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PETBOOK-Interview

Bärbel Schäfer: „Es fiel mir schwer, ohne Hund zu sein“

Bärbel Schäfer und ihre Hündin Coco
Nach 14 gemeinsamen Jahren musste Bärbel Schäfer ihren Hund Snoopy gehen lassen. Junghündin Coco (Foto) bringt nun neuen Wind ins Hause Schäfer. Foto: © Vero Bielinski
Dennis Agyemang
Redakteur

21. März 2025, 13:59 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten

Tiere spielen im Leben von Bärbel Schäfer eine große Rolle. So hatte der TV-Star schon immer Hunde um sich und seit einiger Zeit auch Schafe. Erst vor wenigen Monaten starb ihr Familienhund Snoopy nach 14 gemeinsamen Jahren. Doch schon kurz darauf öffnete die Moderatorin ihr Herz und ihr Zuhause für Junghündin Coco. Wie das für sie funktioniert, hat Bärbel Schäfer im großen PETBOOK-Interview verraten.

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Hunde haben im Leben von TV-Star Bärbel Schäfer schon immer eine große Rolle gespielt. So hatte die Moderatorin und Podcasterin stets einen in ihrem Leben und vergleicht diese sogar mit Lebensabschnittspartnern. Doch nicht nur Hunde haben ihr Herz erobert, sondern auch Schafe. Von denen konnte sie so einiges lernen, wie sie im Gespräch mit PETBOOK verrät.

Es war Liebe auf den ersten Blick

PETBOOK: Frau Schäfer, seit Kurzem lebt Hündin Coco bei Ihnen. Was ist das für eine Rasse?
Bärbel Schäfer: „Ja, sie ist ein Mix. Man weiß nicht genau, welche Rassen drin sind. Ein Jagdhund ist auf jeden Fall dabei. Ich glaube, die Rasse heißt Spinone Italiano, die hat so ein etwas raues Fell. Coco hat auf jeden Fall einen Jagdinstinkt. Ich habe sie über eine Tierschutzorganisation bekommen, die Hunde aus Italien vermitteln. Coco war schon auf einer Pflegestelle in Hessen. Ich bin hingefahren, um sie kennenzulernen, und wenn man das macht, hat man eigentlich schon verloren. (lacht)“

Wie haben Sie Coco gefunden?
„Ich hatte vorab ein Video gesehen, das die Pflegestelle von Coco veröffentlicht hatte. Der erste Eindruck hat sich dann auch bestätigt. Sie war noch sehr jung, die Angaben zur ihr stimmten und alles war in Ordnung. Da Coco bereits in einer Familie gelebt hatte, wusste ich, dass sie gut mit Kindern umgehen kann. Sie kommt auch mit Lärm klar, was für mich wichtig ist, da ich sie manchmal mit ins Großraumbüro oder zu Produktionen nehme. Momentan hat sie noch sehr viel Energie und muss sich noch an vieles gewöhnen.“

Wie lief das erste Treffen ab?
„Theoretisch sollte es wohl so sein, dass man sich den Hund einmal ansieht und dann in Ruhe überlegt. Aber als wir vom Parkplatz weggefahren sind, hätten wir eigentlich gleich wieder umdrehen können. Doch ich hatte noch eine stressige Produktionswoche vor mir und habe mir deshalb Bedenkzeit genommen. Es gab auch andere Familien, die an Coco interessiert waren. Vielleicht wollten sie ein bisschen Druck machen, aber am nächsten Tag habe ich angerufen und gesagt, dass ich sie am nächsten Wochenende abholen würde.“

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Bärbel Schäfer: „Es war mir wichtig, keinen Hund zu haben, der Angst macht oder Unsicherheit ausstrahlt“

Also war es Liebe auf den ersten Blick?
„Ja, auf jeden Fall! Coco hat eine sehr positive Energie, eine gute Ausstrahlung und bellt nicht viel. Sie versteht sich gut mit Männern, Frauen, Kindern, älteren Menschen und ist noch sehr verspielt. Das war mir wichtig, denn sie macht viel im Alltag mit. Wenn ich zum Beispiel auf Lesereise bin, nehme ich sie zwar nicht mit in den Veranstaltungsaal, aber sie kommt insgesamt viel mit Menschen in Kontakt. Es war mir wichtig, keinen Hund zu haben, der Angst macht oder Unsicherheit ausstrahlt. Viele Menschen sind Hunden gegenüber vorsichtig, entweder aufgrund schlechter Erfahrungen oder weil sie in ihrer Kindheit keine Hunde hatten.“

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Gibt es eine besondere Geschichte hinter dem Namen?
„Der Name wurde von der ganzen Familie entschieden, aber letztendlich von den Kindern. Zuerst war Sara der Name, den ihr die Tierschutzorganisation gegeben hatte. Ich habe allerdings viele Freundinnen mit dem gleichen Namen und wollte nicht über die Hundewiese laufen und nach einer meiner Freundinnen rufen. Coco ist ein einprägsamer Name und da mein Sohn sich für Mode interessiert, hat er wahrscheinlich an Coco Chanel gedacht.“

