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Sternschildkröte

Eine Sternschildkröte in einem Nationalpark in Sri Lanka
Warum die Sternschildkröte aus Indien ihren Namen trägt, ist auf den ersten Blick klar Foto: Getty Images

Sternschildkröten sind bei vielen Reptilienhaltern aufgrund ihrer auffälligen Panzerzeichnung seit den 1970er-Jahren sehr beliebt. Allerdings litten viele Tiere auch unter falscher Haltung, denn sie haben sehr spezielle Bedürfnisse.

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Aussehen

Sternschildkröten tragen ihren Namen völlig zurecht, denn ihr Panzer hat eine wunderschöne, sternenförmig angeordnete Zeichnung. Die eigentlich aus Asien stammenden Arten fanden sich daher vor allem in den 1970er- und 80er-Jahren auch in Europa im Heimtierhandel. Doch die eigentlich in Indien lebende Geochelone elegans sowie ihre ebenfalls Sternschildkröte genannte Verwandte aus Myanmar, Geochelone platynota, haben ganz spezielle Anforderungen an ihr Habitat. Von der Haltung einer Birma-Sternschildkröte, auch Burma-Landschildkröte kann man zudem nur in aller Deutlichkeit abraten – die Tiere sind akut vom Aussterben bedroht.

Auch wenn die Indische Sternschildkröte noch nicht so gefährdet wie die Burma-Schildkröte ist, steht sie dennoch unter Artenschutz. Der Handel unterliegt strengen Auflagen für Käufer und Verkäufer und eine entsprechende Sachkunde muss nachgewiesen werden. Die Haltung der Tiere ist zudem meldepflichtig.

Die Indische Sternschildkröte hat verschiedene Varianten, die auch in Sri Lanka und Pakistan vorkommen. Sie zeigen eine unterschiedliche Streifenanzahl auf dem Panzer, ob sie auch verschiedene Unterarten sind, muss noch untersucht werden. Die Weibchen werden bis zu 7 Kilogramm schwer und erreichen 38 Zentimeter Panzerlänge. Die Männchen sind um einiges kleiner und als Jungtiere vor allem am etwas längeren und dickeren Schwanz zu erkennen. Der Panzer der Sternschildkröte ist sehr stark gewölbt. Ihre Beine zeigen gelbe Streifen oder Punkte, das auffällige Muster findet sich auch auf ihrem Bauch.

Verhalten

Der gewölbte Panzer der Sternschildkröte erlaubt es ihr, in sehr unterschiedlichen Habitaten zu leben. Denn sie klettert auch bis in Gebiete auf 500 Höhenmeter. Fällt sie dabei mal um, kann sie durch den ergonomischen Panzer schneller als andere wieder aufstehen. Die Möglichkeit zu klettern sollte ihr also mit Schlingpflanzen und interessant gestalteten Steinformationen auch im Terrarium gegeben werden.

In der Natur lebt die Sternschildkröte in sehr diversen Habitaten. Von halbtrockenen Savannengebieten bis hin zu trockenen Wüstengebieten, aber auch Gebieten, in denen es Regenzeiten gibt. Gerade während des Monsuns stöbert sie den gesamten Tag nach Futter. Wird es ihr jedoch zu warm, versteckt sie sich gern unter Steinen oder Blättern. Dies sollte ihr in der Heimtierhaltung sowohl im Freigehege als auch im Terrarium ermöglicht werden.

Wie man Sternschildkröten im Terrarium am besten hält, ist nicht eindeutig. Teils werden sie als Pärchen oder allein gehalten. Hält man eine Gruppe, ist es nach der Erfahrung mit anderen Landschildkröten wahrscheinlich am besten, mehr Weibchen als Männchen zu halten, damit kein Konkurrenzkampf entbrennt.

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Richtige Haltung & Pflege

Die Herkunft der Indischen Sternschildkröte steckt bei ihr bereits im Namen. Entsprechend ist sie ein anderes Klima gewöhnt, als es in Deutschland zu finden ist. Sie neigt zu Erkältungen und weiteren Atemwegserkrankungen sowie zu Parasitenbefall. Daher wird geraten, die Tiere nur im Sommer stundenweise in den Garten zu lassen und wieder reinzuholen, wenn die Bodentemperatur unter 20 Grad absinkt. Besonders Atemwegserkrankungen – die sich bei ihnen durch eine nasse Nase zeigen – sind eine der häufigsten Todesursachen, wenn sie in Gefangenschaft gehalten werden.

Den größten Teil ihrer Zeit sollte die Sternschildkröte daher in einem geeigneten Terrarium mit mindestens 2 Meter Kantenlänge verbringen. Dort werden sie erst richtig aktiv, wenn die Temperatur zwischen 28 und 32 Grad liegt. Die Sternschildkröte braucht täglich frisches Wasser und stabile Badeplätze. Anschließend nimmt sie mit Vorliebe ein ausgiebiges Sonnenbad. Ein Platz dafür sollte den Tieren zusätzlich eingerichtet werden. In der Natur wird es in den Gebieten, in denen sie leben, bis zu 45 Grad warm, der Sonnenplatz sollte also mindestens 38 Grad für die wärmeliebenden Tiere erzeugen. Zusätzlich sollten Wärmelampen, die UVB-Licht erzeugen, jeden Tag zwischen 10 und 12 Stunden brennen, damit der Panzer der Tiere fest und gesund bleibt. Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium sollte zwischen 50 und 70 Prozent liegen.

Die Sternschildkröte ernährt sich größtenteils von pflanzlicher Nahrung, darunter frische und getrocknete Kräuter und Gräser, sowie Blumen und Früchte. Diese sollten so auf dem Boden verteilt werden, dass die Schildkröte nach ihnen suchen kann. Für den Grund des Terrariums eignen sich Kokoshumus, Torf oder Blumenerde. Gelegentlich nehmen Sternschildkröten in der Natur auch tierisches Futter in Form von Aas, Knochen oder Kot zu sich. Dies sollte man ihren mit verschiedenen Futtertieren wie Schnecken oder Regenwürmern auch im Terrarium ermöglichen. Für den Zusatz von Calcium für gesundes Panzerwachstum und Knochen eignen sich Sepia, Eierschalen und Algen. Wie alt Sternschildkröten bei guter Haltung werden, ist nicht bekannt. Man spricht etwa von 30 bis 50 Jahren, es existieren aber auch Vermutungen, dass sie bis zu 120 Jahre alt werden.

(ls)

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