15. Mai 2024, 16:38 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wenn der Hund stirbt, bricht ein kleines Universum zusammen. Mit dem Tod geht ein Familienmitglied von uns. Zwischen der Trauer und dem Schwelgen in Erinnerungen müssen sich Halter auch um einige organisatorische Fragen kümmern. Kann der Hund im Garten begraben werden oder muss man ihn auf den Tierfriedhof bestatten? PETBOOK erklärt, was auf Halter zukommt, wenn der Hund gestorben ist.
Auf dem Klavier meiner Eltern stand lange Zeit eine kleine, bunt bemalte Urne. In der Urne waren die Reste unseres verstorbenen Hundes Maxi. Maxi kam in unsere Familie, als ich sieben Jahre alt war und blieb, bis ich fast 22 war. 14,5 Jahre hatte er mich durch meine Kindheit und meine Jugend begleitet: Er war für meine Schwester und mich der beste Kumpel und Spielgefährte, der uns mit zum Schlittenfahren, an den Badesee und in zahlreiche Urlaube begleitete, der mich wedelnd begrüßte, wenn ich mich abends auf der Rückkehr von Partys leise ins Haus schlich. Später, als meine Schwester und ich zum Studium in andere Städte zogen, tröstete er meine Mama. Als er starb, waren wir alle unglaublich traurig. Weil Maxi unser erster Hund war, hatten wir zudem keinerlei Ahnung, was für Pflichten auf einen zukommen, wenn der eigene Hund gestorben ist. Was passiert mit dem Körper des Tieres? Kann man ihn einfach im Garten beerdigen oder muss man ihn auf einem Tierfriedhof bestatten?
Übersicht
Wohin mit dem Körper?
Wurde Ihr Hund beim Tierarzt eingeschläfert, haben Sie einen Ansprechpartner. Es besteht auch die Möglichkeit, den toten Hund direkt beim Tierarzt zu lassen. Für viele kommt diese Option jedoch nicht infrage.
Wenn Ihr Hund hingegen zu Hause in den eigenen vier Wänden stirbt, sollten Sie sich bei Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin melden, damit Sie einen Totenschein ausgestellt bekommen. Mit dem Totenschein können Sie später Ihren Hund von der Hundesteuer abmelden.
Anschließend sollten Sie sich schleunigst um die Bestattung kümmern. Der Verwesungsprozess setzt schnell ein, deshalb sollten Sie hier keine Zeit verlieren. In der Regel werden Hunde nach ihrem Tod in örtlichen Krematorien eingeäschert. Im Krematorium besteht weiterhin die Möglichkeit, sich vom Tier zu verabschieden. Das kann für manche Menschen wichtig sein, denn ein verstorbener Hund ist ein Grund zur Trauer. Mit ihm verlässt einen ein treuer Gefährte, der zahlreiche Erinnerungen hinterlässt.
Kann der Hund im Garten beerdigt werden?
Als Gartenbesitzer stellen Sie sich vermutlich die Frage, ob Sie Ihren Hund nicht einfach im eigenen Garten begraben können. Das können Sie tatsächlich, sofern Ihr Hund nicht an einer meldepflichtigen Krankheit verstorben ist. Hier gibt es bestimmte Regelungen durch den Gesetzgeber, die sicherstellen sollen, dass die Umwelt nicht durch giftige Substanzen gefährdet wird, die bei der Verwesung von Tierkörpern entstehen können.
Sollten Sie Ihren Hund im Garten begraben, beachten Sie, dass die Grube gewisse Voraussetzungen erfüllen muss: Ihr Hund muss mindestens 50 Zentimeter tief begraben werden, das Grundstück darf nicht in einem Wasserschutzgebiet liegen und nicht mit öffentlichen Wegen in Kontakt kommen. Ein Begräbnis auf Feldern, Wiesen oder im Wald ist nicht gestattet.
In manchen Gemeinden gelten zudem besondere Vorschriften. Im Zweifel sollten Sie sich eine Bestätigung des zuständigen Veterinäramtes einholen, da bei rechtswidriger ein Bußgeld von bis zu 15.000 Euro verhängt werden kann.
