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Siamkatze

Eine Siamkatze liegt entspannt auf einem Bett
Siamkatzen sind leicht durch ihre seitlich stehenden großen Ohren und ihre extrem schmale Schnauzenpartie zu erkennen Foto: Getty Images

Die Siamkatze wirkt durch ihren schlanken und langgliedrigen Körperbau besonders elegant. Hinzu kommen blaue Augen, die der Katzenrasse einen ganz besonderen Ausdruck verleihen. Siamkatzen gehen eine enge Bindung mit ihrem Halter ein, sind aber keine ausgesprochenen Schmusekatzen.

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Herkunft

Wie die Thaikatze und die Burmakatze stammt auch die Siamkatze aus Südostasien. Der genaue Ursprung dieser alten Katzenrassen ist nicht bekannt. Man geht aber davon aus, dass indische und arabische Seefahrer europäische Katzen nach Asien mitbrachten, die sich dort mit den heimischen Katzen vermischten. Erste Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass die edlen Siamkatzen bereits im 14. Jahrhundert in thailändischen Königshäusern gehalten wurden. Als Geschenk des siamesischen Königs im 19. Jahrhundert an einen britischen Generalkonsul gelangte das erste Siamkatzen-Paar nach Europa. Bereits 1892 wurde die in Europa neue Katzenrasse schließlich offiziell anerkannt.

Aussehen & Fell

Die besondere Augenfarbe und die typische Fellzeichnung der Siamkatze rührt daher, dass diese Katzenrasse zu den Teilalbinos gehört. Im Körper dieser Katzen wird nur eine kleine Menge Melanin produziert, der bei anderen Katzenrassen oder Hauskatzen zu kräftigeren Augen- und Fellfarben führt. Bei Geburt sind Siamkatzen in der Regel komplett weiß, erst später bildet sich durch die Melaninproduktion die typische Points-Zeichnung aus.

Der Körperbau dieser Katzenrasse ist sportlich und elegant zugleich. Lange, feine Gliedmaßen und eine schlanke Silhouette verleihen der Siamkatze ihre edle Erscheinung. Hinzu kommt ein fast dreieckiger sehr schmaler Kopf, übergroße, abstehende Ohren und markante Augen in Mandelform. Siamkatzen gehören mit 20 bis 25 Zentimetern Schulterhöhe zu den mittelgroßen Katzen. Kätzinnen bringen rund drei bis vier Kilo auf die Waage, Kater auch schon mal fünf.

Charakter & Gemüt

Siamkatzen gelten als „Hunde unter den Katzenrassen“. Sie sind sehr aufmerksam und gelehrig und lernen spielend leicht die verschiedensten Kunststücke. Auch ist ihr Bewegungsdrang dank des sportlichen Körperbaus sehr ausgeprägt. Reine Schmusekatzen sind sie deshalb nicht, auch wenn sie sich gerne die eine oder andere Schmuseeinheit bei ihren Menschen abholen. Generell fordert die Siamkatze recht viel Aufmerksamkeit ein und kann sich auch dahingehend teilweise lautstark äußern – die Katzenrasse gilt als echte Plaudertasche. Tatsächlich macht sie durch Miauen und andere Laute gerne auf sich aufmerksam oder deutlich, wenn ihr etwas nicht gefällt. Dies kann aber gerade für Familien mit Kindern ein echter Vorteil sein, da Mensch und Katze so vielfältig miteinander kommunizieren können. Wer eine ruhige und unauffällige Katze sucht, sollte sich aber besser keine Siam anschaffen.

Training & Beschäftigung

Die hohe Intelligenz, Aufmerksamkeit und ihr hoher Drang zu Aktivität machen die Siam zu einem guten Kandidaten für verschiedene Katzentrainings. Dazu gehören unter anderem das Clickertraining, Cat Agility oder auch Such- und Jagdspiele. Wer seiner Siamkatze keinen Garten anbieten kann und auch keinen katzensicheren Balkon sein Eigen nennt, der kann seine Katze an ein Laufgeschirr gewöhnen und regelmäßige Spaziergänge mit seinem Vierbeiner einplanen. Nach kurzer Zeit wird die Siam diese Gassirunden sehr zu schätzen wissen und diese regelrecht einfordern.

Haltung & Pflege

Das Fell der Siamkatzen ist besonders hübsch anzusehen, weist aber keinerlei Unterwolle auf. Deshalb sind diese Katzen auch nur wenig resistent gegen Kälte und Nässe. Nach dem Freigang im Regen lieben Siams ein warmes Handtuch, mit dem sie behutsam trocken getupft werden.

Siamkatzen sind sehr aktiv und brauchen viel Auslauf. Also reine Wohnungskatze sind sie deshalb eher ungeeignet. Ihrem Bewegungsdrang kann eigentlich nur ein großer Garten gerecht werden. Wer eine große Terrasse oder einen geräumigen Balkon hat, kann diesen mit Katzennetz und einigen Möbeln zum Klettern artgerecht gestalten.

Ernährung der Siamkatze

Siamkatzen können mitunter recht anspruchsvoll bezüglich der Futtermittelwahl sein. Es empfiehlt sich, sich langsam durch verschiedene Sorten zu testen, bis das Futter gefunden ist, das der edlen Katze genehm ist. Hierbei sollte allerdings nicht täglich die Futtersorte gewechselt werden, da so mancher Katzenmagen darauf mit Verstimmungen reagieren kann. Empfehlenswert ist bei den Karnivoren (Fleischfressern) grundsätzlich ein sehr hoher Fleischanteil des Futters. Geringe Obst- und Gemüseanteile sind ebenfalls geeignet. Getreide- und Zuckerzusätze sollten aber vermieden werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Die europäische Siamkatzen-Zucht basiert im Wesentlichen auf einigen wenigen aus Siam importierten Paaren. Dies hat zu einem relativ engen Genpool geführt und einige rassebedingte Erbkrankheiten hervorgebracht. Dazu gehören unter anderem Tumore an der Milchleiste, Herz- und Gefäßkrankheiten, verschiedene Augenkrankheiten wie Schielen und erblich bedingte Verhaltensanomalien wie das Pica-Syndrom. Wer sich eine Siamkatze anschafft, sollte sich nach einem guten Tierarzt in der Nähe umschauen. Dieser kann gewisse typische Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln.

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Die Siamkatze im Überblick

  • Charakter: aufmerksam, gelehrig, aktiv
  • Größe: 20 bis 25 Zentimeter
  • Gewicht: bis zu 5 Kilogramm
  • Fell: kurz und ohne Unterwolle, Pointer-Zeichnung
  • Pflege: regelmäßige Check-ups beim Tierarzt nötig, um rassetypische Erbkrankheiten früh zu erkennen
  • Besonderheiten: keine ausgesprochene Schmusekatze, baut aber durchaus eine enge Bindung zu ihrem Halter auf

(ms)

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