22. Juni 2023, 5:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Kirsche, in den Sommermonaten begegnet sie uns nahezu überall. Sie verfeinert Desserts, Eis oder Kuchen und ist ein gesunder Obstsnack. Man sagt ihr sogar magische Eigenschaften nach. Auch für Hunde sind die süßen Früchte eine große Versuchung, liegen sie oft sogar unter Kirschbäumen zur Selbstbedienung parat. Doch sind Kirschen für unsere Hunde ebenso gesund, wie für uns Menschen? Worauf Hundehalter achten sollten.
Von Mai bis in den Herbst hinein ist die Zeit für Kirschen. Mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Folsäure ist das Steinobst ein wahres Superfood zur Stärkung des Immunsystems. Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe wirken gegen freie Radikale und entzündungshemmend. Deshalb werden Kirschen seit Jahrzehnten als Heilmittel eingesetzt gegen oxidativen Stress, Entzündungen, Bluthochdruck, Gicht, Arthritis, Demenz oder Schlafstörungen. Mit diesen vielen positiven Eigenschaften sind Kirschen auch für Hunde und im Speziellen für junge Hunde oder sportliche Tiere sehr gesund und steigern die Vitalität. Hundehalter sollten dennoch einige Wichtige Dinge beachten.
Übersicht
Gesundes Fruchtfleisch – giftiger Kern!
Geben Sie dem Hund nie eine Kirsche als ganze Frucht. Die enthaltenen Kirschkerne (auch Aprikosen-, Pfirsich- und Nekatarinenkerne) sind für Hund (und Mensch!) giftig, da sie Blausäure enthalten. Die Blausäure wird frei, wenn der Kern zerbissen wird. Dadurch kann ein übermäßiger Verzehr von zerbissenen Kernen toxisch wirken und tödlich enden. Die Kerne können sich auch beim Durchlaufen des Verdauungstraktes von allein öffnen, ohne dass der Hund sie vorher zerbissen hat. Auch ein Darmverschluss kann eine Folge von verschluckten Kirschkernen sein.
Um die Gefahr einer Blausäurevergiftung oder eines Darmverschlusses zu verhindern, lassen Sie ihren Hund nie unbeobachtet in der Nähe von Kirschbäumen oder in einem Garten, in dem Fallobst herumliegt. So können Sie unkontrolliertem Fressen der ganzen Früchte mit Kernen oder vergorenen Kirschen vorbeugen.
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Welche Menge an Kirschen sind für den Hund geeignet?
Ein mittelgroßer Hund kann bis zu fünf Kirschen pro Tag essen. Bei größeren Mengen besteht die Gefahr von Blähungen und Durchfall. Durch den höheren Zuckergehalt von Süßkirschen sind Schattenmorellen eine kalorienarme Alternative für Hunde mit Gewichtsproblemen oder Diabetes. Allergische Reaktionen von Hunden auf Kirschen sind so gut wie nicht bekannt.
Wie verfüttert man Kirschen an Hunde?
Die Kirschen sollten immer gut gewaschen und entkernt sein. Der Stiel, die Blätter und der Stielansatz sollte man entfernen. Das Fruchtfleisch, roh, als gesunder Snack zwischendurch oder besondere Belohnung wird von Hunden gerne angenommen. Auch püriert können die Nährstoffe gut verwertet werden.
Die Früchte sollten frisch, reif und bestenfalls Bio-Qualität haben. Beim Kochen verlieren Kirschen ihre Nährstoffe. Von Kirschen aus dem Glas sollte man eher absehen. In den meisten Fällen sind sie mit Zucker zusätzlich gesüßt oder die Kirschen nicht ordentlich entkernt. Sie eignen sich für Hunde höchstens als Snack, nicht aber als Futterzusatz.
Was ist zu tun, wenn der Hund Kirschen vom Boden gefressen hat?
Manche Hunde interessieren sich nicht für Fallobst, andere fressen maßlos alles, was sich auf dem Boden anbietet. Welpen sind besonders neugierig und deshalb auch mehr gefährdet.
Für große Hunde stellen ein paar ganz gefressene Kirschen wohl keine große Gefahr dar. Zwar gibt es keine genaue Angabe, aber man kann davon ausgehen, dass ein Hund etwa zwei bis drei Kirschkerne pro Kilogramm seines Gewichts unbeschadet verdauen kann. Bei kleinen Hunden oder Welpen stellt diese Größenordnung natürlich ein höheres Risiko dar. Je kleiner der Hund, desto geringer die Menge an Kirschkernen, die er vertragen kann.
Symptome einer Blausäurevergiftung
Falls der Hund selbständig eine unbekannte Menge an Kirschen gefressen hat, beobachten Sie ihn. Verhält er sich merkwürdig oder zeigt Symptome einer Blausäurevergiftung, gehen Sie vorsichtshalber sofort zum Tierarzt.
Symptome einer Blausäurevergiftung sind:
- Speicheln und Erbrechen
- schwere Atmung
- gerötete oder bläulich verfärbte Schleimhäute
- Geruch des Atems nach Bittermandeln
- geweitete Pupillen
Ansonsten sollten Sie den Kot prüfen. Kommen die Kerne im Ganzen wieder heraus, braucht man sich keine großen Sorgen zu machen. Eventuell frisst der Hund vermehrt Gras, um seinen Magen-Darm-Trakt zu beruhigen oder seine Verdauung anzuregen, da unter Umständen auch eine leichte Verstopfung entstanden sein kann.
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Rezept für heiße Sommertage: Hunde-Frozen-Yoghurt-Eis mit Kirsche
- 3-4 EL Hüttenkäse, fettarmer Quark/Naturjoghurt oder Buttermilch mit 2 reifen, gewaschenen und entkernten Kirschen mixen
- ein paar Haferflocken oder Kokosflocken und nach belieben ein bisschen Honig hinzumischen
- das Ganze rühren bis das Eis eine gleichmäßige rote Farbe hat, in Silikonformen portionieren und einfrieren
Fazit: Damit immer „gut und sicher Kirschen essen ist“, bedenken Sie, dass Kirschen für Hunde nur ohne Kerne ein gesunder und abwechslungsreicher Snack sind. Lassen Sie Ihren Hund doch einfach mal an diesem gesunden Sommergenuss teilhaben.