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Tonkanese

Tonkanese (Freisteller)
Die Tonkanese ist eine menschenbezogene und spielfreudige Katze, der man auch kleinere Tricks beibringen kann. Foto: picture alliance / Dorling Kindersley | T. Morgan Animal Photography

Die Tonkanese ist eine seltene Katzenrasse, deren Ursprung auf zwei asiatische Rassen zurückgeht. Sie ist eine aktive Jägerin, die aber auch gerne die Nähe ihrer Bezugspersonen sucht.

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Herkunft

Die Geschichte der Tonkanese geht auf die Katze Wong Mau zurück, die der amerikanische Schiffsarzt Dr. Joseph Thompson von seiner Reise 1930 mit nach Kalifornien brachte. Irrtümlich wurde sie für eine Siamkatze mit schlechter Färbung gehalten und man verpaarte sie mit einem Siamkater. Aus diesem Wurf gingen sowohl helle Kitten mit Siamzeichnung hervor als auch dunklere, die der Mutter glichen. Einer der Kater wurde dann mit seiner Mutter verpaart. In diesem Wurf gingen drei verschiedene Farbtypen hervor: Helle Kitten mit dunkler Maske und tiefblauen Augen, dunkle Kitten mit kaum sichtbarer Maske und gelblich-grünen Augen und Kitten mit einem mittleren Kontrast und aquamarinfarbenen Augen.

Die Züchter konzentrierten sich verstärkt auf den dunkleren Typ, aus dem die Burma entstand und vernachlässigten den Typ mit dem mittleren Kontrast. Erst im Jahr 1950 befasste sich der Züchter Milan Greer wieder mit der Zucht der Tonkanesen. Da er sie aber nur wenig auf Ausstellungen zeigte, war die Rasse kaum bekannt. In den 1960er-Jahren verpaarten zwei Züchterinnen in den USA und Kanada Siamesen mit Burmesen. Im Wurf entstanden Kitten mit warmem braunem Fell, mit dunkleren Abzeichen. Da das Fell die Züchterinnen an einen Nerz erinnerte, verliehen sie der Farbzeichnung den Namen „Mink“. Dies wurde dann zur Bezeichnung der Tonkanesezeichnung.

In Kanada stießen die Tonkanesen auf großes Interesse, sodass kanadische Züchter in den 1960er-Jahren einen Tonkanese-Typ, der auch als „Golden Siam“ bezeichnet wird, züchteten. 1965 wurde die Rasse vom kanadischen Zuchtverband anerkannt. In den USA und Europa jedoch ist sie jedoch nicht von allen Katzenverbänden als eigenständige Rasse anerkannt. Die „World Cat Federation“ (WCF) und die „The International Cat Association“ (TICA) führen sie zwar als eigenständige Rasse, die „Fédération Internationale Féline“ (FIFé) allerdings nicht.

Die Zucht von Tonkanesen ist schwierig, da bei der Verpaarung von zwei Tonkanesen in den Würfen auch immer Siam- und Burma- ähnliche Kitten vorkommen können. Bei der Kreuzung von Siam- und Burmakatzen ist dies aber wiederum nicht der Fall. Aus ihnen gehen ausschließlich Tonkanesen hervor. Solch eine Verpaarung erfordert aber die Voraussetzung der genauen Linienkenntnis und muss daher mit viel Bedacht gewählt werden. Diese Art der Verpaarung ist nur in der ersten Generation erlaubt. Ab der zweiten Generation dürfen die Züchter nur noch Tonkanesen untereinander verpaart werden.  

Aussehen & Fell

Die Tonkanese hat einen muskulösen Körper, der dennoch elegant und geschmeidig erscheint. Ihre Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine und ihr Kopf weist eine Keilform auf. Die seitlich am Kopf stehenden Ohren verlängern diese noch optisch. Ihr seidig kurzes Fell liegt eng am Körper an und weist keine Unterwolle auf. Ihr Schwanz ist schlank mit abgerundeter Spitze. Die großen und weit auseinanderstehenden Augen sind leicht mandelförmig und leuchten in Gelbgrün, Aquamarin oder Himmelblau. Ihre Farbe hängt von der Fellfarbe ab.

