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Spornschildkröte

Eine Spornschildkröte im Gras
Spornschildkröten sind als Babys klein und niedlich – als erwachsene Tiere zählen sie jedoch zu der Top-Drei der größten Landschildkröten Foto: Getty Images

Immer wieder kommt es vor, dass kleine Spornschildkröten im Heimtierhandel angeboten werden. Doch Vorsicht: Sie sind meldepflichtig, zählen zu den größten Landschildkröten und haben einen hohen Platzbedarf.

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Aussehen

Die Spornschildkröte zählt zu den Riesenschildkröten und ist die drittgrößte Landschildkröte der Welt. Nur die Seychellen- und Galapagos-Riesenschildkröte wird noch größer. Nicht bestätigten Berichten zufolge können Spornschildkröten eine Panzerlänge von bis zu einem Meter erreichen. Jedoch wurde bereits eine Länge von 84,5 Zentimeter bei einem Männchen vermessen und 80 Zentimeter gilt als Durchschnitt. Die Tiere werden entsprechend ihrer Größe auch bis zu 100 Kilogramm schwer. Ihren Namen tragen sie, weil sie an den Beinen Schuppen tragen, die an Sporne erinnern.

Weibliche Spornschildkröten bleiben meist etwas kleiner. Es wird von Panzerlängen von 60 bis 70 Zentimetern und einem Gewicht von 45 bis 60 Kilogramm berichtet. Die große Landschildkröte lebt unterhalb der Sahara in einem etwa 700 Kilometer breiten Streifen, der sich einmal längs durch Afrika zieht.

Wer die Schildkröten als Haustiere halten will, sollte darauf achten, nur Nachzuchten zu kaufen. Denn Spornschildkröten vermehren sich im menschlicher Obhut gut. Zudem stehen sie unter Artenschutz. Es ist daher Vorschrift, die Haltung bei der Artenschutzbehörde zu melden und einen Herkunftsnachweis für die Tiere vorzulegen.

Verhalten

Spornschildkröten sollte man in einer Gruppe von Weibchen oder allein halten. Denn die Männchen sind eher territorial und bedrängen Artgenossen häufig. Ein Männchen sollte höchstens mit drei Weibchen leben. Im Zweifelsfall muss man aber auch hier schon separieren. Spornschildkröten können auch zahm werden, gerade bei Männchen kann dies aber auch zu noch mehr Rivalität führen. Dann greifen sie auch schonmal an.

Spornschildkröten halten keine Winterruhe, sondern sind eher im Sommer ruhiger. Im Winter sind die vor allem morgens aktiv. Im Sommer vermeiden sie die Mittagshitze und sind eher am Nachmittag mit der Suche nach Nahrung beschäftigt.

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Richtige Haltung & Pflege

Spornschildkröten leben in einer ziemlich kargen Landschaft und sind eher ein geringes als üppiges Angebot an Nahrung gewöhnt. Daher wachsen die Tiere in Obhut meist auch zu schnell. Eigentlich erreichen sie ihre endgültige Größe erst nach 20 Jahren.

Spornschildkröten sind relativ anspruchsvoll in der Haltung. Im Sommer benötigen sie ein mindestens 50 Quadratmeter großes Freigehege – ein Freilandterrarium inklusive umgebautem Gewächs- oder Schildkrötenhaus. Im Winter muss man den Tieren dann ein entsprechend großes Innenterrarium einrichten. Während der Sommermonate sind die Reptilien eine feuchte Regenzeit gewöhnt, im Winter dagegen eine eher inaktive Trockenzeit.

Das Schildkrötenhaus fürs Außengelände muss mindestens eine Grundfläche von 8 × 4 Metern haben. Es sollte über feste Außenwände verfügen, denn die kräftigen Tiere machen Glas oder Platten schnell kaputt. In dem Haus sollte tagsüber eine Temperatur von 28 bis 35 Grad herrschen, direkt unter den Wärmelampen sogar 40 bis 45 Grad, damit die Tiere ihre eigene Temperatur selbstständig anpassen können. Am besten gelingt dies mit einer Umluftheizung und Metalldampflampen. Nachts sollte die Temperatur auf 15 bis 25 Grad abgesenkt werden. Spornschildkröten können auch erst ab einer Außentemperatur von 15 Grad ins Freie gelassen werden.

Das Innenterrarium muss mit den Spornschildkröten wachsen. Adulte Tiere brauchen mindestens 5 × 10 Meter. Bei kleineren Tieren gilt als Faustformel etwa das 8-fache der Panzerlänge. In der Trockenzeit (im Winter) sollten die Tiere in diesem Terrarium etwa 12 bis 14 Stunden Sonne bekommen. Wichtig sind dabei Lampen, die UV-Licht simulieren. In beiden Terrarien muss penibel auf die Luftfeuchtigkeit geachtet werden, sonst neigen Spornschildkröten zu Erkrankungen der Atemwege. Tagsüber ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent ideal, in der Nacht eher 70 bis 80 Prozent.

Die Spornschildkröte ernährt sich von Pflanzen. In ihrem normalen Habitat frisst sie vor allem Sukkulenten, Kräuter und viele Gräser. In der Trockenzeit nehmen diese allerdings eher den Charakter von Heu an. Mineralien führen sie sich durch Erde, kleine Steine und Knochen anderer Tiere zu. Das im Fachhandel verkaufte Futter für Landschildkröten kann auch von der Spornschildkröte verzehrt werden. Als Heu eignen sich verschiedene getrocknete Gräser, Löwenzahn, Spitzwegerich oder Brennnesseln. Als frisches Futter kann man ihnen besonders im Winter verschiedene Salate anbieten. Obst und Gemüse vertragen die Tiere in der Regel nicht. Zusätzliches Calcium nehmen sie über Sepia zu sich. Wie alt Spornschildkröten bei guter Pflege werden, ist nicht bekannt. Die Angaben variieren von 70 bis 120 Jahren.

(ls)

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