16. April 2024, 12:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn ein junger, verspielter Welpe einzieht, ist der Gedanke ans Alter und mögliche Zipperlein weit entfernt. Doch wie jedes Lebewesen durchlaufen auch Hunde einen Alterungsprozess, der gewisse Begleiterscheinungen mit sich bringt. Ab wann gelten Hunde als Senioren und wie äußert sich bei ihnen das Altern?
Bei uns Menschen geht das Altern in der Regel mit körperlichen Veränderungen wie grauen Haare, Falten und Altersflecken einher. Aber wie ist das bei unseren Vierbeinern – insbesondere unseren Hunden? Ab wann zählen Hunde zu den Senioren und was sollten Besitzer beachten, wenn ihr Liebling langsam alt wird?
Übersicht
Wann ist ein Hund ein Senior?
Wie schnell ein Hund altert und damit zum Senior wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise spielen die Rasse, die Größe, das Gewicht und der individuelle Gesundheitszustand des Tieres dabei eine wichtige Rolle. Allgemein kann festgehalten werden: Je größer ein Hund ist, desto schneller altert er. Bei großen Rassen wie der Dogge und dem Irischen Wolfshund kann man schon ab fünf oder sechs Jahren von einem Senior sprechen.
Kleinere Hunde, wie der Bichon Frisé oder der Zwergpudel, haben eine höhere Lebenserwartung als ihre großen Artgenossen. Sie werden erst ab etwa acht Jahren zum Senior. Chronische Krankheiten wie Diabetes oder Nierenprobleme können den Alterungsprozess des Hundes jedoch beschleunigen. Die genannten Altersangaben dienen daher nur als grobe Richtlinien. Wer ganz konkret wissen möchte, ob der eigene Hund bereits erste Alterserscheinungen zeigt, sollte einen Termin beim Tierarzt vereinbaren.
Warum altern große Hunderassen schneller?
Während ein Chihuahua erst mit über 10 Jahren als Senior gilt, kommen besonders große Rassen wie Deutsche Doggen schon mit sechs Jahren ins hohe Alter. Aber woran liegt das? Wissenschaftler vermuten, dass der Wachstumsprozess hierbei eine Rolle spielt.
Welpen großer Hunderassen nehmen innerhalb der ersten Lebensjahre schnell an Gewicht und Größe zu. Dieses enorme Größenwachstum erfordert eine Menge Energie – diese Hunde müssen daher vergleichsweise viel fressen. Beim Umwandeln bzw. Abbau der Nahrung, um die nötige Energie zu gewinnen, entstehen sogenannte „freie Radikale“. In größeren Mengen können diese Moleküle den Körper schädigen und den Alterungsprozess beschleunigen. Mehr zu der These finden Sie in diesem PETBOOK-Artikel: Deswegen sterben große Hunde früher als kleine.
Wie macht sich Altersschwäche beim Hund bemerkbar?
Alternde Hunde beginnen, sich körperlich zu verändern. Das Fell wird heller, insbesondere rund um die Schnauze oder im ganzen Gesicht. Viele Hunde sind als Senioren nicht mehr so aktiv wie früher. Sie bewegen sich weniger, da ihre Muskeln schwächer werden und die Gelenke verschleißen. Durch die mangelnde Bewegung kann es zu Übergewicht kommen – trotz vermindertem Appetit. Sinnesleistungen wie Hören und Sehen können sich bei alten Hunden verschlechtern, die Infektanfälligkeit nimmt zu.
Doch nicht nur das Aussehen des Tieres, auch sein Verhalten verändert sich. Hundesenioren können eine gewisse Eigenwilligkeit entwickeln, die oft als Ungehorsam missinterpretiert wird. Manche von ihnen kuscheln auch nicht mehr so gern, ihr Gedächtnis wird schlechter und die Lernfähigkeit lässt nach. Übrigens können auch Hunde dement werden. Tierärzte sprechen in diesem Fall vom Caninen kognitiven Dysfunktionssyndrom (CDS). Es handelt sich dabei um eine fortschreitende Erkrankung alternder Hunde, welche Symptome wie Desorientiertheit, Unruhe und den Verlust der Stubenreinheit mit sich bringen kann.
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Ist Seniorenfutter für Hunde sinnvoll?
Welches Futter für Ihren alternden Liebling empfehlenswert ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt. Ist der Hund auch als Senior noch fit und aktiv, spricht grundsätzlich nichts dagegen, ihm weiterhin sein gewohntes Futter zu geben. Zeigen sich bereits erste Alterserscheinungen wie beispielsweise ein Hang zum Übergewicht, kann man über eine Futterumstellung nachdenken. Hochwertiges Seniorenfutter für Hunde ist an den veränderten Energie- und Nährstoffbedarf der Tiere angepasst und kann nun gegebenenfalls sinnvoll sein.
Wichtig ist auch, dem Hundesenior ein ruhiges Umfeld mit festen Routinen zu bieten. Alternde Tiere benötigen aber nicht nur einen festen Tagesablauf mit fixen Fütterungs- und Gassi-Zeiten. Sie brauchen auch das Verständnis ihres Besitzers, wenn manches nicht mehr so gut funktioniert wie früher und etwa ein paar Tropfen Urin oder ein kleiner Haufen auf dem Teppich landen.12