Wie reagieren Menschen auf die Tatsache, dass Coco aus dem Tierschutz kommt?
„Sehr positiv. Mein vorherigen Hund ,Snoopy,war ebenfalls aus dem Tierschutz. Davor hatte ich immer Rassehunde, eine Französische Bulldogge, Hovawart,Dackel. Viele Hunde, die man heute auf Hundewiesen oder in Parks sieht, stammen auch aus Schutzprogrammen. Besonders oft kommen sie aus Rumänien. Manche Menschen holen ihren Hund einfach an einem Parkplatz ab, nach einer langen Autofahrt. Mir war es wichtig, den Hund vorher in Bewegung zu sehen und eingebettet in einem sozialen Umfeld. Ich wollte keinen Hund aus einer Situation übernehmen , in der er stundenlang in einem LKW transportiert wurde, den ich nie zuvor gesehen habe, um ihn dann an einer Raststätte abzuholen. Das gänzlich Unbekannte war mir zu riskant.“

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„Ich konnte die Leine nicht einfach leer hängen sehen“

Coco kommt jetzt wenige Monate, nachdem Snoopy nach 14 Jahren verstorben ist. Wie einfach war es für Sie, nach diesem Verlust das Herz für ein neues Tier zu öffnen?
„Mir ist das relativ leicht gefallen, weil es schwieriger war, ohne Hund zu sein. Ich glaube, wenn man einen Hund mit einem anderen ‚ersetzt‘, heißt das nicht, dass der verstorbene Hund aus dem Herzen verschwindet. Es gibt viele Momente, in denen wir uns an Snoopy erinnern. Aber es macht natürlich einen positiven Unterschied, wieder einen jungen Hund im Haushalt zu haben.

Snoopy war 14 Jahre lang bei uns – er hatte Schmerzen, da war das Laufen schon sehr langsam. Coco ist ganz anders: Sie hat ein enormes Energielevel, weshalb meine Mutter, die Mitte 80 ist, nicht mehr mit ihr laufen kann. Ich weiß, dass einige Menschen eine längere Abschiedsphase brauchen, aber ich wollte schnell wieder Leben im Haus haben. Ich konnte die Leine nicht einfach leer hängen sehen. Auch meine tägliche Auszeit – die Stunde im Park oder Wald – hat mir gefehlt. Ich glaube, man kann sowohl die, die aktuell da sind, als auch die, die früher bei uns waren und verstorben sind, gleichzeitig im Herzen tragen.“

Wie sind Sie und Ihre Familie mit dem Verlust umgegangen? Gab es besondere Rituale oder etwas, das Ihnen geholfen hat, Abschied zu nehmen?
„Ein Hund ist für mich ein Familienmitglied, aber es ist auch kein Mensch gestorben. Natürlich war die Trauer groß, aber ich habe das auch als eine Erleichterung für den Hund gesehen. Er war alt, erschöpft, hatte gesundheitliche Probleme wie Bandscheibenvorfälle, Schwierigkeiten beim Aufstehen und Fressen. Ich wollte ihn nicht um jeden Preis noch drei Monate länger behalten, sondern habe meine eigenen Gefühle hinten angestellt, um ihm weiteres Leid zu ersparen.“

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„Für mich gehört es zur Verantwortung eines Hundebesitzers, das Leiden seines Tieres zu erkennen und ihm den Abschied zu erleichtern“

Das klingt nach einer sehr bewussten Entscheidung. Wie sind Sie damit umgegangen, als der Moment des Abschieds kam?
„Ich hatte mit meiner Tierärztin vorher alles besprochen. Wir haben verschiedene schmerzlindernde Medikamente ausprobiert, aber irgendwann kam der Punkt, an dem wir entschieden haben, dass es Zeit ist. Ich habe keinen Tierarzt, der nach Hause kommt, daher fand der Abschied in der Praxis statt. Ich kenne aber Menschen, die ihre Hunde trotz starker Schmerzen noch lange weiterziehen, weil sie sich nicht trennen können. Snoopy hatte 14 fantastische Jahre in einem weichen Bettchen und einem liebenden Zuhause. Das soll nicht hartherzig klingen, aber für mich gehört es zur Verantwortung eines Hundebesitzers, das Leiden seines Tieres zu erkennen und ihm den Abschied zu erleichtern. Vielleicht kann man sogar so weit gehen und sagen, dass Hunde wie Lebensabschnittspartner sind und unser gemeinsamer Abschnitt war leider zu Ende“

Wie meinen Sie das?
„Hunde begleiten mich durch verschiedene Lebensabschnitte. Zumindest war das bei mir so. Ein Hund in der Kindheit, einen in der Studentenzeit sowie während meiner Arbeit im Fernsehen und Radio. Jeder Hund war ein Teil einer bestimmten Lebensphase. Jetzt begleitet mich mein aktueller Hund Coco in meinem Alltag und ist bei meinem Podcast und Radiosendungen dabei.“

