20. November 2023, 6:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Hundediebstähle gibt es fast täglich in Deutschland. Oft nutzen die Täter Momente, in denen die Besitzer ihren Hund kurz nicht im Blick haben. Was Sie unternehmen können, wenn Ihr Hund gestohlen wurde und wie Sie Ihr Tier am besten vor dreisten Hundedieben schützen, verrät PETBOOK.

Hundediebstahl ist leider keine Seltenheit. Schaut man in die Facebook-Gruppe „Gestohlene Hunde“ findet man hier fast täglich neue Gesuche, Bilder, von Hunden, die vermisst werden und liest von tragischen Geschichten: „Hündin Ganja gesucht! Die Hündin war es gewohnt, in der Kleingartensiedlung Böckerhof an der Gaststätte zur Freude der Gäste der Betreiberin freizulaufen. Sie ist sehr zutraulich. Bellt kaum. Sie ging oftmals ein Stück mit den Gästen, kam aber nach 50 Minuten immer zurück“ oder „Hunde aus Zwinger geklaut“, „Hündin Frida wurde beim Einkaufen geklaut“.

Oft stecken organisierte Banden hinter Diebstählen

Die Anzahl der Tierdiebstähle nimmt laut einem Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ zu. Hinter den Diebstählen sollen organisierte Banden stehen, die bevorzugt Rassehunde gewinnbringend weiterverkaufen. Andere Tiere werden an Tierversuchslabore verkauft, für Hundekämpfe benutzt oder gegen Lösegeld wieder herausgegeben.

Hundediebstahl? Jetzt müssen Sie schnell handeln

Ihr Hund wurde gestohlen? Jetzt ist schnelles Handeln gefragt. Die Chance, Ihren Hund wohlbehalten wiederzubekommen, sinkt mit voranschreitender Zeit, da der Suchradius immer größer wird. Das sollten Sie jetzt tun:

1. Sprechen Sie zunächst sämtliche Menschen am Ort des Geschehens an und fragen Sie, ob die Personen etwas gesehen haben.
2. Mobilisieren Sie dann Hilfe; vielleicht lässt sich der Dieb noch aufhalten. Melden Sie sich umgehend telefonisch bei der Polizei. Diese schicken mitunter Polizisten zur Suche.
3. Auch Taxifahrer können Sie ansprechen und darum bitten, die Augen offen zuhalten.
4. Melden Sie Ihren Hund bei einem Tierregister (zum Beispiel Tasso) als vermisst.
5. Manchmal helfen auch Aushänge, die Sie am Diebstahlort und der Umgebung aufhängen können.

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Auch im Netz nach Hund suchen

Haben Sie Ihren Hund nicht direkt nach seinem Verschwinden ausfindig machen können, sollten Sie sich auch im Internet umschauen. Auf Anzeigenportalen werden teilweise geklaute Tiere verkauft. Durchforsten Sie hier die Anzeigen. Sollten Sie ihren gestohlenen Hund tatsächlich finden, nehmen Sie als Interessent Kontakt mit dem Dieb auf. Geben Sie sich dabei auf keinen Fall als Besitzer aus und stellen Sie zuerst Ihren Hund sicher. Anschließend gehen Sie zur Polizei.

Vermisstenmeldung und Aufrufe im Internet

Auch Sie können im Internet aktiv werden und in Gruppen auf Facebook nach Ihrem Hund suchen. Nutzen Sie dafür ein Bild, auf dem man Ihren Hund gut erkennen kann und nutzen Sie eine eingängige Beschreibung.

Suchaufrufe dürfen Sie auch bei Tierärzten, im Tierheim und in Fachgeschäften für Tierbedarf aufhängen. In der Regel stört sich auch niemand daran, wenn Sie die Suchaufrufe an Straßenlaternen und Co. platzieren.

Wichtig ist: Je mehr Menschen um das vermisste Tier wissen, desto höher ist der Druck auf die Täter, da die Wahrscheinlichkeit steigt, dass jemand den gestohlenen Hund wiedererkennt.

So schützen Sie Ihren Hund vor Diebstahl

Damit es gar nicht erst zum Diebstahl kommt, können Halter einiges dafür tun. In den meisten Fällen wird der Hund gestohlen, wenn er von den Haltern unbeobachtet war. Daher gilt:

Beim Einkauf besser zweimal gehen

Lassen Sie Ihren Hund nicht allein vor einem Supermarkt oder dem Bäcker warten und binden Sie das Tier auf keinen Fall vor Geschäften an: Eine Hundeleine lässt sich in nur wenigen Sekunden abschneiden oder lösen. Sollte Sie also spontan die Lust umtreiben, noch kurz etwas zu besorgen, gehen Sie lieber zweimal.

„Ich würde sogar davon abraten, fremde Menschen darum zu bitten, auf den Hund aufzupassen“, sagt Lisa Frankenberger von Tasso, dem größten deutschen Haustierregister.„Viele Diebstähle ergeben sich erst aus der Gelegenheit.“ In der Realität sei es natürlich dennoch manchmal schwierig, den Hund nie warten zu lassen. Auch abschließbare Leinen seien nicht zu empfehlen, da es bei diesen passieren könne, dass wartende Hunde geärgert werden.

Hund niemals allein in den Freilauf lassen

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, den Hund niemals ohne Betreuung frei in der Gegend herumlaufen zu lassen. Manchmal passiert dies aber auch ungeplant, wenn etwa das Gartentor aus Versehen nicht richtig verschlossen wurde. Lassen Ihren Hund daher auch im eigenen Garten nie unbeaufsichtigt.

Chip und Registrierung

Sollte der Hund trotz aller Vorsichtsmaßnahmen irgendwann geklaut werden, sollten Sie sich vorher schon absichern, indem Sie Ihren Hund kennzeichnen und registrieren. „Damit klar ist, dass es sich bei einem Hund der gefunden wird, wirklich um Ihren Hund handelt, müssen Sie ihn dringend mit einem Transponder beim Tierarzt kennzeichnen lassen und ihn dann bei Tasso registrieren“, rät Lisa Frankenberger, Pressesprecherin von Tasso.

Mit einem solchen Chip, so die Tasso-Pressesprecherin, lassen sich Tiere ein Leben lang zuordnen. „Bei Katzen ist das für die Identifizierung sogar noch wichtiger“, sagt Lisa Frankenberger, denn dort bestehe noch eine höhere Verwechslungsgefahr. „Wenn Sie zehn schwarze Katzen vor sich haben, ist es nicht so einfach, unter diesen Ihre Katze zu finden und zu beweisen, dass es ihre Katze ist.“

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Fazit

Hundediebstahl nimmt leider immer mehr zu in Deutschland. Hunde werden aus diversen Gründen entführt und lassen ihre Halter verzweifelt zurück. Am besten schützen Sie sich und Ihren Hund, indem Sie diesen gar nicht erst allein warten lassen.

Gehen Sie nur in Begleitung einkaufen, damit Sie sich aufteilen können oder lassen Sie Ihren Hund zu Hause warten. Sollte Ihr Hund dennoch gestohlen werden, sollten Sie so schnell wie möglich aktiv werden und sich Hilfe bei der Suche holen. Informieren Sie die Polizei und Passanten. Sollte man Ihnen nicht helfen können, sollten Sie im Internet die Hunde-Annoncen durchforsten und selbst in Gruppen aktiv werden.