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Algen, Hefe, Chiasamen, ...

6 Superfoods für Hunde

Hund frisst Rohkost aus Napf
Manche natürlichen Lebensmittel sind nicht nur für und Menschen, sondern auch für unsere Hunde wahre Gesundheits-Booster Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

7. Februar 2023, 18:48 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Sie sollen die Gesundheit und das Wohlbefinden steigern: ausgewählte Samen, Kräuter, Obst- und Gemüsesorten sowie Öle. Wir Zweibeiner trinken Smoothies und mischen Leinsamen in den Joghurt. Aber gibt es auch Superfoods für unsere Hunde? PETBOOK sprach mit einer Tierernährungsberaterin für Hunde über dieses Thema.

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Auch im Leben eines Hundes gibt es Situationen und Phasen, in denen man ihn noch besser mit guten Nähr- und sekundären Pflanzenstoffen versorgen kann. Das findet auch die Tierernährungsberaterin Anke Jobi: „Senioren und Hunde mit gesundheitlichen Beschwerden können von sogenannten Superfoods besonders profitieren.“ Aber aufgepasst: Nicht jedes Superfood, das für den Menschen geeignet ist, tut auch unserem Vierbeiner gut. Trauben und Macadamia-Nüsse vertragen Hunde nicht, sie können sogar gefährlich sein. Ein weiterer Unterschied zum Menschen ist, dass Hunde Vitamin C selbst produzieren können. „Vitamin A kann der Hund, wie wir Zweibeiner auch, aus pflanzlichen Quellen aufnehmen“, erklärt Anke Jobi: „Und Vitamin D sollte man in Form von Lebertran oder Algen geben.“

Welche Superfoods sind für Hunde sinnvoll?

Sogenannte Superfoods werden rein biologisch angebaut, schonend verarbeitet und kommen ohne künstliche Zusätze aus. Sie enthalten insbesondere einen hohen Anteil an Antioxidantien wie Vitamin C. „Diese sind auch für Hunde wichtig“ meint Anke Jobi, „weil sie zellschädigende Stoffe minimieren, selbst wenn Hunde Vitamin C selbst herstellen können.“ Auch Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente haben eine vitalisierende und gesundheitsfördernde Wirkung. Im Folgenden stellen wir Ihnen 6 Superfoods für Hunde genauer vor.

1. Algen: Chlorella und Spirulina

Chlorella ist eine Süßwasseralge und dient der natürlichen Vitamin- und Mineralstoffversorgung. Sie wirkt zudem gut gegen Vergiftungen. In der Natur filtert die kleine Power-Alge Schadstoffe aus dem Wasser und unterstützt so ein gesundes Ökosystem. Sie hat einen sehr hohen Eiweißanteil von 60 %, was sich positiv auf den Stoffwechsel des Vierbeiners auswirkt. Generell sind die positiven Auswirkungen von Chlorella beim Hund:

  • größere Belastbarkeit von Sehnen, Muskeln und Gelenken
  • entgiftende Wirkung nach Wurmkur, Antibiotikabehandlung, chemischer Behandlung gegen Parasiten, bindet Schadstoffe im Darm und transportiert sie ab
  • unterstützt bei der Kollagenherstellung und hat dadurch eine positive Wirkung auf Fell und Haut
  • hilft gegen Geruch aus dem Maul und andere Ausdünstungen

Dosierung: Als Pulver gibt man in einer Kur pro 10 kg Körpergewicht einen Teelöffel zum Futter.

Spirulina wird auch als Blau- oder Mikroalge bezeichnet. Dabei ist sie keine Alge, sondern ein Bakterium, das bereits vor 3,5 Milliarden Jahren in den Urmeeren vorkam. Auch sie ist besonders reich an Eiweiß. Spirulina enthält 60 -70 % Protein und ist dabei kalorien- und fettarm. Zum Vergleich: Rindfleisch enthält ca. 26 % Eiweiß. Daneben überzeugt sie durch zahlreiche Spurenelemente und Mineralstoffe. Spirulina fördert beim Hund:

  • Immunsystem und wirkt gegen Viren
  • Vitalität für Haut und Fell
  • Stoffwechsel und Verdauung
  • Mobilisierung des Bewegungsapparates
  • Krebsvorsorge
  • Entgiftung und Ausleitung
  • Senkung der Blutzucker- und Cholesterinwerte

Dosierung: Je nach Körpergröße ein halber bis zwei Teelöffel täglich in Wasser aufgelöst unters Futter mischen.

