Der Russkiy Toy, der auch Russischer Toy-Terrier genannt wird, ist eine kleine Hunderasse, die ihren Ursprung in Russland hat, aber außerhalb ihrer Heimat beinahe gänzlich unbekannt ist. Diesen anmutigen Vierbeiner gibt es in zwei Varianten: kurz- und langhaarig.
Herkunft
Der Russkiy Toy ist eine noch verhältnismäßig junge Hunderasse und stammt, wie sein Name schon vermuten lässt, aus dem Herzen Russlands. Er entstand dort im 20. Jahrhundert. Bis heute ist dieser Hund außerhalb seiner Heimat noch recht unbekannt. Und auch wenn diese Rasse nur auf eine recht kurze Entstehungsgeschichte zurückblicken kann, so ist diese dennoch recht bewegt. Anfang des 20. Jahrhunderts erfreute sich der Englisch Toy Terrier im russischen Reich großer Beliebtheit. Allerdings wurde er dort jahrzehntelang nicht reinrassig gezüchtet.
Als während des Zweiten Weltkriegs die Zucht aller Hunde, die nicht für militärische Zwecke genutzt werden konnten, verboten wurde, stand es recht schlecht um den Fortbestand des kleinen Vierbeiners. Ab den 1950er-Jahren kümmerten sich russische Züchter wieder vermehrt um den Fortbestand der Toy-Hunde. Dieses Vorhaben gestaltete sich aber recht kompliziert und auch mühsam, da die meisten Zuchttiere in den Wirren des Krieges ihre Stammbäume verloren hatten oder bereits Mischlinge waren. So konnten Linie und Ursprung kaum bis gar nicht mehr nachvollzogen werden. Erschwert wurde die Situation auch durch den Kalten Krieg, der es erschwerte Englische Toy Terrier ins Land zu bekommen. Daher wurde ein neuer Rassestandard erstellt und somit eine neue Rasse geboren.
Im Jahr 1958 kam dann die große Wendung: In der Zucht wurde ein Hund mit glattem Fell und langen Fransen an den Ohren geboren. Dieser Hund entstand durch die Paarung von zwei Hunden mit glattem Fell. Die russischen Züchter entwickelten dann eine zweite Art dieses Hundes mit langem Fell, den sie „Moskau langhaariger Toy Terrier“ nannten. Irgendwann wurden beide Arten unter dem Namen „Russkiy Toy“ zusammengefasst. Erst im Jahr 2006 erkannte die FCI (Fédération Cynologique Internationale) diese Hunderasse offiziell an.
Aussehen & Fell
Auf den ersten Blick erinnert der Russkiy Toy an einen Mix aus Zwergpinscher und Chihuahua oder auch an einen Prager Rattler. Gemein hat der kleine Russe mit ihnen den grazilen Körperbau, aber auch die Körpergröße von bis zu 25 cm bei einem Gewicht zwischen 2,3 bis 3 Kilogramm. Den Russkiy gibt es in den zwei Fellvarianten Kurzhaar und Langhaar. Wobei die Farben Schwarz, Loh, Braun, Blau und cremefarben möglich sind. Die Augen sind groß und ausdrucksvoll und die Ohren aufrecht stehend. Die langhaarigen Exemplare dieser Rasse begeistern mit einem ganz besonderen Look, bei dem an Kopf und Beinvorderseite das Haar kürzer und an den Ohren üppig und länger ist.
Charakter & Gemüt
Klein aber oho! So lässt sich der Russkiy Toy am besten umschreiben. So ist dieser kleine Vierbeiner nicht nur sehr lebhaft und seinen Menschen gegenüber liebevoll und verschmust. Er kann auch ganz anders! Auch wenn er mit seiner Körpergröße wirklich winzig und ein Fliegengewicht ist, so schreckt er nicht davor zurück, seine Menschen und – wenn nötigt – ihr Grundstück zu verteidigen.
Wegen seines ausgeprägten Wachinstinkt eignet er sich auch Wachhund. Da er zum Kläffen neigt, sollten Halter schon früh mit ihm an diesem Thema arbeiten, weil die an sich gut gemeinten Hinweise des Hundes sonst schnell im Alltag zur Geduldsprobe werden können – für die Halter selbst, aber auch die gesamte Umgebung!
Erziehung
Da der Russkiy Toy ein ziemlich intelligentes und aufgewecktes Kerlchen ist, ist es eigentlich recht einfach ihm neue Dinge beizubringen. Halter sollten sich aber nicht von ihm um seine kleinen Pfötchen wickeln lassen und in der Erziehung konsequent bleiben. Es sollte früh mit dem Vierbeiner am Thema Bellfreudigkeit, aber auch an der Sozialisation gearbeitet werden, damit der Russkiy Toy bei Hundebegegnungen nicht zum penetranten Leinenpöbler wird. Es macht Sinn, diesem Tier eine Beschäftigung zu geben, damit er sich auspowern kann und somit nicht auf komische Gedanken kommt.
Richtige Haltung & Pflege
Gerade der kurzhaarige Russkiy Toy ist ein denkbar unkomplizierter Alltagsbegleiter. Es reicht aus, den Hund alle paar Tage mit einem weichen Massagehandschuh zu striegeln. Das ist für den Vierbeiner nicht nur eine angenehme Massage und entfernt ausgefallene Haare und Dreck aus dem Fell, sondern kann auch die Hund-Mensch-Beziehung festigen. Da das feine Fell des Russkiy Toys nicht witterungsbeständig ist, sollten Halter für die kalten Wintermonate nach einem geeigneten Mäntelchen für ihn suchen. Zudem sollten die Ohren des Hundes regelmäßig untersucht und wenn nötig gereinigt werden. Dafür gibt es spezielle Ohrenreiniger.
Ernährung
Russkiy Toys sind in ihren Ernährungsgewohnheiten nicht anders als die meisten anderen Hunde. Jedoch sollte bei den Miniaturhunden die Körpergröße bedacht werden. Nassfutter mit sehr großen Fleischbrocken sollte zerkleinert werden. Auch Trockenfutter gibt es ein verschiedenen „Körnungen“, sodass auch die winzige Russkiy Toy-Schnauze die Nahrung gut aufnehmen und zerbeißen kann. Wie immer sollte man hochwertigen Futtermitteln den Vorrang geben, da sich dies auch langfristig positiv auf die Gesundheit des Vierbeiners auswirkt.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Halter, die sich einen Russkiy Toy zulegen möchten, sollten unbedingt darauf achten, dies ausschließlich bei einem seriösen Züchter zu machen, der alle nötigen Papiere und Stammbäume seiner Tiere vorweisen kann. Denn hier treiben sich unter den Züchtern viele schwarze Schafe herum, weshalb es viel Inzucht und Zwergenwuchs bei dieser Rasse gibt. Daher sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht unter 3 Kilogramm wiegen. Ansonsten können Hunde dieser Rasse vermehrt an Patellaluxation, Augen- und Herzerkrankungen leiden.
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Der Russkiy Toy im Überblick
- Charakter: lebhaft, fröhlich und mutig
- Größe: 20–28 cm
- Gewicht: ca. 3 kg
- Fell: kurz oder lang
- Bewegungsbedarf: mittelmäßig
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–14 Jahre
- Besonderheiten: neigt zum Kläffen
(da)