Dann lassen Sie uns wieder ins hier und jetzt kommen. Welche Themen beschäftigen Sie aktuell in Bezug auf Coco?
„Coco bringt einige Herausforderungen mit. Besonders das Alleinbleiben bereitet ihr Probleme – möglicherweise aus Angst vor dem Verlassenwerden. Auch der Jagdtrieb ist ein Thema, das ich in der Hundeschule bearbeite. Ich möchte, dass sie lernt, sich bei einem Spaziergang wieder auf mich zu konzentrieren, wenn sie einmal eine Spur aufgenommen hat. Ihr Radius ist momentan noch sehr groß, besonders auf Hundewiesen. Sie sieht einen Hund in der Ferne, rennt los und kommt erst zurück, wenn sie sich ausgetobt hat. Das ist in einer sicheren Umgebung okay, aber es könnte gefährlich werden, wenn eine Straße in der Nähe ist. Das sind also die drei Hauptthemen: Alleinbleiben, Radiuskontrolle und latenter Jagdtrieb.“

„Coco zeigt mir und anderen, dass das Leben auch leicht sein kann“

Gibt es auch Herausforderungen im Umgang mit anderen Hunden?
„Ja, manchmal ist es schwierig, weil einige Hundebesitzer Angst haben, wenn größere Hunde auf ihre kleineren Hunde zulaufen. Coco ist jetzt über Kniehöhe, aber sie ist freundlich und verspielt. Leider lassen manche Leute ihre Junghunde nicht mit älteren oder größeren Hunden spielen, und das finde ich schade. Hunde brauchen diesen sozialen Kontakt, um sich richtig zu entwickeln.“

Was würden Sie sagen, hat Coco für eine geheime Superkraft?
„Sie bringt Leute zum Lächeln! Sie zeigt mir und anderen, dass das Leben auch leicht sein kann. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Sorgen haben und sich dunkle Wolken über uns zusammenziehen, kommt Coco in den Raum und zaubert allen ein fettes Grinsen ins Gesicht. Ich nenne es immer den Coco-Smiley-Effekt.“

Das ist wirklich eine schöne Fähigkeit. Sie haben sich auch intensiv mit Umweltschutz und Schäferei beschäftigt. Wie kam es dazu, dass Sie ein Jahr lang einen Schäfer und seine Schafe begleitet haben?
„Das war Teil meines letzten Buchprojekts: ‚Eine Herde Schafe, ein Paar Gummistiefel und ein anderer Blick aufs Leben‘. Ich wollte wieder mehr mit der Natur in Kontakt treten. Mein Alltag spielt sich oft in Studios ab mit sehr viel Technik – ob im Hörfunk, Fernsehen oder bei Podcast-Produktionen. Auch wenn ich viel im Homeoffice arbeite, fehlt mir der direkte Bezug zur Natur.

Nach einem persönlichen Schicksalsschlag – mein Bruder verunglückte tödlich bei einem Verkehrsunfall – wurde die Natur für mich eine echte Kraftquelle. Ich wollte herausfinden, wer heute noch traditionelle Berufe ausübt und in engem Kontakt mit der Natur steht. Da kamen mir Förster und Schäfer in den Sinn. In Frankfurt, wo ich lebe, gibt es tatsächlich noch Schäfer, die ihre Herden regelmäßig umsiedeln. Das hat also nichts damit zu tun, dass ich mit Nachnamen auch Schäfer heiße (lacht). Durch das Projekt habe ich gelernt, die Jahreszeiten bewusst wahrzunehmen und Geduld zu haben – etwas, das in meinem Alltag oft fehlt.“

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»Bei den Schafen rocken die Frauen den Familienalltag und geben das Weidewissen an die Lämmer weiter

Was haben Sie noch aus dieser Erfahrung mitgenommen?
„Dass die Natur ihren eigenen Rhythmus hat. Wann die Lämmchen geboren werden, wann die Fortpflanzung stattfindet, wann die Schafe geschlachtet werden – all das folgt festen Abläufen. Als Menschen versuchen wir oft, diesen natürlichen Zyklus zu verändern, aber eigentlich sind wir selbst ein Teil davon. Wir haben unsere Feiertage, den Wechsel der Jahreszeiten – und das sollten wir bewusster wahrnehmen. Schäfer sind in diesem Rhythmus tief verwurzelt. Sie sind oft wortkarg, aber ihre Arbeit ist essenziell.“

Haben Sie einen Funfact über Schafe, den Sie mit uns teilen können?
„Ja, Schafe haben BFFs, also best friends forever. Bei den Schafen ist es eigentlich so, dass die Frauen den ganzen Familienalltag rocken und das Weidewissen an die Lämmer weitergeben. Außerdem unterstützen sich die weiblichen Schafe gegenseitig. Wenn die Mama des Lämmchens mal krank ist, springt die Tante, die Cousine oder eben die beste Freundin ein. Sie haben also ein richtiges Freundinnen-Netzwerk und sind grundsätzlich sehr familienorientiert.“

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