9. August 2024, 7:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Süß, lecker und voller Vitamine: Die Ananas ist ein leckerer Snack – nicht nur im Sommer oder im Obstsalat. Doch wie ist das bei unseren Vierbeinern? Dürfen Hunde Ananas fressen?
Ja, Hunde dürfen Ananas fressen. Nicole Trape, ausgebildete und tierärztlich geprüfte Ernährungsberaterin für Hunde, empfiehlt: „Am einfachsten ist es, die Ananas einfach als Snack roh oder im pürierten Obstmix bei selbst zubereiteten Rationen anzubieten. Garen ist ebenfalls möglich, aber nicht notwendig.“ Auf die Kombination mit Milchprodukten wie Joghurt und Quark sollte allerdings verzichtet werden: Die Ananas enthält das Enzym Bromelain, das die Milcheiweiße spaltet. Deswegen schmeckt frische Ananas mit Milchprodukten bitter.
Ananas für den Hund – das sollten Sie beachten
Zu viel (reife) Ananas ist nicht giftig für den Hund, kann aber zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und Erbrechen führen. Auch bei empfindlichen Hunden kann der Verzehr Durchfall und Blähungen auslösen, da das Obst einen hohen Säuregehalt hat und viel Fruchtzucker enthält, erklärt Nicole Trape.
Wie bei der Zubereitung für den Menschen gilt auch für den Hund: Schale und Blätter müssen entfernt werden, nur das Fruchtfleisch wird gefüttert. Außerdem sollte die Ananas reif sein und nur kleine Portionen gefüttert werden. Ein bis drei Stücke am Tag und auch nicht täglich sind eine gute Dosis.
Von der Fütterung von Ananas aus der Dose oder getrockneter Ananas rät die Ernährungsberaterin für Hunde ab. Diese Produkte sind oft zusätzlich gezuckert, was für Hunde nicht geeignet ist. Ananas aus Dosen enthält zudem nicht mehr so viele Vitamine.
Das steckt alles in der Ananas
Ananas hat viele Vitamine wie das Provitamin A (eine Vorstufe des Vitamin A), die Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C. Außerdem steckt sie voller wertvoller Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen und Zink. Die Besonderheit der Ananas, das Bromelain, kann die Verdauung unterstützen und entzündungshemmend wirken.
„Diese Wirkung kann aber nur in extrahierter Form erzielt werden und nicht durch die Fütterung von Ananas“, schränkt Nicole Trape ein. Trotzdem: „Die sekundären Pflanzenstoffe der Ananas machen sie zu einem gesundheitsfördernden Snack für Hunde, der das Immunsystem unterstützt.“
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Bei diesen Erkrankungen dürfen Hunde keine Ananas bekommen
Bei Erkrankungen wie Diabetes oder Blasensteinen rät Nicole Trape allerdings von der Ananas-Fütterung ab. Denn Ananas hat viel Fruchtzucker, was nicht gut für Hunde mit Diabetes ist. Und wegen des hohen Kaliumgehalts ist bei Blasensteinen Vorsicht geboten. Sie empfiehlt daher dem Hund andere Obstsorten anzubieten.
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Alternativen zur Ananas als gesunder Obst-Snack für Hunde
Obst an sich ist ein leckerer und gesunder Snack für Hunde. Nicole Trape empfiehlt hier besonders Beerenobst wie Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren oder Heidelbeeren – es schmeckt und enthält zahlreiche Antioxidantien. „Auch Äpfel sind ein tolles regionales Obst, welches das ganze Jahr über erhältlich ist.“ Und im Sommer kann ein Stückchen Melone eine schöne Erfrischung für den Hund sein. Bei Steinobst wie Pfirsich, Pflaume oder Aprikose muss vor der Fütterung an den Hund der Kern entfernt werden.
Bei der Ananas gelingt das wahrscheinlich nicht, aber insgesamt empfiehlt Nicole Trape Obst regional und saisonal und in Bio-Qualität zu kaufen oder im eigenen Garten anzubauen: „Das schont die Umwelt und ist gesünder.“ Vor dem Verfüttern sollte das Obst gewaschen werden. So kann man Schadstoffe und Pestizide so gut wie möglich loswerden.