2. Bierhefe

Das Multitalent besteht aus natürlichen Hefepilzen und liefert Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente. Schon die alten Ägypter machten bei schlecht heilenden Wunden oder Hautkrankheiten Packungen aus dem Vitamin-B-Booster. Weitere positive Eigenschaften von Bierhefe auf den Hund sind:

  • Vitalität für Fell und Haut
  • Magen-Darm Sanierung, z.B. nach chemischen Wurmkuren
  • Hilfe bei Verstopfung und Durchfall

Dosierung abhängig vom Gewicht des Hundes:

  • bis 10 kg bekommt 1 g pro Tag
  • bis 25 kg bekommt 1,5 g pro Tag
  • bis 50 kg bekommt 2 g pro Tag

3. Chiasamen

In der Sprache der Maya bedeute „Chia“ Kraft. Die kleinen Samen zählen, wie Amaranth, Quinoa und Buchweizen, zum Pseudogetreide. Sie sind glutenfrei und deshalb für Tiere mit Allergien und Unverträglichkeiten gut geeignet. Sie bestehen zu 20 % aus pflanzlichem Protein und helfen bei hohen Cholesterin- und Leberfettwerten. Weitere positive Wirkungen des Superfoods auf den Hund sind:

  • bringen den Verdauungsapparat in Schwung
  • stoppen Durchfall
  • stärken Immunsystem, vor allem von alten und kranken Hunden
  • wirken entzündungshemmend, z.B. bei Arthrose

Dosierung: Je 10 kg Körpergewicht gibt man 1 Teelöffel Chiasamen, die man vorher in Wasser aufquellen lässt.

4. Cranberrys

Die kleinen roten Beeren sind ein wahrer Booster für das Immunsystem, da sie reich an Antioxidantien und Flavonoiden sind. Die Radikalfänger kommen aus dem Norden der USA und Kanada, wo sie im Herbst und Winter geerntet werden. Sie sollen eine schützende Wirkung vor Krebsarten wie Magenkrebs haben, aber auch:

  • das Herz-Kreislaufsystem stärken
  • entzündungshemmend bei Harnwegserkrankungen, z.B. Blasenentzündung, wirken
  • Bildung von Zahnstein verringern
  • bei Durchfallbeschwerden helfen

Dosierung: Ein paar Beeren, maximal eine Handvoll, einfach unters Futter mischen.

5. Kurkuma

Die gelbe Knolle stammt aus der Familie der Ingwer-Gewächse und kommt aus Südostasien. Ihre heilende Wirkung wusste man schon in der ayurvedischen Lehre anzuwenden. Wir Zweibeiner trinken gerne eine „Goldene Milch“, der Vierbeiner bekommt das Gewürz unters Futter gemischt. Es ist eine wahre Wunderwaffe mit hoher antioxidativer Wirkung. Darüber hinaus soll das Superfood für Hunde folgende Eigenschaften haben:

  • stärkt das Herz-Kreislaufsystem, wirkt damit blutdrucksenkend
  • wirkt prophylaktisch gegen Krebserkrankungen
  • unterstützt bei Arthrose und Arthritis
  • hilft bei Infektionskrankheiten von Leber, Magen oder Blutstörungen

Dosierung: Pro 5 Kilogramm Körpergewicht werden 100 mg Curcumin verabreicht. Aber Achtung: Geben Sie dem Hund niemals Kurkuma-Präparate für Menschen. In der Regel ist hier der Emulgator Polysorbat 80 enthalten, der für Hunde gesundheitsschädigend ist.

6. Süßkartoffel

Batate sollte einen festen Platz im Futternapf haben. Die Süßkartoffel ist nur entfernt mit unserer heimischen Kartoffel verwandt. Sie zählt mit zu den gesündesten Gemüsearten und ist eine hervorragende Quelle für Kohlenhydrate und Ballaststoffe. In der Schale steckt besonders viel des sekundären Pflanzenstoffes Caiapo, der den Cholesterinspiegel senkt. Was die süße Batate als Superfood für Hunde sonst noch kann:

  • hemmt Entzündungen
  • verlangsamt Alterungsprozesse
  • lindert rheumatische Beschwerden
  • stärkt das Immunsystem
  • bremst Stressauswirkungen

Dosierung: Gekocht ist die süße Knolle gut verdaulich und man kann sie püriert unters Futter mischen.

Fazit

Tierernährungsberaterin Anke Jobi empfiehlt Superfoods für Hunde bei körperlichen Beschwerden und zur Prävention. Sie rät dazu, dabei bevorzugt zu heimischen und regionalen Produkten zu greifen: „Neben den exotischen Varianten findet man auch in unseren Breitengraden wahre Vitamin- und Nährstoff-Bomben wie Heidelbeeren, Äpfel, Hanfsamen oder Brennnessel.“

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Quellen

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