Es gibt keinen Parkbesuch, ohne auf den nur rund drei Kilo leichten Yorkshire Terrier zu treffen. So klein und niedlich der beliebte Zwerghund auf den ersten Blick scheint, so steckt in dem Terrier ein echtes „Großmaul“. Übermäßiges Kläffen sollte dem Vierbeiner frühzeitig abgewöhnt werden, dann benimmt er sich gut und auch für Anfänger leicht zu handeln.
Herkunft
Schon im 19. Jahrhundert wurde der kleine Terrier gezielt zur Ungezieferbekämpfung eingesetzt. Er sollte Wohnungen und Häuser in den nordenglischen Industriestädten frei von Mäusen und Ratten halten. Mit seiner kompakten Körpergröße konnte er dabei in jede noch so kleine Nische vordringen. Aber auch für die illegale Kaninchenjagd wurden Yorkshire Terrier gezielt eingesetzt. Welche Rassen sich im Erbgut des zarten Terriers vereinen, lässt sich heute nicht mehr zweifelsfrei klären.
Im Laufe der Zeit verlagerte sich das gewünschte Zuchtergebnis von guten Rattenfängern zu Schoßhunden, die mit ihrem langen, seidigen Fell bald beim Adel sehr beliebt waren. Eingetragen als offizielle Rasse wurde der Yorkshire Terrier schon 1886. Bis in die 1970er-Jahre wurde er immer beliebter und die Rasse wurde schließlich zum Modehund.
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Aussehen & Fell
Seidiges, längeres Fell in Schwarz-, Braun- und manchmal auch Weißtönen, vorwitzig nach oben stehende Ohren und niedliche Knopfaugen: Das sind alles typische Merkmale des Yorkshire Terriers. Sein Körperbau ist klein, kompakt und leicht gedrungen. Dieser Eindruck wird bei langhaarigen Exemplaren durch die herabhängenden Haare noch verstärkt. Züchter setzten in der Vergangenheit auf immer kleinere Exemplare mit immer längerem Fell. Diese sind allerdings eher anfällig für Krankheiten und das lange Fell behindert einige Tiere beim Sehen. Nicht selten sieht man deshalb „Yorkies“ mit Spangen oder Haarbändern im Schopf. Die kleinen Hunde werden maximal 23 Zentimeter hoch und bringen rund drei Kilogramm auf die Waage.
Charakter & Gemüt
Der Yorkshire Terrier ist als Schoßhund verschrien. Dieser Titel wird ihm aber kaum gerecht. Die Hunderasse ist sehr lebendig und aktiv. Sie kann bei fehlender Erziehung schnell zu einem Kläffer mutieren. Obwohl dieser Hund die kleinste Terrier-Variante darstellt, hat er ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und verteidigt Herrchen und Frauchen mit viel Eifer. Yorkies lieben kleine Spielzeuge, fangen aber gerne auch mal eine Maus oder Ratte im Garten. Schließlich wurden sie einst genau für diesen Zweck gezüchtet. Mit Kindern kommt der Terrier sehr gut aus, solange sie ihm ausreichend Raum zum Rückzug lassen.
Erziehung
Yorkshire Terrier sind durchaus für Anfänger geeignet, brauchen aber eine ebenso konsequente Erziehung wie andere Hunderassen. Ihr putziges Aussehen verleitet zu der Annahme, dass die kleinen Hunde eh nicht viel ausrichten können. Tatsächlich müssen aber auch Yorkshire Terrier die Regeln der Leinenführigkeit perfekt beherrschen und der Drang zum ständigen Kläffen muss frühzeitig unterbunden werden. Mit viel Pech wird sonst aus dem kleinen Terrier ein Dauerkläffer, der an den Nerven aller Mitbewohner und Nachbarn zehrt. Auch das Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden will gelernt sein. In der Hundeschule lernen Yorkies ihre Selbstüberschätzung in Relation zu anderen Hunden zu setzen und können im Zweifel schon im Welpenalter von größeren und älteren Hunden in ihre Schranken gewiesen werden.
Richtige Haltung & Pflege
Das Fell dieser Hunderasse ist lang, seidig und eher fein. Das erhöht den Pflegeaufwand, denn während des Spaziergangs verfangen sich darin häufig Blätter, Gräser und leider auch Ungeziefer. Der Yorkshire Terrier sollte also regelmäßig gebürstet werden – idealerweise täglich. Auch regelmäßiges Baden ist bei diesem Hund zu empfehlen. Am besten mit einem speziellen Hundeshampoo. Yorkshire Terrier gehören zu den wenigen Hunden, die auch gut in der Wohnung gehalten werden können. Trotzdem brauchen sie täglich ihre drei Gassigänge und sollten sich dabei auch richtig austoben, denn sie sind wahre Energiebündel. Auch Apportier- oder Suchspiele können dem Yorkie viel Freude bereiten.
Ernährung
Der Yorkie hat einen sehr sensiblen Magen-Darm-Trakt und verträgt einen häufigen Wechsel des Futters nur schlecht. Wer einmal eine passende und für den kleinen Terrier wohlschmeckende Sorte gefunden hat, sollte ihr also treu bleiben. Wichtig ist, auf die genaue Zusammensetzung des Futters zu achten. Zucker und andere Zusatzstoffe haben in Hundefutter nichts zu suchen. Manche Yorkshire Terrier reagieren auch empfindlich auf Getreide oder Gemüse und Obst in Futtermischungen.
Anfälligkeit für Krankheiten
Yorkshire Terrier neigen zu Allergien. Deshalb sollte auch besonders auf die Futtermittelwahl geachtet werden. Zusätzlich sind Yorkies anfällig für Verletzungen der Kniescheibe und verschiedene Augenkrankheiten. Auch Atemwegserkrankungen kommen hier häufiger als bei anderen Hunderassen vor. Aber auch insgesamt sind die besonders klein und leicht gezüchteten Exemplare anfälliger für Krankheiten.
Morkie
Malteser
Jack Russell Terrier
Der Yorkshire Terrier im Überblick
- Charakter: selbstbewusst, anhänglich, aktiv
- Größe: 18–23 Zentimeter
- Gewicht: rund 3 Kilogramm
- Fell: mittellang bis lang, fein und seidig ohne Unterwolle in Schwarz und Braun
- Bewegungsbedarf: hoch
- Durchschnittliche Lebenserwartung: bis zu 15 Jahre
- Besonderheiten: Sein übergroßes Selbstbewusstsein und ständiges Kläffen sollte bereits von Welpenalter an abtrainiert werden, dann sind Yorkies tolle Anfängerhunde