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Superfrucht

Dürfen Hunde Hagebutten essen?

Hagebutte ist eine Superfrucht, aber dürfen Hunde die fressen?
Hagebutte ist eine Superfrucht, aber dürfen Hunde die fressen? Foto: Getty Images

9. September 2023, 16:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Herbst steht in den Startlöchern und die Hagebuttensträucher locken mit ihren rot leuchtenden, glänzenden Früchten. Auch Hunde sind an den kleinen Kugeln interessiert, die auf dem Weg liegen. Es kann sogar schon mal vorkommen, dass ein Hund instinktiv eine Hagebutte vom Strauch fressen möchte – aber ist das gesund?

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Deshalb stellen sich viele die Frage: Dürfen Hunde ganze Hagebutten fressen? Was kann diese Frucht, die so selbstverständlich in unseren Gärten und am Wegesrand wächst, eigentlich bewirken? Wie kann sie für die Gesundheit unserer Vierbeiner eingesetzt werden? Wir von PETBOOK haben die oft völlig unbeachtete Superfrucht Hagebutte einmal genauer unter die Lupe genommen und die Antwort lautet ganz klar, ja, Hunde dürfen Hagebutten essen! 

Was ist die Hagebutte und welche Eigenschaften hat sie?

Die Hagebutte ist eine ungiftige Sammelnussfrucht aus der Gattung der Rosengewächse. Aus der duftenden Blüte der Rose entsteht später die runde, rote, fleischige Frucht. Sie enthält viele kleine Nüsse in ihrem Inneren. Diese sind vielen Menschen wahrscheinlich aus ihrer Kindheit bekannt. Sie können bei Hautkontakt Juckreiz verursachen und werden deshalb von Kindern gerne als natürliches „Juckpulver“ verwendet. 

Das Fruchtfleisch der Hagebutte schmeckt süß-sauer und ist ein wahrer Vitamin-Booster. Alleine der Vitamin-C-Gehalt ist viel höher als der von Zitrusfrüchten. Es ist reich an Vitamin A, B1 und B2. Sekundäre Pflanzenstoffe, vor allem Flavonoide, wirken entzündungshemmend, immunstärkend und schützen die Zellen. Ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe, Gerbstoffe und Mineralstoffe sind gesundheitsfördernd und beeinflussen den gesamten Organismus positiv. 

Wann haben Hagebutten Saison?

In der Reifezeit der Früchte von Mitte September bis November und sogar noch bis ins Frühjahr können Hagebutten geerntet und verfüttert werden. Je später sie geerntet werden, desto süßer schmecken sie. 

Kann man Hagebutten als ganze Frucht mit Kernen an Hunde verfüttern?

Es ist nicht schlimm, wenn ein Hund mal die eine oder andere ganze Hagebutte frisst. Bei gezielter und regelmäßiger Gabe sollte aber darauf geachtet werden, dass die Kerne vorher entfernt wurden. Die Kerne, die sich im Inneren der Frucht befinden, könnten Reizungen im Maul oder Magen-Darm-Trakt verursachen. Darum sollte man auf entkernte, getrocknete, fein gemahlene Früchte oder Hagebutten-Mus für Hunde zurückgreifen. 

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Die Wirkung der Hagebutte als natürliches Heilmittel für den Hund

Der hohe Vitamin C Gehalt ist wichtig zur Unterstützung des Immunsystems und zum Zellschutz von Hunden. Dies hat sich gerade im Herbst und Winter bewährt, wenn die Temperaturen und Wetterbedingungen wechseln und schwanken. 

Man spricht der Hagebutte eine nutritiv unterstützende Wirkung bei Arthrose oder anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen zu. Bewegung und Vitalität können auf natürliche Weise unterstützt und gesteigert werden. 

Auch für Senioren oder chronisch kranke Tiere ist die Hagebutte ein wertvoller und stärkender Nährstofflieferant. Die Blutbildung wird durch ihren Einsatz gefördert und bei Fieber oder Erkältungen können die Symptome gelindert werden. Bei einem Befall von Darmparasiten, Durchfall und Verstopfung kann der Einsatz von Hagebutten unterstützend zur Linderung beitragen. Durch die stoffwechselanregende Wirkung werden nicht nur die natürliche Funktion von Bindegewebe, Haut, Fell, Knochen und Knorpel gestärkt, sondern auch der Fellwechsel positiv unterstützt. 

Hagebutten-Mus hat sich unterstützend gegen Bandwürmer und zur Steigerung des Allgemeinbefindens säugender Hündinnen bewährt. 

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Anwendung von Hagebutten-Pulver beim Hund

Die einfachste und am besten verdauliche  Anwendung ist reines Hagebutten-Pulver (ohne Kerne). Es wird bei einer langfristigen Gabe vom Hundeorganismus auch besser aufgenommen und verwertet. Dieses ist im Handel erhältlich und eignet sich, um es dem Futter als Nahrungsergänzung beizumischen.

Gerade im Bereich der Fleisch- und Rohfütterung sind Hagebutten eine wichtige BARF-Futterzugabe. Achten Sie hier auf ein Produkt aus biologischem Anbau. 

Einigen Präparaten mit dem Wirkstoff eines ganz bestimmten Extraktes des Hagebuttenkerns werden bei Gelenkentzündungen eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung zugesprochen. In diesem Fall wird man vom Tierarzt gut beraten. 

Wer die Früchte aus dem eigenen Garten verfüttern möchte, der kann Hagebutten-Mus einfach selbst herstellen. Es ist schnell gemacht, lässt sich dem Futter einfach beimischen oder pur verfüttern und Hunde nehmen es aufgrund seines angenehmen, süßen Geschmacks sehr gut an. 

Rezept für Hagebutten-Mus als Topping für das Futter oder als Ergänzung

Um Hagebutten-Mus selber zu machen, bedecken Sie die richtig reifen Früchte in einem Topf mit lauwarmem Wasser. Um diese quellen zu lassen, sollten sie dann bis zu 10 Minuten stehen. Danach das Ganze für 10 bis 20 Minuten bei mittlerer Temperatur langsam kochen (vorsichtig köcheln) lassen. Dann wird alles mit einem Mixer oder Stab püriert. Sollte man keine Kerne verfüttern wollen, drückt man die Masse einfach durch ein Sieb. 

In einem Glas hält sich das Hagebutten-Mus eine Woche im Kühlschrank. Es lässt sich bei Bedarf auch portionsweise einfrieren. Die Fütterungsempfehlung ist ca. 1 Esslöffel am Tag für einen mittelgroßen Hund (ca. 15 bis 20 Kilogramm). 

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Mein Fazit als Gesundheitsberaterin für Hunde

Die Hagebutte ist ein kleines Wundermittel der Natur. Ungiftig für Mensch und Tier kann diese kleine unscheinbare Frucht ganz ohne unerwünschte Nebenwirkungen eine Vielzahl an Beschwerden unserer Vierbeiner lindern. Hagebuttenpulver trägt als natürliche Nahrungsergänzung zur Gesunderhaltung und Wohlbefinden bei. 

 Philine Ebert

Mein Tipp für die Herbst- und Winterzeit

„Wer das Immunsystem und die Abwehrkräfte seines Hundes auf natürliche Weise stärken möchte, sollte dieses Superfood aus dem heimischen Garten unbedingt ausprobieren und nutzen. “ Philine Ebert
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