Der Schnauzer ist ein Rassehund, den es in gleich drei Versionen gibt: Zwergschnauzer, Mittelschnauzer oder Riesenschnauzer. Allen drei gemein ist der namensgebende Schnauzbart rund um die Schnauze und die ausgeprägte, augenbrauenartigen Fellbüschel über den Augen. Schnauzer gelten einerseits als ausgeglichen, andererseits als aktiv und sportlich. Sie machen sich gut als Familien- oder Wachhunde.
Herkunft
Der Schnauzer stammt von einem rauhaarigen Pinscher ab. Vor mehr als 500 Jahren erbeutete der sogenannte „Stallpinscher“ zuverlässig Mäuse und Ratten und war den Haus- und Hofherren somit eine große Hilfe bei der Ungezieferbekämpfung. Aber nicht nur kleine Nager konnte der Urschnauzer erfolgreich in die Flucht schlagen. Auch Räuber, die dem Grundstück zu nahe kamen, wurden mit lautem Kläffen und einem selbstbewussten Auftreten verjagt. Erst 1907 wurden glatthaarige Pinscher und rauhaarige Pinscher in Pinscher und Schnauzer unterteilt und letztere als eigenständige Rasse anerkannt. In den 30er Jahren erlangte neben dem Mittelschnauzer der Riesenschnauzer größere Beliebtheit, während sich in den darauffolgenden Jahrzehnten der Zwergschnauzer mehr und mehr durchsetzte. Denn er war und ist aufgrund seiner geringeren Körpergröße auch für die Haltung in einer Wohnung geeignet.
Aussehen & Fell
Typisch für den Schnauzer sind vor allem die langen „Barthaare“ an der Schnauze. Diese lassen den Rassehund so aussehen, als würde er einen Schnauzbart tragen. Auch die augenbrauenartigen Fellbüschel über den Augen sind rassetypisch und geben dem Schnauzer etwas Strenges. Das Fell am restlichen Körper ist eher drahtig-rau und entweder schwarz oder grau-schwarz-weiß marmoriert (auch Salz-Pfeffer-Farbton genannt). Am deutlichsten unterscheiden sich Schnauzer in ihrer Größe. So gibt es den ursprünglichen Mittelschnauzer, den Riesenschnauzer und den Zwergschnauzer. Der Mittelschnauzer weist eine Schulterhöhe von 47 bis 50 Zentimetern auf, der Zwergschnauzer kommt maximal auf 36 Zentimeter. Der Riesenschnauzer kann hingegen bis zu 50 Zentimeter Widerristhöhe erreichen und gehört damit zu den großen Hunden.
Charakter & Gemüt
Schnauzer werden gerne als Allroundhunde bezeichnet. Denn sie sind in der Tat sehr vielseitig einsetzbar. So eignen sie sich aufgrund ihres ausgeglichenen Wesens gut als Familienhunde, aber auch die Aufgabe als Wachhund oder Arbeitshund erfüllen Schnauzer zuverlässig. Wichtig ist den Rassehunden der enge Kontakt zu ihren Menschen. Eine Zwingerhaltung, wie sie früher für diese Rasse durchaus üblich war, ist damit für eine artgerechte Haltung ausgeschlossen. Schnauzer haben darüber hinaus eine nahezu unerschöpfliche Ausdauer und sollten dementsprechend auch genug körperliche Auslastung erfahren. Aber auch mental will ein Schnauzer, egal welcher Größe, gefördert werden. Hier bieten sich verschiedene Trainings für Hunde oder sogar die Ausbildung zum Arbeitshund an. Wer seinen Schnauzer so ausreichend beschäftigt, wird mit einem entspannten und anhänglichen Hund belohnt.
Erziehung
Schnauzer haben ein nicht zu unterschätzendes Selbstbewusstsein, was sie zu geeigneten Wachhunden macht. Allerdings erfordert dieser Umstand auch einen erfahrenen Halter, der dem Hund liebevoll zeigt, wer im Rudel die Regeln festlegt – nämlich Frauchen oder Herrchen. An diesem Umstand sollten beim Hund niemals Zweifel aufkommen. Andernfalls kann er dazu neigen, selbst Entscheidungen zu treffen. Unabdingbar ist schon im Welpenalter der Besuch einer Welpenschule, danach sollte regelmäßig die Hundeschule auf dem Programm stehen. Dann kann aus dem Schnauzer auch bei unerfahrenen Haltern ein folgsamer und ausgeglichener Hund werden, der seinen Menschen mit Freude auf Schritt und Tritt folgt.
Richtige Haltung & Pflege
Je nach Größe hat der Schnauzer unterschiedliche Anforderungen an seine Haltung. Ein Riesenschnauzer braucht allein schon durch seine Größe ein anderes Umfeld als ein Zwerg- oder Mittelschnauzer. Für die größten Schnauzer ist ein Haus mit großem Grundstück ideal, das er auch gern bewacht. Auch Zwerg- und Mittelschnauzer brauchen viel Bewegung, kommen aber auch in einer Wohnung zurecht. Das lange Fell am Kopf des Hundes sollte mehrmals die Woche gebürstet werden, auch ein Schnitt ist regelmäßig notwendig. Das Fell am restlichen Körper benötigt nur etwa zwei Mal im Jahr eine Schur. Ansonsten ist der Schnauzer ein pflegeleichter Hund.
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Ernährung
Schnauzer neigen dazu, kein Sättigungsgefühl zu haben. Die Futtermenge sollte deshalb vom Halter festgelegt und eingehalten werden. Andernfalls kann der Schnauzer schnell zu viel auf die Waage bringen. Der Fleischanteil sollte wie bei allen Hunden hoch sein, geringe Mengen und gelegentlich Reis sind im Schnauzer-Futter eine ausgewogene Mischung. Wer die Kalorienzufuhr bei den leicht gefräßigen Schnauzern etwas drosseln will, füttert Nassfutter, da hier der Wasseranteil höher ist und somit die Kaloriendichte geringer.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Neben Übergewicht neigen besonders die Riesenschnauzer zu Gelenksdysplasien. Auch Tumore können bei Schnauzern häufiger auftreten. Davon abgesehen gelten Schnauzer aller Größen aber als relativ robust. Wichtig ist bei der Auswahl des Züchters auf sauber geführte Papiere und gesunde Elterntiere zu achten.
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Der Schnauzer im Überblick
- Charakter: aktiv, selbstbewusst, ausgeglichen
- Größe: 30 bis 50 Zentimeter
- Gewicht: 14 bis 20 Kilogramm
- Fell: Schwarz oder Salz-Pfeffer
- Bewegungsbedarf: sehr hoch
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 10-16 Jahre
- Besonderheiten: Neigt zu Eigenständigkeit, sollte also besonders konsequent erzogen werden