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Für Hund und Halter

Diese Regeln gelten auf der Hundewiese und im Freilaufgebiet

Auf der Hundewiese können Hunde miteinander spielen und sich austoben – doch auch hier müssen Regeln beachtet werden
Auf der Hundewiese können Hunde miteinander spielen und sich austoben – doch auch hier müssen Regeln beachtet werden Foto: Getty Images
Sonja Jordans

7. August 2023, 5:58 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Spezielle Freilaufzonen ermöglichen es Hunden, sich auch in der Stadt auszutoben. Es gibt sogar ganze Freilaufgebiete. Doch auch dort gelten bestimmte Regeln, die für ein friedliches Miteinander beachtet werden sollten. PETBOOK gibt Hundehaltern einen Überblick.

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Hunde in Parks, Wäldern oder Naherholungsgebieten frei laufen zu lassen, mag zwar schön für das Tier sein, ist aber oft verboten. Damit Hunde dennoch die Möglichkeit haben, mit Artgenossen spielen und sich frei bewegen zu können, gibt es in zahlreichen Städten und Gemeinden spezielle Freilaufzonen, auch als Hundewiesen bekannt. Doch auch dort gibt es Regeln. PETBOOK erklärt, worauf dabei zu achten ist, was für und gegen diese Areale spricht und was Halter sonst noch wissen sollten.

Was bietet eine Hundewiese mit Freilauf? 

Damit ein Hund ungestört frei herumlaufen und Artgenossen begegnen kann, ohne anderen Spaziergängern und Freizeitsportlern in die Quere zu kommen, gibt es in zahlreichen Städten und Gemeinden sogenannte Hundewiesen oder Hundefreiläufe. Meist sind es eingezäunte Grundstücke, die von Gemeinden oder auch privaten Anbietern zur Verfügung gestellt werden.

In einigen Städten, etwa in Berlin und Hamburg, gibt es sogar parkähnliche Areale mit Schatten spendenden Bäumen, Brunnen und Spielflächen, die als Hundeflächen ausgewiesen sind. Dort können die Tiere nicht nur ohne Leine herumlaufen, sondern auch mit ihren Haltern entspannen, Frisbee spielen oder apportieren üben. Wer nicht weiß, wo solche Areale zu finden sind, fragt am besten andere Hundehalter oder macht sich im Internet auf die Suche. Die meisten Städte weisen dort auf Hundewiesen hin. Zudem gibt es in nahezu jeder Region entsprechende Gruppen in den sozialen Netzwerken, in denen sich Halter über Hundewiesen und deren Standorte austauschen. Hundefreiläufe ermöglichen zudem, dass nicht nur die Tiere Sozialkontakte knüpfen, sondern auch Hundehalter mitunter neue Bekanntschaften machen können.  

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Was gilt auf der Hundewiese für den eigenen Hund? 

So wie es in der Stadt und im Wald Vorschriften für Hunde und Halter gibt, gelten auch im Freilauf bestimmte Regeln. Denn nur, weil Tiere sich dort austoben und ohne Leine herumlaufen können, heißt es nicht, dass dort alles erlaubt ist.

1. Hundekot entfernen

Meist müssen auch im Freilauf die Hinterlassenschaften der Tiere eingesammelt werden. Für Halter heißt das: Tüten mitnehmen und den Kot des Tieres einsammeln.

2. Sozialisierung und Erziehung des eigenen Hundes erlauben Kontakt mit anderen

Außerdem sollten Halter erst dann eine Hundewiese aufsuchen, wenn ihr eigenes Tier auf Abruf folgt, sich bei Bedarf problemlos anleinen lässt und soweit sozialisiert ist, dass es andere Hunde nicht bedrängt, verbellt oder gar abschnappt. Hat Ihr Hund Probleme damit, sollten sie dem Tier zunächst beibringen, wie es sich zu verhalten hat, bevor Sie im Freilauf auf Artgenossen und andere Halter treffen. Der Besuch einer Hundeschule ist dann die bessere Wahl. Auch dort lernt der Vierbeiner den Umgang mit anderen Hunden kennen und erfährt, warum es sich lohnt, auf Zuruf der Halter wie gewünscht zu reagieren. Ansonsten laufen Sie Gefahr, im Freilauf rasch als Störfaktor zu gelten und anderen Hunden und Haltern den Aufenthalt zu vermiesen.  

3. Leine stets griffbereit haben und wachsam sein

Und auch, wenn Ihr Hund aufs Wort gehorcht und ein freundliches, sozialisiertes Tier ist, sollten Sie die Leine im Freilauf stets griffbereit haben. Denn der Hundefreilauf ist für Ihr Tier zunächst unbekanntes Gebiet. Ihr Hund ist der Neuling, der sich dort erst orientieren und in bereits bestehende Gruppen integrieren muss. Sie wissen also nicht, wie er bei den ersten Begegnungen mit den anwesenden Hunden reagiert.

