
6. Oktober 2023, 15:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Um ihren Job zu erledigen, benötigen Blindenführhunde volle Konzentration. Leider kommt es immer wieder zu Ablenkungen durch das Umfeld. PETBOOK erklärt, wie Sie sich bei einer Begegnung mit einem Blindenhund verhalten sollten.
Einen Blindenführhund bei der Arbeit erkennt man schon von Weitem an seinem Führgeschirr. Damit er seinen Job – Herrchen oder Frauchen sicher von A nach B leiten – gut erledigen kann, muss er sich voll konzentrieren können. Leider kommt es immer wieder zu Ablenkungen bei Begegnungen mit Blindenhunden.
Vor allem Hundebesitzer sollten wissen, wie man sich richtig verhält, wenn einem beim Gassigehen ein Blindenführhund entgegenkommt. Denn leider kommt es immer wieder dazu, dass die wichtigen Alltagshelfer bei ihrer Arbeit von anderen Artgenossen nicht nur abgelenkt, sondern mitunter auch attackiert werden.
Im Folgenden stellen wir 7 typische Fehler vor, die Sie bei der Begegnung mit Blindenhunden unbedingt vermeiden sollten:
Fehler 1: Den Hund ablenken
So knuffig der Vierbeiner auch ist – er ist als Führhund im Einsatz und man sollte ihn als Außenstehender nicht stören. Das heißt konkret: kein Anstarren, Ansprechen oder Anlocken. Vor allem nicht, wenn das Führgespann aus Mensch und Hund gerade an der Ampel oder Bushaltestelle steht. Hier ist höchste Konzentration vom Hund gefordert.
Fehler 2: Den Hund streicheln
Blindenführhunde haben meist ein sehr freundliches Wesen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sie deshalb auch streicheln darf. Übrigens gilt das für alle fremden Hunde. Zwar ist die Gefahr, dass ein Führhund aggressiv reagiert sehr gering, aber es ist auch eine Ablenkung für den Hund, der eigentlich seinen Job machen soll.
Wer mit dem Vierbeiner unbedingt Kontakt aufnehmen möchte, oder ein Kind dabei hat, sollte zunächst Herrchen oder Frauchen ansprechen und fragen.
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Fehler 3: Den Hund füttern
Auch Füttern ist tabu. Vor allem Hundehalter haben immer das ein oder andere Leckerli in der Tasche, mit dem sie gerne auch andere Vierbeiner beglücken wollen. Auch wenn Blindenführhunde eine lange Ausbildung haben, können auch sie beim Anblick oder Geruch einer Leckerei schwach werden und sich ablenken lassen.
Fehler 4: Den eigenen Hund nicht fernhalten
Manche Hundebesitzer meinen, ihr Hund müsste alle Artgenossen, die einem auf dem Spaziergang entgegenkommen, begrüßen dürfen. Dies ist schon generell nicht sinnvoll, sollte bei Blindenführhunden aber absolutes Tabu sein. Wer selbst mit Hund unterwegs ist, macht am besten einen großen Bogen um das Führgespann. Sozialkontakte mit anderen Hunden sind für einen Blindenführhund nämlich nur während seiner Freizeit angesagt.
Fehler 5: Ins Führgeschirr greifen
Möchte man Hilfe anbieten, sollte man die blinde Person ansprechen – und nicht unvermittelt nach dem Führgeschirr greifen. Denn das kann sowohl Hund als auch Halter oder Halterin verunsichern.
Übrigens: In einem Fall sollten Sie die blinde Person unbedingt ansprechen. Und zwar, wenn die Fußgängerampel auf Grün umspringt. Blindenführhunde können die Ampelfarbe nämlich nicht deuten.
Fehler 6: Nah am Hund vorbeifahren
Sind Sie mit dem Rad oder Roller unterwegs, sollten Sie sich blinde Menschen mit einem Führhund im gemäßigten Tempo nähern und wenn möglich einen etwas größeren Abstand halten.

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Fehler 7: Diskussionen beginnen
In Supermärkten, Arztpraxen oder Restaurants gilt ein Hundeverbot. Von diesem sind Blindenführhunde allerdings ausgenommen sind. Denn sie gelten per Gesetz als Hilfsmittel. Ein Fakt, den viele nicht kennen und daher Diskussionen beginnen.
Die Informationskampagne «Woche des Sehens» appelliert daher, Verständnis dafür zu haben, wenn einem an diesen Orten Blindenführhunde begegnen. Und: Bekommt man mit, dass einem Blindenführhund der Zutritt verwehrt wird, sollte man über die Rechtslage aufklären.
Mit Material der dpa
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