköpfchen, was es schon erschweren kann ihm etwas beizubringen. Ist er jedoch in der Stimmung etwas zu lernen, dann ist er auch gewillt, aber eben nur so lange, wie er darauf Lust hat. Daher sollten Halter ihm mit viel Geduld und liebevoller Konsequenz begegnen.

Ernährung

Gesunde Vertreter dieser Rasse sind im Hinblick auf Futter recht unproblematisch. Es können Trocken- oder Nassfutter gefüttert werden und wer will, kann auch BARFen. Dennoch sollte man das Gewicht des Vierbeiners immer genau im Auge haben, da diese Rasse zu Übergewicht neigt. Daher sollten die Menge des Futters immer an Alter, Körpergewicht und Bewegungsdrang angepasst sein. Insgesamt sollte im Futter kein Weizen und auch kein Zucker enthalten sein.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Aufgrund der jahrzehntelangen Überzüchtung dieser Rasse muss hier leider von einer Qualzucht gesprochen werden, die es den Tieren beinahe unmöglich macht, ein unbeschwertes Hundeleben zu führen. So haben Pekinesen wegen ihrer angezüchteten platten Schnauze oft Atemprobleme und bekommen insbesondere bei hohen Temperaturen kaum Luft. Daher vertragen sie keine große Hitze.

Aber auch die hervortretenden Augen machen dem Vierbeiner das Leben schwer: So besteht durch sie große Verletzungsgefahr, beispielsweise beim Schnüffeln im Wald oder beim Toben im Garten. Aufgrund dieser gesundheitlichen Beeinträchtigungen landen Hunde dieser Rasse verhältnismäßig oft beim Tierarzt, was im Umkehrschluss hohe Behandlungskosten und auch Kummer bedeutet. Das ist eine Sache, der sich Interessenten vor der Anschaffung bewusst sein sollten.

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Der Pekinese im Überblick

  • Charakter: charmant, loyal und aufmerksam
  • Größe: 20–30 cm
  • Gewicht: 5–7 kg
  • Fell: dichtes, teils langes Fell mit dichter Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: recht niedrig
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre
  • Besonderheiten: Pekinesen gelten als Qualzucht und bringen viele gesundheitliche Leiden mit sich

(da)

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