4. Die Situation im Blick behalten

Geben Sie Ihrem Tier und den anderen Hunden Zeit, sich kennenzulernen. Seien Sie wachsam, wie die Tiere aufeinander zugehen. Aber reagieren Sie nicht nervös oder übermotiviert, indem Sie sofort einschreiten, wenn Ihr Hund etwas robuster spielt. Achten Sie auf die Körpersprache der Tiere, damit Sie frühzeitig erkennen, wann aus Spiel ernst wird. Mitunter besteht die Gefahr, dass eine bestehende Hundegruppe einen Neuling jagt oder ärgert, wenn er sich dieser nähert. Bleiben Sie zunächst auf Abstand, sollten Sie feststellen, dass auf der Hundewiese eine bestehende Gruppe die Situation beherrscht.  

5. Freilauf bedeutet kein Freidrehen

Auch wenn sich die Hunde natürlich ausleben sollen, gelten auch hier die üblichen Regeln der Höflichkeit. Ihr Hund sollte weder andere Hunde mobben, noch Streit anfangen oder sich gezielt ein Opfer suchen. Aber auch gegenüber den anderen Menschen sollte sich das Tier respektvoll verhalten. Es ist absolut tabu, Jogger oder Radfahrer zu jagen oder anzuspringen, nur weil diese ihre Route durch das Hundeauslaufgebiet im Wald machen. Auch sollte Ihr Hund sich nicht einfach über die Snacks oder Verpflegung der anderen Besucher hermachen. 

Worauf sollte man im Hundefreilauf außerdem achten? 

Manche Städte oder Gemeinden erlauben den Freilauf auf der Hundewiese nicht für jede Rasse. Informieren Sie sich vor dem Besuch, ob das auch für den von Ihnen favorisierten Freilauf gilt. Zudem sollten Sie sich den Freilauf genau ansehen und darauf achten, ob er den Bedürfnissen Ihres Tieres entspricht. Wenn Ihr Hund gerne rennt und ansonsten wenig Spaß am Toben oder Apportieren hat, ist ein Gebiet mit einer freien, großen Wiese vielleicht besser geeignet als ein baumbewachsenes Areal. Haben Sie eine Wasserratte erwischt, schauen Sie, ob es einen See gibt, in dem schwimmen gefahrlos möglich ist.

Ist das Gebiet eingezäunt oder haben Hunde die Möglichkeit, zu entkommen? Wie sauber ist das Areal? Liegen überall Hundehaufen, Essensreste oder gar Glasscherben herum? Wie benehmen sich andere Halter und Hunde? Halten sich alle an die Regeln? Suchen Sie das Gespräch mit anderen und achten Sie auf Ihren eigenen Hund. Spielt er entspannt mit den anderen Tieren, tollt er herum und kann er sich auch mal zurückziehen und ausruhen, ohne bedrängt oder von anderen Hunden angegangen zu werden? Oder ist er unentspannt, wirkt vielleicht ängstlich, wird von einem anderen Tier gejagt, vertrieben oder gar angegriffen? Dann sollten Sie Ihren Vierbeiner abrufen und die Situation verlassen. Bitten Sie die Halter des anderen Hundes, diesen abzurufen, um die Lage zu entschärfen.

Lassen Sie sich am besten nicht auf Diskussionen ein, dass dies ein Freilauf sei und die Tiere alles „unter sich“ regeln sollten. Ein Hundefreilauf ist kein Experimentierfeld und vor allem kein Raum für Auseinandersetzungen. Das gilt für Mensch und Tier. Melden Sie Vorfälle gegebenenfalls der Stadt oder Gemeinde, die die Wiese unterhält.

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Fazit zur Hundewiese

Hundefreiläufe können für Vierbeiner eine tolle Gelegenheit sein, zu rennen, mit Artgenossen zu spielen und einfach mal laufen zu können, ohne ständig an der Leine zu hängen. Allerdings gelingt das nur, wenn sowohl der eigene Hund als auch die anderen Tiere sozialisiert und entspannt sind. Auch sollten alle Halter sich an Grundsätzliches halten. Die Hunde im Freilauf sich selbst zu überlassen, weil sie alles „unter sich regeln“, ist ebenso falsch wie die Annahme, Bellen, Raufen oder gar Knapsen seien „normale Verhaltensweisen“.

Fühlt sich Ihr Tier unwohl, zeigt es Angst oder wird von anderen Hunden gejagt, beenden Sie das Experiment im Freilauf und suchen Sie sich ein anderes Areal. Auch ältere oder schwächere Tiere fühlen sich mitunter in lebhafter Umgebung nicht so wohl, wie es sich ihre Halter erhoffen. Vergessen Sie nicht: Ihr Tier soll im Freilauf Spaß haben, nicht nur Sie.

Quellen

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