5. Februar 2024, 17:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Neuguinea-Dingo gehört zu den seltensten Hunderassen der Welt. Er ist sogar so selten, dass die wenigsten Menschen jemals ein lebendes Tier im Leben gesehen haben – oder jemals sehen werden. Aber auch darüber hinaus, gibt dieser geheimnisvolle Vierbeiner der Wissenschaft diverse Rätsel auf.
Der Neuguinea-Dingo gehört zu den seltensten Hunderassen der Welt und stammt ursprünglich aus den Bergen Neuguineas. Und auch wenn dieser recht ursprüngliche Hund mit Urwalddingo, Neuguineahund, New Guinea Singing dog oder auch Hallstromhund auffallend viele Spitznamen und Synonyme hat, so gibt es doch recht viele ungeklärte Punkte, die selbst bei Wissenschaftlern große Fragezeichen hervorzaubern.
Hund oder kein Hund? Das Wirrwarr um die Definition
Lange wurde (und wird) darüber gestritten, ob es sich beim heulfreudigen Neuguinea-Dingo überhaupt um einen Hund handelt, oder ob er – wie der australische Dingo – streng genommen gar kein „echter“ Hund ist.
Laut Studien soll der Dingo irgendwo zwischen Wölfen und Haushunden angeordnet sein. Zwar gehören Hunde und Dingos derselben Art (Canis lupus familiaris) an. Dennoch gibt es ein paar feine Unterschiede, die – stark vereinfacht – vor allem durch die Domestizierung der Haushunde und den daraus entstandenen Folgen entstanden sind.
Für mehr als ein halbes Jahrhundert galt der Neuguinea-Dingo in der Wildnis als verschollen
Es wird aber angenommen, dass es sich beim Neuguinea-Dingo um einen verwilderten Haushund handelt, von dem es noch einen sehr kleinen Bestand in Zoos und privater Hundehaltung gibt. Hier gehen Experten von 200 bis 300 Tieren weltweit aus.
Zum anderen staunten Wissenschaftler nicht schlecht als 2016 – anders als erwartet – in der Wildnis von Papua, Indonesien eine kleine Population von wilden Neuguinea-Dingos entdeckt wurde. Denn für mehr als ein halbes Jahrhundert galt der Neuguinea-Dingo in der Wildnis als verschollen. Eine Gen-Analyse konnte hier Klarheit verschaffen. Dennoch konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob es sich bei den entdeckten Hochland-Hunden um Nachfahren der ursprünglichen Population der wild lebenden Hunderasse oder um entlaufene Haustiere handelte.
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Der Neuguinea-Dingo erinnert optisch an Shiba Inus
Rein optisch erinnert der Neuguinea-Dingo mit seinem gedrungenen Körperbau und dem keilförmigen Kopf mit den Stehohren und schräg stehenden, mandelförmigen Augen auf den ersten Blick an einen Shiba Inu. Sein Fell ist bis auf den buschigen Schwanz glatt und kurz und in verschiedenen Farbvarianten wie Braun, Schwarz und Dunkelgelb möglich.
Über das Leben der Dingos in der Wildnis ist nicht viel bekannt. So sollen diese Vierbeiner Beobachtungen nach in Gruppen leben und geschickte Jäger sein. Auf ihrem Speiseplan sollen kleine Säugetiere, Vögel und Insekten stehen. Auch wenn es auffallend viel gibt, was man nicht über diesen Hund weiß, so gibt es dennoch viele spannende Fakten über den Neuguinea-Dingo, die überraschen und ihn von anderen Hunderassen abheben.
Neuguinea-Dingo „singen“
So hat ihm sein charakteristisches – „jodelartiges“ – Heulen den niedlichen Beinamen New Guinea Singing Dog eingebracht. Aber „singen“ ist nicht das einzige außergewöhnliche Talent, dass Hunde dieser Rasse anderen Rassen voraus haben. So können Vertreter dieser Zunft ihre Beine seitlich um fast 90 Grad abspreizen, was ihnen einen enormen Vorteil in den Bergen oder anderem extrem unebenem Gelände einbringt. Die einzige andere Hunderasse, die ebenfalls über diese Eigenschaft verfügt, ist der Norwegische Lundehund.
Geschickte Kletterer
Das ist aber noch lange nicht alles: Da der Neuguinea-Dingo seine Vorder- und Hinterpfoten stärker drehen kann als andere Hunde, ist er ein enorm talentierter Kletterkünstler und kommt so recht schnell auf so ziemlich jeden Baumstamm.
Worüber hingegen so gut wie nichts wissenschaftlich bekannt ist, ist der Charakter dieser seltenen Hunde. Das liegt zum einen daran, dass es so wenige von ihnen gibt und die meisten Exemplare sich selbst überlassen in der Wildnis leben. In einem Bericht aus dem Jahr 1988 beschreibt ein Augenzeuge ein paar wilde Hunde dieser Rasse aus den Bergen Papua-Neuguineas als „extrem scheu“ und „fast übernatürlich geschickt“.
Dennoch ist der Neuguinea-Dingo bedroht. Denn wie bei den meisten wilden Tieren leidet auch er unter dem Verlust seines natürlichen Wohnraums, aber auch darunter, dem Menschen zum Opfer zu fallen – beispielsweise bei Verkehrsunfällen oder durch Wilderer.
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Quellen
- geo.de, „Singende Hochland-Hunde wiederentdeckt“, (aufgerufen am 05.02.2024)
- pnas.org, „New Guinea highland wild dogs are the original New Guinea singing dogs“, (aufgerufen am 05.02.2024)
- rnd.de, „Australische Studie zeigt: Dingos sind doch keine Hunde“, (aufgerufen am 05.02.2024)