
18. März 2025, 6:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Daniel Henney, bekannt aus „Das Rad der Zeit“ (engl: „The Wheel of Time“), setzt sich aktiv gegen den Hundefleischhandel in Südkorea ein. Besonders eine Hündin stellt aktuell sein Leben auf den Kopf: Golden-Retreiver-Dame Julie. Ihre Rettung war ebenfalls ein Wettlauf gegen die Zeit – doch nun erlebt sie ein neues Leben voller Liebe und Geborgenheit.
Der Schauspieler Daniel Henney, der aktuell in der Rolle des Lan Mandragoran in der dritten Staffel der Fantasy-Verfilmung „Das Rad der Zeit“ auf Amazon Prime zu sehen ist, ist mehr als nur ein bekannter Charakterdarsteller. Er engagiert sich mit der Organisation Humane World for Animals auch für die Rettung von Hunden aus dem südkoreanischen Fleischhandel.
Bereits fünf Vierbeiner hat er aufgenommen, wie er kürzlich in einem Interview mit dem US-amerikanischen Lifestyle-Magazin „People“ verriet. Besonders die Geschichte seiner Hündin Julie, die jahrelang in einer Zuchtanlage missbraucht wurde und dann in den Hundefleischhandel kommen sollte, zeigt, wie prägend seine Arbeit ist.
Ein zweites Leben – nicht nur für Julie
Dass sich der aus der Krimireihe „Criminal Minds“ bekannte Schauspieler besonders für den Tierschutz in Südkorea starkmacht, kommt nicht von ungefähr. Das Engagement gegen den Hundefleischhandel ist für Henney mehr als nur eine Hilfsaktion – es ist eine persönliche Verpflichtung.
„Ich war ein Einzelkind und wuchs in einer Kleinstadt mit 900 Einwohnern in Michigan auf. Ich fühlte mich manchmal isoliert und musste einige Herausforderungen bewältigen.“ Als Sohn einer koreanischen Mutter und eines US-amerikanischen Vaters erlebte er schwierige Zeiten, doch Hunde gaben ihm Halt, wie er „People“ weiter berichtet.
Seine Mutter stammte ursprünglich aus Südkorea, wurde aber im Laufe einer internationalen Aktion in den 1950er-Jahren adoptiert. Diese Maßnahme galt dem Schutz koreanischer Kinder, die aus Beziehungen mit US-amerikanischen Soldaten entstanden. Später wurden aber auch verwaiste koreanische Kinder von internationalen Adoptiveltern aufgenommen und in das soziale System des jeweiligen Landes integriert.
Julie „produzierte“ Welpen – und sollte dann im Fleischhandel landen
„Meine Hunde waren immer für mich da und gaben mir in diesen Momenten Trost und Gesellschaft. Ich habe das Gefühl, dass ich ihnen einen Teil dessen, was ich heute habe, verdanke. Durch dieses Engagement kann ich ihnen etwas zurückgeben“, sagt Henney im „People“-Interview weiter.
Doch, dass er mit Julie, die mit vollem Namen Juliette heißt, nun schon den fünften Hund bei sich aufgenommen hat, heißt nicht, dass Henney und seine Frau Ru Kamagai keine Probleme mit dem Tier hatten. Denn Julie wurde während ihrer ersten zwei Lebensjahre in einer Zuchtanlage, einer sogenannten „Puppy Mill“ immer wieder zur Fortpflanzung gezwungen, um Welpen für den Haustierhandel zu produzieren.
Meist landen diese Hunde dann nach ein paar Jahren im Fleischhandel. „Wir retteten Julie von einer Hundefarm in einem Bezirk etwa 160 Kilometer von Seoul entfernt“, erzählt Henney weiter. Doch Julies Rettung bedeutete nicht das sofortige Ende ihres Leidens. Denn als Henney die Hündin zu sich holte, war sie kaum sozialisiert, saß verstört in einer Ecke und ließ keine Nähe zu.
Doch Henneys im August verstorbener Hund Roscoe, ebenfalls ein Golden Retriever aus Südkorea, half bei der Sozialisierung der verängstigten Hündin kräftig mit, wie Henney auch auf seinem Instagram-Kanal immer wieder dokumentierte.

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Julie begann, nach Zuneigung zu fragen
Der Verlust von Roscoe im vergangenen August hinterließ eine große Lücke in Henneys Leben. Doch Julie begann, sich zu öffnen und schenkte ihm Trost: „Sie ist ruhig, fürsorglich, liebevoll und fängt langsam an, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen und nach Zuneigung zu fragen.“
Ein wichtiger Aspekt von Henneys Tierschutzarbeit ist aber auch die Aufklärung über das gesamte Thema. „Die häufigste Fehleinschätzung ist, dass der Verzehr von Hundefleisch in Südkorea weitverbreitet ist. Das ist nicht der Fall“, erklärt er im „People“-Interview.
Der Ursprung dieser Praxis liegt, wie auch die Adoption von Waisenkindern, in Zeiten der Not begründet: „Südkoreas Geschichte ist geprägt von Hunger und Entbehrung. Damals haben die Menschen getan, was nötig war, um zu überleben. Leider hat sich diese Tradition gehalten, aber jetzt muss sie beendet werden.“
Nicht nur wegen der Arbeit von prominenten Tierschützern wie Henney gelang es, den Verkauf von Hundefleisch in Südkorea bereits Anfang 2024 zu verbieten (PETBOOK berichtete). Allerdings wurde den Hundefleischfarmern eine Übergangsfrist von drei Jahren eingeräumt, in der sie aktiv von der Regierung bei der Umstellung ihrer Betriebe unterstützt werden. Eine große Mehrheit der Menschen in Südkorea lehnt den Verzehr von Hundefleisch schon heute ab und auch das Verbot wurde im Parlament mit 280 von 283 möglichen Stimmen verabschiedet.