
4. April 2024, 6:44 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Beim wem sowohl Hund als auch Katze wohnen, hat bestimmt schon mal überlegt, ob Hunde aus dem Katzennapf naschen dürfen und umgekehrt. PETBOOK-Autorin und Ökotrophologin Beke Enderstein erklärt, wo die ernährungsphysiologischen Unterschiede zwischen Katzen- und Hundefutter liegen und ob Katzenfutter für Hunde geeignet, ungesund oder sogar hochwertiger ist.
Da ich selbst stolzer Besitzer von Hund Jasper und Kater Findus bin, kenne ich die Situation. Das Futter des anderen ist besonders reizvoll. Im PETBOOK-Artikel „Dürfen Katzen Hundefutter essen?“ habe ich bereits erklärt, warum Hundefutter für Katzen nicht geeignet ist. Eins sei an dieser Stelle schon verraten: Katzenfutter ist in der Regel teurer, da es unter anderem einen höheren Fleischanteil besitzt.
Die Ernährungsbedürfnisse von Hunden
Katzen sind im Unterschied zu Hunden reine Fleischfresser. Daher haben sie andere Ernährungsbedürfnisse. Hunde dürfen als Allesfresser nicht nur Fleisch, sondern auch ausreichende Mengen an Gemüse fressen – und sollten dies aufgrund der zahlreichen Mikronährstoffe auch. Denn im Gegensatz zu Katzen können Hunde verschiedene Nährstoffe aus pflanzlichen Nahrungsmitteln dank spezieller Enzyme verwerten. Ihr Nahrungsspektrum ist damit deutlich facettenreicher.
Während Katzenfutter allenfalls geringe Mengen an Gemüse wie Erbsen oder Möhre enthält, basiert die empfohlene Nahrungszusammensetzung von Hundefutter auf einem Mix aus Fleisch oder Fisch als Hauptanteil und moderaten Mengen an Kartoffel, Zucchini und Co. Der Grund: Hunde haben einen geringeren Bedarf an Protein und Fett als Katzen, benötigen dafür aber mehr Kohlenhydrate, die neben Gemüse auch aus geringen Mengen an Obst wie Blaubeeren, aus Getreide wie Reis oder Haferflocken, aus Kartoffeln oder aus Hülsenfrüchten stammen können.
So unterscheidet sich Hunde- von Katzenfutter
In Hinblick auf die Ernährung unterscheiden sich Hunde folgendermaßen von Katzen:
- Hunde benötigen mehr Kohlenhydrate als Katzen
- Hunde benötigen weniger tierisches Eiweiß als Katzen
- Hunde benötigen weniger Fett als Katzen
- Hunde benötigen ein spezielles Nährstoffverhältnis
Artgerechtes Hundefutter besteht daher zu einem Großteil aus tierischem Protein auf Basis von Fleisch und Fisch – oder aus vegetarischen oder veganen Alternativen wie Joghurt, Eiern oder Hülsenfrüchten. Im Gegensatz zu Katzenfutter enthält Hundefutter aber auch einen gewissen Anteil Kohlenhydrate aus Gemüse, Kartoffeln, Obst oder geeignetem Getreide wie Haferflocken oder Reis und Hülsenfrüchten.
In Katzenfutter ist nicht nur der Eiweißgehalt höher, sondern auch der Fettanteil. Zudem liefert ein Alleinfuttermittel spezielle Mengen an Makronährstoffen und Mineralstoffen, Vitaminen und Co., die auf eine bedarfsgerechte Ernährung von Katzen abgestimmt ist. So ist in Katzenfutter etwa Taurin zugesetzt, eine für Katzen essenzielle Aminosäure, die sich nicht selbst bilden können. Hundefutter hingegen sollte mit Omega-3-Fettsäuren angereichert sein.
Gesundheitliche Risiken, wenn Hunden nur mit Katzenfutter gefüttert wird:
Bekommt der Hund ausschließlich Katzenfutter, kann dies folgende gesundheitliche Folgen haben:
- Zu viel Protein belastet Leber und Nieren
- Risiko von Übergewicht und Adipositas durch hohen Fettanteil
- Zu wenig Ballaststoffe kann zu Verdauungsstörungen führen
- Risiko eines Mangels an Mikronährstoffen
Ist es schlimm, wenn der Hund mal Katzenfutter frisst?
Hunde können theoretisch Katzenfutter fressen, wenn es eine Sorte gibt, die sie besonders lieben. Ich selbst gebe Jasper manchmal etwas Futter von Kater Findus und ergänze es mit Gemüse, Kartoffelflocken und Co.
Wer sich für die Fütterung von Alleinfuttermittel – also für einen ausgewogenen Mix – entscheidet, sollte allerdings grundsätzlich Hundefutter kaufen, da es auf die individuellen Bedürfnisse von Hunden spezialisiert ist und neben Fleisch auch Gemüse und gegebenenfalls weitere Bestandteile besitzt.
Dadurch wird der Hund mit ausreichend Kohlenhydraten, weniger Protein und einem ausgeglichenen Fettanteil versorgt – inklusive einer Extraportion an Vitaminen und Antioxidantien aus Gemüse.
Quellen
- Knight, A., Huang, E., Rai, N., Brown, H. (2022) „Vegan versus meat-based dog food: Guardian-reported indicators of health“, https://doi.org/10.1371/journal.pone.0265662

Expertin klärt auf Dürfen Katzen Hundefutter fressen?

Anlässlich Veganuary Vegane Ernährung beim Hund – sinnvoll oder gefährlich?

Drei Rezept-Ideen Leckerli für Katzen mit gesunden Inhaltsstoffen selbst machen
Weitere Quellen
- petdoctors.at, „Wenn Hund & Katze in einem Haushalt wohnen: macht Hundefutter Katzen krank?“ (aufgerufen am 03.04.2024)