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Kräftiger Kiefer

Diese 11 Hunderassen haben die größte Beißkraft

Rottweiler bellt an Leine auf blauem Hintergrund
Einige Hunderassen verfügen über eine beachtliche Beißkraft. Dennoch gilt: Nur weil ein Hund fest zubeißen könnte, heißt das noch lange nicht, dass er es tut. Foto: Getty Images
Dennis Agyemang
Redakteur

4. April 2023, 13:38 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Für viele ist glasklar, dass sich die Top 5 der Tiere mit der höchsten Beißkraft aus weißem Hai, Alligator, Hyäne, Löwe und Tiger zusammensetzt, die übrigens vom Hai mit ca. 1,8 Tonnen Beißkraft angeführt wird. Hingegen wissen die Wenigsten, wie es um die Beißkraft bei Hunden steht. PETBOOK bringt Licht ins Dunkel.

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Mit Beiß- oder auch Bisskraft ist die Kraft gemeint, mit der ein Tier zubeißt, also, welche Kraft der Kiefer bei einem Biss aufbringen kann. Doch wie wird diese eigentlich genau definiert? Gemessen wird die Bisskraft in der physikalischen Krafteinheit Newton pro Quadratzentimeter (N cm−2). Dabei heißt die Maßeinheit PSI (pounds per square inch, zu Deutsch: „Pfund pro Quadratzoll“) und bestimmt die Masse, die auf eine bestimmte Fläche einwirkt. Allerdings geht es hierbei weniger um Kraft, sondern eher um Druck, weshalb man eigentlich auch von Beißdruck oder Kieferschließdruck sprechen könnte. Oft wird die Beißkraft jedoch in Kilogramm pro Quadratzentimeter angegeben, wobei 1 PSI etwa 0,07 kg/cm2 entspricht. Generell gilt: Je größer ein Tier, desto höher ist seine Beißkraft. Natürlich gibt es aber auch Ausnahmen. Beim Menschen liegt die Bisskraft übrigens bei rund 80 Kilogramm pro Quadratzentimeter. Aber welche Hunderasse hat nun die größte Bisskraft? PETBOOK präsentiert die Top 11.

Viele Hunde haben eine große Beißkraft

Auch wenn Hunde nicht gerade die Tiere mit der größten Beißkraft im Tierreich sind, können einige Rassen dennoch eine beachtliche Bisskraft aufweisen. Glücklicherweise sind die meisten Hunde Menschen gegenüber aber vorsichtig. Dennoch eine Sache vorweg: Nur weil ein Hund fest zubeißen könnte, heißt das noch lange nicht, dass er es tut. Die Verantwortung obliegt dem Halter, mit einer liebevollen aber bestimmten Erziehung sicherzustellen, dass es zu keinen Beißvorfällen kommen wird. Dennoch sollten sie sich stets der Kraft der Tiere bewusst sein.

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11. Belgischer Malinois

Der Malinois ist eine Variante des Belgischen Schäferhundes und gilt als sehr intelligent. Zusätzlich verfügt er über einen enorm guten Geruchssinn und gilt als sehr gelehrig, weshalb er in einigen Ländern gerne als Polizei- und Militärhund eingesetzt wird. Und auch sein Kiefer ist sehr ausgeprägt. So verfügt der Malinois auf eine Bisskraft von 200 PSI.

Der Belgische Schäferhund verfügt über eine Bisskraft von 200 PSI und wird in einigen Ländern bei der Polizei eingesetzt
Der Belgische Schäferhund verfügt über eine Bisskraft von 200 PSI und wird in einigen Ländern bei der Polizei eingesetzt Foto: Getty Images

10. Chow Chow

Auch wenn der Chow Chow, der ursprünglich aus dem chinesischen Raum stammt, mit einem knuffigen Aussehen und seiner charakteristischen blauen Zunge besticht, eignet er sich weder als Anfänger- noch als Familienhund. Er gilt als sehr eigensinnig und pflegeintensiv. Sein prächtiges langes Fell, das ihm in China den Namen „aufgeplusterter Löwenhund“ eingebracht hat, benötigt ständige Pflege. Mit einer Beißkraft von 220 PSI landet der Chow Chow auf dem neunten Platz.