Beerdigung auf dem Tierfriedhof
Wenn Ihr Hund gestorben ist und sie keinen eigenen Garten haben oder die Gemeindeordnung ein Begräbnis im eigenen Garten nicht zulässt, können Sie Ihren verstorbenen Vierbeiner zu einer Tierkörperbeseitigungsanlage bringen. Hier wird der tote Körper ganz unemotional beseitigt. Eine Möglichkeit, das geliebte Tier würdiger zu begraben, sind Tierfriedhöfe oder ein Begräbnis in Friedwäldern. Tierfriedhöfe gibt es in allen größeren Städten oder städtischen Gebieten. Ihr Hund kann dort in einem Einzelgrab oder im Sammelgrab beerdigt werden können.
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Einäscherung
Sie können Ihren Hund auch einäschern lassen. Hierfür müssen Sie ein Krematorium aufsuchen. Die Urne dürfen Sie im Anschluss mit nach Hause nehmen und diese begraben oder aufstellen. Die Urne können Sie auch auf einem Tierfriedhof bestatten.
Wer möchte, kann die Urne auch in einem Sammelgrab bestatten lassen. Inzwischen stehen hierzu viele Tierfriedhöfe zur Verfügung.
Stein pressen
Eine ausgefallene Alternative, um Ihren Hund in Erinnerung zu behalten, ist das Pressen der Asche in Steinform. Hierfür wird der tote Hund erst eingeäschert, die übrig gebliebene Asche wird dann in Stein gepresst. Diese Variante ist sehr kostspielig, wird jedoch immer beliebter. Den Stein können Sie als Schmuckstück tragen, das Sie so immer an Ihren verstorbenen Hund erinnert.
Hund von der Hundesteuer abmelden
Wenn Ihr Hund gestorben ist, wird auch die Hundesteuer für ihn hinfällig. Abmelden von der Hundesteuer können Sie ihren Hund bei dem zuständigen Ordnungsamt der Gemeinde. Hierfür wird die Kopie der tierärztlichen Todesbescheinigung und der eigene Personalausweis mit der letzten Meldebestätigung benötigt.
Zeit zum Trauern nehmen!
Wenn all die Pflichten, die mit dem Tod Ihres Hundes verbunden sind, erledigt sind, sollten Sie sich die Zeit zum Trauern nehmen. Ein Hund ist ein Familienmitglied, dessen Verlust uns unglaublich hart treffen kann, insofern ist es völlig okay, sich für die Trauer ausreichend Zeit zu nehmen. Sprechen Sie mit anderen Familienmitgliedern, die Ihren Hund kannten, über den Verlust, schauen Sie sich alte Fotos an und weinen Sie sich aus, wenn Ihnen danach ist.
Der Tod gehört zum Leben. Auch zu unserem eigenen. „Ich habe auch schon zwei Hunde gehen lassen müssen“, sagt Hundetrainer Steve Kaye, „das ist natürlich furchtbar und natürlich trauern wir auch, aber ich versuche auch, den Moment zu leben.“ Trauer sei wichtig, aber Hunde werden nun mal nicht so alt wie wir, so der Hundetrainer.
Manchmal dauert es eine Weile, bis man wieder glücklich ist und an einen Hund denken kann. Ich habe mittlerweile seit fast elf Jahren einen eigenen Hund, Rudi, und auch meine Eltern haben nach Maxi einen neuen Hund bei sich aufgenommen. Ersetzt haben sie Maxi nicht und müssen das auch gar nicht: Maxi lebt immer noch weiter in unseren Herzen. So wie alle Hunde, die uns durch das Leben begleiten.
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Fazit
Der Tod des Hundes ist ein Ereignis, vor dem sich jeder Hundebesitzer fürchtet. Mit dem Abschied vom geliebten Haustier geht ein treuer Gefährte von uns; kein Wunder also, dass wir dem Tierkörper eine letzte Würde erweisen wollen.
Um tote Hunde zu bestatten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die vom Einäschern bis zum Pressen in einen Diamanten reichen. Neben den Bestattungsmöglichkeiten müssen Sie sich auch um organisatorische Fragen kümmern. Dabei sollten Sie eines nicht vergessen: sich die Zeit zum Trauern zu nehmen.
Es ist okay, den Verlust Ihres Hundes zu beweinen und sich deshalb schlecht zu fühlen. Suchen Sie sich Freunde und Familienmitglieder, mit denen Sie über Ihre Trauer sprechen können.