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Tamaskan

Two tamaskan dogs sitting in the garden during daytime
Two tamaskan dogs sitting in the garden during daytime Foto: Getty Images/iStockphoto

Der Tamaskan ist eine mittelgroße Hunderasse, die bewusst so gezüchtet wurde, dass die Hunde rein optisch und in einigen Eigenschaften dem Wolf besonders ähneln, aber dennoch alles mitbringen, um ein guter Familien- und Gesellschaftshund zu sein.

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Herkunft

Der Wolf ist bekanntermaßen der Vorfahre der Hunde, wie wir sie heute kennen. Daher wollten Züchter in den 1980er-Jahren eine neue, aber gleichzeitig eher ursprünglich anmutende Hunderasse kreieren, die optisch, aber teilweise auch charakterlich dem Wolf nahekommt.

Dennoch sollten die Vierbeiner über ein sanftes und soziales Wesen verfügen, was sie zu geeigneten Gesellschaftshunden macht. Dafür kreuzte man Siberian Huskies, Alaskan Malamutes, Deutsche Schäferhunde und Samojeden miteinander in der Hoffnung, einen dem Wolf optisch sehr ähnlichen Hund herauszubekommen. Die Rechnung ging tatsächlich auf und der Prototyp des Tamaskan war geboren, dessen Name übersetzt so viel wie „mächtiger Wolf“ bedeutet.

Allerdings mussten die Züchter noch etwas nachjustieren, um das gewünschte Aussehen und Temperament zu verfeinern. So wurden später auch noch weitere Hunderassen wie der Saarloos Wolfhond und der Tschechoslowakische Wolfshund eingekreuzt. Dennoch wird der Tamaskan vom kynologischen Dachverband FCI auch heute noch nicht als eigenständige Rasse anerkannt.

Aussehen & Fell

Wie von den Züchtern gewünscht, erinnert der Tamaskan vom Äußeren an den nordamerikanischen Timberwolf. Dabei erreichen Rüden eine Schulterhöhe um die 74 Zentimeter, während die Weibchen im Schnitt etwas kleiner und zierlicher ausfallen. Beim Gewicht bringen Rüden dieser Rasse zwischen 30 und 50 Kilogramm auf die Waage, Hündinnen sind leichter.

Der Tamaskan verfügt über eine ähnlich kräftige Statur wie der Deutsche Schäferhund und hat eine tiefe Brust sowie einen geraden Rücken. Das Deckhaar ist grob und kommt in den Farben Schwarzgrau, Wolfsgrau, Rotgrau bis hin zu Silbergrau vor. Das wetterfeste Fell ist kurz und von gerader Struktur und fühlt sich recht rau an. Auffallend beim Tamaskan ist die charakteristische Wolfsmaske sowie eine auffällige Halskrause bei den Rüden.

Wolfsähnlich sind beim Tamaskan auch die mandelförmigen, gelben bis bernsteinfarbenen Augen sowie die mittelgroßen dreieckigen Ohren. Die Rute ist lang und buschig.

Charakter & Gemüt

Auch wenn der Tamaskan dem Wolf sehr ähnlich sieht, so hat er das freundliche und zugewandte Wesen eines Familienhundes. So umschreiben einige Fans Hunde der Rasse als den „freundlichen Wolf für die Familie“. Dennoch muss gesagt werden, dass die Hunderasse des Tamaskans recht jung ist, dass noch nicht alle Rasse-Eigenschaften festgeschrieben sind. Was sich aber schon jetzt sagen lässt ist, dass dieser Vierbeiner freundlich, loyal und ausgeglichen ist. Aufgrund seines sehr offenen und freundlichen Wesens eignet er sich nicht als Wachhund.

Der Tamaskan ist sehr menschenbezogen, verbringt gerne viel Zeit mit seinen Zweibeinern und hasst es, alleine zu sein. Zudem ist die Rasse sehr intelligent und mag es, beschäftigt zu werden. Bei Langeweile oder fehlender Auslastung kann er durchaus zu unliebsamen Verhalten neigen und im Zweifelsfall die gesamte Einrichtung auseinandernehmen. Daher sollte er geistig und körperlich gefördert und gefordert werden – beispielsweise als Schlitten- und Fährtenhund.

Erziehung

Da der Tamaskan ein ziemlich intelligenter Hund ist, der auch über einen gewissen Will-to-Please verfügt, ist nicht schwer diesen Vierbeiner zu trainieren. Der leichte Jagdtrieb, über den er verfügt, lässt sich mit gutem Training gut unter Kontrolle bringen. Das ist nötig, da der Wolfshund viel Bewegung im Freien braucht und womöglich beim Anblick eines Hasen oder ähnlichen plötzlich lossprinten könnte. Insgesamt sollte auch hier früh mit dem Training und Sozialisierung begonnen werden, damit aus ihm ein guter Familienhund werden kann.

Haltung & Pflege

Mit ausreichend Bewegung und Auslastung kann der Tamaskan theoretisch in einer Stadtwohnung gehalten werden, doch es gibt ein großes „Aber“. Zum einen neigt dieser Vierbeiner dazu, gelegentlich wie ein Wolf zu heulen, was durchaus zu Ärger mit den Nachbarn führen könnte. Zum anderen fühlt sich dieser Hund vor allem im Rudel wohl, weshalb er nur schwer alleine bleiben kann.

Im Hinblick auf die Körperpflege ist der Tamaskan dafür recht pflegeleicht. Außerhalb des Fellwechsels reicht es vollkommen aus, das Fellkleid einmal wöchentlich gut auszubürsten.

Ernährung

Ein großer und aktiver Hund wie der Tamaskan braucht ein hochwertiges Futter mit einem ausgewogenen Nährstoffgehalt. Empfehlenswert ist ein proteinreiches Trocken- oder Nassfutter ohne Zusatz von Zucker, Getreide, Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffe, da diese dem Tier im Zweifelsfall eher schaden, als helfen. Es ist auch möglich, den Tamaskan zu barfen. Hierzu sollte am besten ein Tierarzt oder Barf-Experte zurate gezogen werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Grundsätzlich erfreut sich der Tamaskan einer robusten Gesundheit. Jedoch ist die Rasse relativ jung. Daher verfügt sie über einen eher kleinen Genpool, weshalb einige Erberkrankungen immer wieder vorkommen. Da es in der Zuchtgeschichte wohl immer wieder zu Inzucht kam, gibt es hier eine genetische Vorbelastung in Bezug auf Kryptorchismus. Hier spricht man landläufig von Hodenhochstand, was ein erhöhtes Risiko für Tumorerkrankungen bedeuten kann. Zudem wurden vermehrt bei Hunden dieser Rasse Erkrankungen wie Morbus Addison und Epilepsie beobachtet.

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Der Tamaskan im Überblick

  • Charakter: intelligent, loyal und freundlich
  • Größe: 65–78 cm
  • Gewicht: 30–55 kg
  • Fell: dicht, viel dicke Unterwolle, lichte Halskrause
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 14–15 Jahre
  • Besonderheiten: Ähnelt optisch einem Wolf, in Deutschland recht selten

(da)

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