Der Rottweiler ist eine der wichtigsten Rassen im Bereich der Diensthunde, denn er verfügt über einen großen Arbeitseifer. Mit seinem stämmigen Körperbau wirkt er auf viele einschüchternd, er hat aber ein friedliches und familienfreundliches Wesen. In einigen Bundesländern wird er als Listenhund geführt.
Herkunft
Schon die Römer schätzten die Vorzüge der Rottweiler-Vorfahren als Kriegs- und Wachhunde. Sie setzten die Tiere sogar in direkten Kämpfen mit bewaffneten Gladiatoren ein. Viehhändler waren außerdem von den hervorragenden Eigenschaften der Hunde zusammen mit Rindern und Schafen begeistert: Die Ur-Rottweiler waren gute Hüte- und Treibhunde. Bis auf Viehmärkte in der Stadt Rottweil begleiteten die kräftigen und wachsamen Hunde das Vieh, wo sie schließlich ihren heutigen Namen erhielten. Der Viehhandel lag im 19. Jahrhundert in der Hand der Metzger und sie erkannten schnell den geschäftsfördernden Einfluss der Rottis. So begannen sie mit gezielter Zucht, die natürlichen Instinkte wie Hüten, Wachen und Beschützen sowie die Ausdauer und Kraft zu fördern. Die auch als „Metzgerhunde“ bezeichneten Rottweiler wurden bereits 1910 offiziell zu Diensthunden für Polizei und Grenzschutz ernannt.
Aussehen & Fell
Sein imposantes Erscheinungsbild ist nur einer unter vielen Gründen, warum sich der Rottweiler so gut als Diensthund eignet. Mit seinen bis zu 68 Zentimeter Schulterhöhe und 50 Kilogramm Gewicht ist er eine Menge Hund auf vier Pfoten. Das Fell ist schwarz, mit braunen Abzeichen an Schnauze, Brust und Beinen – dem sogenannte „Brand“. Kurz und glatt ist das Fell gehalten und besteht aus Unterwolle und Deckhaar. Dadurch kann dem Rottweiler auch die kalte Jahreszeit kaum etwas anhaben. Typisch für die Rasse sind zudem die großen, herabhängenden Lefzen, sowie die kräftigen Zähne und das schwarze Zahnfleisch.
Charakter & Gemüt
Im Gegensatz zu den weitverbreiteten Vorurteilen gegenüber dem Rottweiler ist er äußerst friedlich und freundlich. Er liebt Kinder und auch andere Haustiere als Spielgefährten und bleibt aufgrund seiner Prägung zum Arbeitshund bis ins hohe Alter sehr aktiv. Dies hat auch einen hohen Bewegungsdrang zur Folge, weshalb der Rottweiler viel Auslauf braucht und auch ausgiebige Spielstunden mit Ball, Stöckchen oder anderen Trainingsaccessoires schätzt. Der groß gewachsene Hund baut schnell eine sehr enge Bindung zu seinem Halter und der dazugehörigen Familie auf. Da er gezielt als Schutz- und Wachhund gezüchtet wurde, kann dies dazu führen, dass er Fremde mit sehr lautem Bellen warnt. Wer keinen großen Kläffer halten möchte, muss dies schon von klein auf kontrollieren.
Erziehung
Der Rottweiler ist durchaus ein friedlicher Familienhund, dennoch benötigt er eine starke und konsequente Führung. Denn obwohl er anderen Menschen und Tieren freundlich gesonnen ist, kann genau dies zu Problemen führen, wenn der große Hund vor lauter Freude und Überschwang an anderen hochspringt und diese mit seinem stolzen Gewicht umwirft. Der Rottweiler ist allein aufgrund seines Ursprungs als Arbeitshund sehr lernwillig und nimmt eine liebevolle, aber dennoch konsequente Erziehung dankbar an. Er ist nicht unbedingt ein Anfängerhund, kann aber mithilfe von Welpenspielstunde und Training in der Hundeschule zu einem folgsamen und ausgeglichenen Begleiter für alle Lebenslagen werden.
Richtige Haltung & Pflege
Aufgrund seiner Größe und dem ausgeprägten Bewegungsdrang ist der Rottweiler kein Hund für eine kleine Wohnung in der Stadt. Hier kann sein durchaus lautes Bellorgan die Nachbarn stören. Ideal für den Rottweiler ist deshalb ein Haus mit großem Garten, das er durchaus auch bewachen kann. Regelmäßige Gassirunden sind natürlich trotzdem Pflicht. Einige halten den Rottweiler nur als Wach- oder gar Kettenhund. Dieses traurige Dasein wird der Hunderasse nicht gerecht, da sie sehr auf Menschen bezogen ist und darüber hinaus auch zusätzliche Bewegung und Beschäftigung braucht. Neben dem mehrmals täglichen Auslauf sollten Such- und Jagdspiele oder ausgelassene Bäder im nächsten See kommen. In manchen Bundesländern ist der Rottweiler ein sogenannter „Listenhund“. Dies stellt besondere Anforderungen an die Haltung und erfordert mitunter auch einen Wesenstest.
Ernährung
Wie alle großen Hunde hat auch der Rottweiler einen großen Appetit. Dennoch sollte er keinesfalls mehr Futter erhalten als für seine Größe und sein Gewicht vorgesehen. Der ohnehin schon recht massige Hund neigt zu Übergewicht. Deshalb bietet sich die Fütterung von Nassfutter an, da dieses durch den hohen Wasseranteil eine geringere Kaloriendichte aufweist. Auch Leckerlis sollten nur selten den Weg in das Maul des Hundes finden. Beim Futter selbst ist auf einen hohen Anteil von Fleisch und Gemüse bzw. Obst zu achten. Zusätze wie Zucker oder Getreide sollten hingegen nicht enthalten sein.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Der Rottweiler neigt zu einigen rassetypischen Krankheiten. Dazu zählen zum Beispiel Herzvenenverengung, Gelenksdysplasien, Kreuzbandriss und Rückenmarksentzündung. Wie immer kann man diesen Erkrankungen mit qualitativ hochwertigem Futter, viel Bewegung und regelmäßigen Check ups beim Tierarzt gut vorgebeugen.
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Der Rottweiler im Überblick
- Charakter: freundliche, lernwillig, aktiv
- Größe: bis zu 68 Zentimeter
- Gewicht: 40-50 Kilogramm
- Fell: schwarz mit braunen Abzeichen an Schnauze, Brust und Beinen
- Bewegungsbedarf: hoch
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 8 bis 10 Jahre
- Besonderheiten: Wird in manchen Bundesländern als sogenannter Listenhund geführt. Hierfür sind spezielle Auflagen zu erfüllen. Generell ist der Rottweiler eher kein Anfängerhund.