
23. April 2025, 13:22 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Zeigt der Hund seinen Bauch, sind wir Menschen schnell in Versuchung, diesem zu kraulen. Doch Vorsicht! Das kann nach hinten losgehen. Denn was wir als Aufforderung zum Streicheln interpretieren, hat meist andere Gründe. Welche das sind, verrät Hundetrainerin Katharina Marioth.
Die Körpersprache unserer Vierbeiner immer richtig zu deuten, ist gar nicht so leicht. Doch wenn der Hund seinen Bauch zeigt, sind sich viele sicher: Er möchte gestreichelt werden. Doch das ist ein Irrtum, wie Hundetrainerin Katharina Marioth im Interview mit PETBOOK klarstellt.
Zeigt der Hund seinen Bauch, ist das ist keine Einladung, sondern eher ein Signal
„Nur weil ein Hund seinen Bauch zeigt, heißt das nicht automatisch, dass er gestreichelt werden möchte“, weiß die Hundetrainerin. In den meisten Fällen sei das Verhalten eine Beschwichtigungsgeste oder Ausdruck von Unterwerfung – kein Zeichen von Wohlbefinden.
Wird ein Hund beim Streicheln plötzlich steif oder beginnt gar zu quietschen, seien das deutliche Warnzeichen. „Der Hund zeigt damit einen besonders verletzlichen Bereich – das ist keine Einladung, sondern eher ein Signal: ‚Tu mir nichts‘“, erklärt Marioth.
Tatsächlich gebe es auch Hunde, die ihren Bauch zeigen, um Streicheleinheiten zu bekommen – diese sähen aber deutlich entspannter aus. Marioth beschreibt: „Wenn der Hund locker wirkt, nicht einfriert und keine Stresssignale zeigt, kann das eine Aufforderung sein.“ Weiche Gesichtszüge, offene Maulwinkel und ein sanfter Blick seien positive Anzeichen.
Auch das Streicheln schlafender Hunde sei tabu. „Der Schlafplatz ist ein Rückzugsort, da haben unsere Hände nichts zu suchen“, betont die Trainerin. Selbst ein offen daliegender Bauch sei in diesem Fall kein „Freifahrtschein zum Kraulen“.
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Daran erkennen Sie, ob der Hund gestreichelt werden möchte
Für Gäste empfiehlt Marioth, auf Körpersprache und Mimik zu achten. Nähe, entspannter Blickkontakt und locker hängende Lefzen sprächen für Streichelbereitschaft. Dreht sich der Hund jedoch plötzlich um, sei Zurückhaltung gefragt.
Marioth warnt zudem vor einer „Eskalationsleiter“ der Hundesprache: Lippenlecken, Blickvermeidung, leises Knurren oder Rückzug seien klare Signale. „Diese Signale bedeuten nicht, dass der Hund dich nicht mag – er möchte in dem Moment einfach keine Nähe.“
Das Fazit der Expertin: Wer die Signale seines Hundes erkennt und respektiert, schafft Vertrauen – und stärkt die Beziehung.
Das gesamte Interview mit Katharina Marioth sehen Sie im Video.