10. Juni 2024, 13:40 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Mit dem Inkrafttreten der angepassten Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) hat sich viel für Haustierhalter in Deutschland getan. Dabei beklagen Halter die exorbitant gestiegenen Kosten, die nun ein Tierarztbesuch mit sich bringen kann. Jetzt zeigt eine Umfrage, dass deswegen auch immer mehr Halter warten, bevor sie mit ihrem Vierbeiner zum Tierarzt gehen.
Es sind keine rosigen Zeiten, denen Halter aktuell entgegenblicken. So sind auch sie von den steigenden Lebenshaltungskosten getroffenen. Hinzu kommt in Deutschland auch die angepasste Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), durch die seit Ende 2022 viele tierärztlichen Leistungen deutlich teurer geworden sind. Das ist eine finanzielle Mehrbelastung, die sich viele nicht leisten können oder wollen. Das zeigt eine Umfrage zur neuen GOT, die von „Dogorama“, einer Community-Plattform für Hundebesitzer.
GOT-Umfrage zeigt: Über 30 Prozent der Halter warten länger, bis sie mit ihrem Hund einen Tierarzt aufsuchen
Die Ergebnisse zeigen: 32,7 Prozent der Hundehalter warten im Schnitt länger als vorher, bevor sie mit ihrem Tier einen Arzt aufsuchen. 80 Prozent der gaben dabei an, dass die neue GOT für sie eine merkbare finanzielle Mehrbelastung sei. Insgesamt nahmen mehr als 10.000 Personen teil, heißt es in der Pressemitteilung von „Dogorama“.
Dabei ist es in der Tiermedizin ähnlich wie bei uns Menschen in der Humanmedizin: Je früher eine Erkrankung entdeckt wird, umso besser stehen die Chancen, sie erfolgreich behandeln zu können. Daher raten Veterinäre wie auch Tierschützer dazu, bei gesundheitlichen Auffälligkeiten nicht zu zögern, sondern möglichst zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen. Daher registrieren seit Einführung der neuen GOT Tierversicherer einen regelrechten Ansturm von neuen Versicherungsabschlüssen.
Tierversicherer: „Konkret beobachten wir eine hohe zweistellige Teuerungsrate“
Im Gespräch mit PETBOOK erklären Fabian Stürmer-Heiber und Philip Timpe von der Allianz Versicherungs-AG dazu: „Die neue Gebührenordnung stellt eine grundlegende Reform der tierärztlichen Abrechnungslogik dar, angepasst an den medizinischen Fortschritt und die Inflation. Daraus ergeben sich deutlich gestiegene Behandlungskosten beim Tierarzt. Konkret beobachten wir eine hohe zweistellige Teuerungsrate, die wir jetzt auch in unseren Leistungsausgaben sehen.“ (das ganze Interview lesen Sie hier).
So habe früher beispielsweise die Behandlung eines Kreuzbandrisses beim Hund früher etwa 1000 Euro gekostet. „Heute sehen wir hier Kosten von über 2500 Euro plus Nachbehandlung und Physio.“
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Erhöhte Nachfrage sorgt bei Tierversicherern zu erhöhten Beiträgen
Die gestiegenen Kosten durch die angepasste GOT hätten allerdings auch dazu geführt, dass viele Anbieter ihre Beiträge erhöhen mussten, erklärt Petolo-CEO Daniel Gadea im Gespräch mit PETBOOK. „Die GOT-Anpassung hat leider dazu geführt, dass Versicherungsunternehmen die Beiträge anpassen mussten, weil natürlich die Kosten, die für Leistungen und für die Erstattung von Tierarztrechnungen entstehen, einfach signifikant gestiegen sind.“