Der Chow Chow soll bereits vor über 4000 Jahren bei den Mongolen gezüchtet worden sein
Der Chow Chow soll bereits vor über 4000 Jahren bei den Mongolen gezüchtet worden sein Foto: Getty Images

9. Holländischer Schäferhund

Der holländische Schäferhund stammt von den gleichen Vorfahren wie der Belgische Schäferhund ab und konnte sich über die Jahrhunderte einen Ruf als treuer Hirtenhund machen. Er gilt als sehr intelligent, fleißig und loyal. Außerdem eignet er sich durch sein freundliches Wesen für den Umgang mit Kindern. Dennoch verfügt er über eine Beißkraft von 224 PSI.

Der Holländische Schäferhund war lange als treuer Hütehund im Einsatz und bei Landwirten äußerst beliebt
Der Holländische Schäferhund war lange als treuer Hütehund im Einsatz und bei Landwirten äußerst beliebt Foto: Getty Images / Lorado

8. American Pit Bull

Mit seiner muskulösen Statur und seinem schnellen Lauf wurde der American Pit Bull ursprünglich für das Hüten von Tieren gezüchtet. Die gedrungenen Tiere gelten als umgänglich und verspielt, sollten aber nicht unterfordert werdet. Da der Hund sehr aktiv ist, sollte darauf geachtet werden, dass er immer gut beschäftigt ist.

Anders als ihr Image, das ihnen aufgrund von Hundekämpfen bis heute anhängt, sind „Pitties“ nicht grundsätzlich aggressiv. Ganz im Gegenteil: Da sie bei richtiger Erziehung besonders rücksichtsvoll und empathisch sind, werden sie vielerorts sogar als Assistenz- und Therapiehunde eingesetzt. Mit einer Bisskraft von 235 PSI landet der American Pit Bull auf dem siebten Platz.

American Pit Bulls sind recht verspielt und brauchen viel Beschäftigung
American Pit Bulls sind recht verspielt und brauchen viel Beschäftigung Foto: Getty Images

7. Deutscher Schäferhund

Auch der Deutsche Schäferhund verfügt über ein besonders starkes Gebiss. Aber das ist natürlich nicht der Grund dafür, dass er nach wie vor eine der beliebtesten Hunderassen der Welt ist. Er gilt als gelehrig, ausdauernd und widerstandsfähig, weshalb er gerne als Polizei- und Wachhund eingesetzt wird. Er eignet sich aber auch hervorragend als Familienhund und weiß mit seiner ruhigen und einfühlsamen Art auch Kinder zu verzaubern. Der sportliche Allrounder, der ursprünglich zum Hüten von Schafherden eingesetzt wurde, kann mit einer Beißkraft von 238 PSI recht einfach Knochen brechen.

Der Deutsche Schäferhund ist eine der beliebtesten Hunderassen der Welt
Der Deutsche Schäferhund ist eine der beliebtesten Hunderassen der Welt Foto: Getty Images

6. American Bulldog

Mit seinem bulligen, muskulösen Körperbau und dem großen Kopf ist der American Bulldog eine beeindruckende Erscheinung. Noch heute haftet der Rasse ein eher schlechtes Image an, das ein trauriges Überbleibsel aus der Zeit der Hundekämpfe ist. Mit einer Beißkraft von 305 PSI – ähnlich der eines Leoparden – zog er viele fragwürdige Halter mit tierfeindlichen Motiven an: Denn lange galt der Vierbeiner als ein Statussymbol für Menschen, die gerne mit scharfen Hunden posieren. Dabei eignet sich der American Bulldog mit der richtigen Sozialisation hervorragend als kinderfreundlicher Familienhund.

Eine junge Amerikanische Bulldogge liegt entspannt in einem
In den USA wird die Amerikanische Bulldogge noch heute für die Wildschweinjagd eingesetzt. Gut trainiert eignet sie sich auch als Familienhund Foto: Getty Images

5. Rottweiler

Der Rottweiler gilt als sehr selbstbewusst, robust und ausdauernd. Ursprünglich als Wachhund gezüchtet, kommt er heute noch häufig als Polizeihund zum Einsatz. Mit seinem stämmigen Körperbau wirkt er auf viele einschüchternd, obwohl er eigentlich ein friedliches und familienfreundliches Wesen hat. In einigen Bundesländern wird er als Listenhund geführt. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass er im Zweifelsfall mit 328 PSI zubeißen könnte.