Tonkanesen kommen in den Grundfarben Natur, Blau, Schokobraun und Lila vor. Farben wie Creme, Rot oder Tabby und Schildplattvarianten können ebenfalls vorkommen. Es wird zwischen drei Farbytpen unterschieden: „Sepia“-Katzen mit Burmesenzeichnung sind dunkel und haben eine kaum sichtbare Gesichtsmaske und gelblich-grüne Augen. „Point“-Katzen mit Siamzeichnung haben den stärksten Kontrast zwischen ihrer Fellfarbe und den Points. Sie haben ein helles Fell mit dunklem Gesicht und tiefblauen Augen. Beim Typ „Mink“ sind die Points dunkler als die Körperfarbe. Sie bilden aber keinen starken Kontrast, sondern gehen fließend in die restliche Fellfarbe über. Tonkanesen mit dem Farbtyp „Mink“ haben aquamarinfarbene Augen.

Charakter & Gemüt

Am liebsten ist die Tonkanese in Gesellschaft. Dabei freut sie sich sowohl über die Interaktion mit ihren Artgenossen als auch über gemeinsame Zeit mit ihren Haltern. Denn die Tonkanese ist eine menschenbezogene und soziale Katze. Sie liebt es, gemeinsam mit Menschen zu spielen und zu schmusen – wichtig dabei ist ihr die volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Dafür folgt sie ihrem Halter gerne auch mal auf Schritt und Tritt. Da sie einem gerne gefallen möchte, kann man mit ihr gut kleinere Tricks einüben. Dafür kann man die neugierige Katze gut gewinnen. Wichtig ist, dass man sie sowohl geistig als auch körperlich ausreichend beschäftigt und nicht zu lange allein lässt. Das würde ihr aufgrund ihrer Menschenbezogenheit auch nicht bekommen. Die Tonkanese benötigt Gesellschaft und steht gerne im Mittelpunkt.

Aufgrund ihrer verspielten und freundlichen Art eignet sie sich auch als Familienkatze. Ein turbulenter Familienalltag schreckt sie nicht ab – im Gegensatz zu anderen Katzen. Vielmehr ist sie beim lautstarken Toben und Spielen der Kinder gerne mit dabei. Wichtig ist ihr, dass sie dazugehört und von allen Familienmitgliedern genügend Aufmerksamkeit bekommt.

Richtige Haltung & Pflege

Die Tonkanese ist eine anspruchsvolle Katze, die Abwechslung benötigt. Für unerfahrene Halter, oder für Menschen, die den ganzen Tag außer Haus sind, eignet sie sich daher nicht. Denn wenn man sie zu viel allein lässt, kann sie verhaltensauffällig werden. Gerne lässt sie ihren Unmut dann an ihrer Umgebung, wie beispielsweise Möbeln, aus. Daher ist es wichtig, die Katze nie zu lange allein zulassen. Über einen Spielgefährten freut sie sich daher sehr. Auch mit anderen Tieren, wie etwa Hunden, kommt sie gut zurecht.

Da die Tonkanese ein richtiges Energiebündel ist, benötigt sie viel Bewegung und Abwechslung. Daher braucht sie bei reiner Wohnungshaltung genügend Möglichkeiten zum Spielen und Herumtoben. Über Freigang freut sie sich auch. Wenn dies nicht möglich ist, ist sie auch Freigängen an der Leine gegenüber aufgeschlossen. Nach ausreichender Auslastung genießt sie ausgiebige Kuscheleinheiten mit ihren Haltern, um wieder neue Energie zu tanken. 

Die Pflege der Tonkanese ist nicht sehr aufwendig. Ihr kurzes Fell ist pflegeleicht. Dennoch sollte es wöchentlich mit einer weichen Bürste gekämmt oder mit einem feuchten Tuch kurz abgerieben werden. So bleibt der Glanz des Fells erhalten und Sie unterstützen die Katze bei der Fellpflege.

Ernährung

Da die Tonkanese sehr aktiv ist, benötigt sie dementsprechend ausreichend Futter, das ihr alle wichtigen Nährstoffe und Energiequellen bietet. Auch sollte die Futtermenge immer ihrem Aktivitätslevel angepasst werden. Da sie eine bewegungsfreudige Katze ist, neigt sie nicht zum Übergewicht.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Tonkanesen sind robuste Katzen und gelten als sehr gesund. Sie weisen keine rassetypischen Krankheiten auf. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung ist mit 15 bis 18 Jahren hoch. 

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Die Tonkanese im Überblick

  • Charakter: intelligent, verspielt, menschenbezogen
  • Größe: mittelgroß
  • Gewicht: 3–5 kg
  • Fell: kurz, ohne Unterwolle
  • Pflege: wöchentlich bürsten
  • Besonderheiten: gilt als robuste Katzenrasse, haart wenig

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