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Ragamuffin

Ragamuffin vor schwarzem Hintergrund
Die Ragamuffin ist eine Katze mit einem besonderen Haarkleid, die äußerst beliebt bei Haltern ist Foto: Getty Images

Die Ragamuffin ist eine seltene Katzenrasse mit einer bestechenden Optik. Die langhaarige Schönheit gilt als ausgeglichen und ruhig, wodurch sie sich gut für Familien eignet.

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Herkunft

Lange galt die Ragamuffin als die langhaarige Variante der Ragdoll. Diese wurde seit den 1960er-Jahren im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien gezüchtet. Das schien einigen Katzenzüchtern zu missfallen, weswegen sie die neue Zucht als verächtlich als „Straßenkatzen“ bezeichneten. Daher rührt auch der Name der Rasse, denn als „Ragamuffin“ wird im Englischen eine Person, typischerweise ein Kind, in zerrissener, dreckiger Kleidung bezeichnet.

Seit 1994 sind die Katzen unter diesem Namen von der World Cat Association als eigenständige Rasse anerkannt. Bei anderen Zuchtverbänden gilt die Ragamuffin noch immer als Variante der Ragdoll.

Die Ragamuffin ist eine sehr seltene Katzenrasse, die in Deutschland nicht besonders häufig gezüchtet wird. Entsprechend wird sie meist ziemlich teuer angeboten und manche Züchter rufen schon mal Preise von bis zu 1000 Euro für ein Tier auf.

Aussehen & Fell

Die Ragamuffin ist eine Langhaarkatze. Sie hat einen ziemlich runden Kopf mit dem passenden Kinn dazu. Ihre Schnauzenpartie ist ebenfalls relativ rundlich und nach vorn gerichtet. Ihr Körperbau wird als stämmig beschrieben, der Brustkorb ist gut ausgebildet und wirkt durch das dicke Fell noch üppiger. Dieses ist gerade im Bereich des Kopfes und des Halses etwas länger als das restliche Fell, was den Eindruck erweckt, als ob die Ragamuffin einen flauschigen Kragen trägt.

In der Regel werden Ragamuffin-Kitten zudem komplett weiß geboren und entwickeln ihre Fellzeichnungen erst später. Laut den Zuchtstandards ist jedoch jede Fellfarbe erlaubt. Häufige Fellfärbungen sind jedoch ein weißer Grundton mit Zeichnungen im Gesicht und am Schwanz. Es gibt jedoch auch viele einfarbige Ragamuffins. Das Fell ist dicht und flauschig, hat aber eine seidige Struktur und wenig Unterwolle.

Laut Standard sind alle Augenfarben erlaubt, diese sind jedoch häufig von der Fellfarbe abhängig. So haben Colourpoint-Ragamuffins in der Regel blaue Augen. Diese sind meist walnussförmig und können leicht schräg stehen. Ebenso kräftig wie ihr Körperbau ist auch ihre Muskulatur. Der Schwanz ist ebenfalls kräftig ausgeprägt, mittellang und sehr buschig. Die Ragamuffin zählt zu den großen Katzenrassen und bringt bis zu neun Kilogramm auf die Waage.

Charakter & Gemüt

Die Ragamuffin gilt als ruhig und umgänglich. Sie kann aber auch sehr anhänglich und menschenbezogen werden und ist dann nur ungern von ihren Haltern getrennt. Für sie empfiehlt es sich besonders, sie mit einem Artgenossen oder anderen Tieren zu halten. Gerade, wenn man tagsüber selten da ist. Die Ragamuffin gilt als tolle Begleiterin, die sich als Familienkatze, aber auch für ältere und ruhige Halter gut eignet.

Training & Beschäftigung

Ragamuffin-Katzen sind ausgesprochen ruhig und wenig bewegungsfreudig. Zudem sind sie aber auch verspielt und intelligent. Daher ist es wichtig, sie im Alltag zur Bewegung zu motivieren, bei der man Spiel und Intelligenztraining miteinander verbindet. Am besten eignen sich dazu Jagd- und Ballspiele. Auch Intelligenz- und Suchspiele motivieren die Katze zu Bewegung und fordern sie zudem auch geistig.

In der Regel macht die Ragmuffin viel für Leckerli. Sie gilt als äußerst futtermotiviert und lernt dafür auch gern Tricks oder Kunststückchen. Allerdings sollte man die Leckerli dann von der täglichen Futterration abrechnen. Man kann die Katzen auch mit Clickertraining gut beschäftigen.

Richtige Haltung & Pflege

Das lange Fell der Ragamuffin sieht zwar pflegeintensiv aus, ist es aber nicht. Durch die seidige und leichte Struktur verfilzt es kaum. Allerdings schätzt die Ragamuffin trotzdem regelmäßige Fellpflegeeinheiten. Einmal die Woche kann man dem Tier damit eine Freude machen. Im Fellwechsel gern auch mehrfach in der Woche.

Grundsätzlich eignet sich die Ragamuffin gut für Wohnungshaltung, sollte aber auch gesicherten Freigang auf Balkon und Terrasse genießen dürfen. Viele Halter von Ragamuffins haben eher Bedenken, wenn es um ungesicherten Freigang geht. Denn die Rasse ist gerade durch ihr tolles Aussehen beliebt und soll auf dem Schwarzmarkt hohe Preise einbringen.

Ernährung

Die Ragamuffin braucht aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts mehr Futter als andere Katzenrassen. Allerdings neigt sie rassebedingt zu Übergewicht, weshalb man ihren Energiehaushalt gut im Blick behalten sollte. Gerade Trockenfutter sollte ihr nur abgewogen zur Verfügung gestellt werden, denn es hat meist sehr viele Kalorien. Nassfutter mit hohem Fleischanteil sind eine gute Alternative. Die Ragamuffin nimmt aber auch Rohfütterung gern an. Hierbei empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Tierarzt oder eine Beratung im Tierfachgeschäft.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Die Ragamuffin wird noch relativ selten gezüchtet, daher ist über rassetypische Krankheiten bei ihr noch nichts bekannt. Allerdings gibt es auch Züchter, die sie aufgrund der Seltenheit durch Inzest weitervermehren. Dann kann es dazu kommen, dass die Tiere an hypertropher Kardiomyopathie leiden, einer Verdickung des Herzmuskels.

Daher sollte man bei einem Interesse an der Ragamuffin nur auf seriöse Züchter setzen und sich den Stammbaum der Tiere genau anschauen. Aus guter Zucht gilt sie als robust und gesund, neigt jedoch etwas zu Übergewicht, da sie auch nicht die aktivste ist. Regelmäßige Check-ups beim Tierarzt und Gewichtskontrolle sind daher bei der Ragamuffin das wichtigste. Bei guter Pflege kann die Ragamuffin bis zu 20 Jahre alt werden.

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Die Ragamuffin im Überblick

  • Charakter: ausgeglichen, freundlich
  • Größe: groß
  • Gewicht: Kätzinnen 5–7 kg, Kater bis zu 9 kg
  • Fell: lang und seidig, alle Farben erlaubt
  • Pflege: wenig aufwendig
  • Besonderheiten: selten gezüchtet, wird sehr teuer verkauft und könnte manche aufgrund der besonders schönen Optik zum Diebstahl animieren

(ls)

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