Rottweiler gelten als sehr selbstbewusst und leistungsfähig und werden deshalb gerne als Polizeihunde eingesetzt.
Rottweiler gelten als sehr selbstbewusst und leistungsfähig und werden deshalb gerne als Polizeihunde eingesetzt Foto: Getty Images

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4. Mastiff

Mit seinem robusten und massigen Körperbau ist der Mastiff eine imposante Erscheinung, die auf viele Respekt einflößend wirkt. Dabei ist dieser Riese eigentlich die Ruhe in Person, der mit stoischer Gelassenheit glänzt und durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist. Über die Jahrhunderte ist aus dem Wachhund ein Begleithund geworden. Mit seiner Beißkraft von 556 PSI landet der Mastiff auf dem dritten Platz dieses Rankings.

Rein optisch wirkt der Mastiff auf die Meisten respekteinflößend und imposant, doch ihn bringt so leicht nichts aus der Fassung
Rein optisch wirkt der Mastiff auf die Meisten respekteinflößend und imposant, doch ihn bringt so leicht nichts aus der Fassung Foto: Getty Images / josephgruber

3. Dobermann

Elegant und wachsam – diese zwei Eigenschaften beschreiben den Dobermann wohl am besten. Der groß gewachsene Hund ist ein echtes Muskelpaket und verfügt über eine hohe Intelligenz. Dennoch eignet er sich nicht als Anfängerhund, da er hohe Anforderungen an Haltung und Erziehung stellt. In den Händen des falschen Halters können nämlich auch unschöne Seiten des Tiers zum Vorschein gebracht werden. Deshalb sollten sich nur erfahrene und konsequente Halter einen Dobermann zulegen – bei einer Beißkraft von 600 PSI auch selbsterklärend. Den dritten Platz in dieser Liste teilt sich der Dobermann übrigens mit dem kaukasischen Owtscharka, der ebenfalls sehr fest zubeißen kann.

Der Dobermann gehört zu den größten Hunderassen überhaupt, hat aber trotzdem ein elegantes und filigranes Erscheinungsbild
Der Dobermann gehört zu den größten Hunderassen überhaupt, hat aber trotzdem ein elegantes und filigranes Erscheinungsbild Foto: Getty Images

2. Cane Corso Italiano

Ursprünglich wurde der Cane Corso Italiano gerne als Wach- und Schutzhund eingesetzt – heute zählt das muskulöse Tier, das bis zu 50 Kilo auf die Waage bringt, zu den beliebtesten Hunderassen der Welt. Demnach landet er weltweit auf dem 32. Platz. Und auch was die Bisskraft angeht, spielt der Cane Corso ganz weit vorne mit. So verfügt er über einen extrem kräftigen Kiefer, der im Zweifelsfall auf bis zu 700 PSI kommen kann und ihm den zweiten Platz in diesem Ranking einbringt. Doch von diesem Listenplatz sollte man sich nicht gleich abschrecken lassen. Der Cane Corso Italiano eignet sich mit seinem sonst recht ruhigen Wesen sehr gut als Familienhund, wenn man ihn schon früh an Kinder gewöhnt.

1. Kangal

Groß, imposant und gleichzeitig elegant – so lässt sich der Kangal beschreiben. Der aus der Türkei stammende Wachhund gilt grundsätzlich als ausgeglichen und kühn. Dennoch ist er nicht zu unterschätzen: Als Wachhund hütete er nicht nur die Schafe, sondern beschützt sie vor Wölfen, Schakalen und – wenn nötig – sogar vor Bären. Mit seiner Beißkraft von 743 PSI übertrifft der Kangal sogar einen Löwen, dessen Beißkraft bei 691 PSI liegt. Seinem Halter gegenüber verhält sich der Kangal in der Regel sanftmütig und loyal.

Eine der größten Hunderassen der Welt, der Kangal
Der Kangal wird in zwei deutschen Bundesländern, Hamburg und Hessen als gefährlich eingestuft Foto: Getty Images
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Quellen

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