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Experten klären auf

Vorsicht! Auf diese Gefahren sollten Hundebesitzer an Ostern achten

Alaskan Malamute steht am Zaun, der mit bunten Ostereiern geschmückt ist
Zu Ostern gibt es viele Köstlichkeiten, die auch unsere Vierbeiner lecker finden. Doch Vorsicht! Manche Lebensmittel und Speisen sind für Hunde giftig Foto: GettyImages/ZannaDemcenko
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PETBOOK Redaktion

18. März 2024, 11:39 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Bunte Eier, saftiger Braten und Hefegebäck: Was dem Menschen zu Feiertagen wie Ostern schmeckt, ist auch für unsere Vierbeiner interessant. Da wird man als Hundebesitzer schnell schwach – schließlich sollen die Tiere auch eine gute Zeit haben. Doch Experten warnen: Einige Lebensmittel und Gerichte, die zu Ostern gern auf den Tisch kommen, sind für Hunde giftig sein.

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Von A wie Avocado bis Z wie Zwiebeln: Die Liste der Lebensmittel, die für Hunde angeblich gefährlich sind, ist lang. Vor allem zu Feiertagen wie Ostern werden viele Hundebesitzer schwach und es landet schon mal ein Stück vom Braten oder ein paar Süßigkeiten im Hundemaul. Vor allem Kinder teilen oft bereitwillig Ostereier und Schokohasen mit dem Vierbeiner. Aber Vorsicht! Viele Lebensmittel und Speisen, die zu Ostern auf dem Tisch und in den Körbchen landen, sind für Hunde giftig.

Keine Schokohasen für den Hund

Schokolade schmeckt den meisten Hunden ebenso gut wie uns Menschen und schnell ist schon mal ein ganzer Hase – samt Verpackungsfolie – im Hundemaul verschwunden. Wobei die Folie hier mitunter noch das kleinere Problem ist. Denn Schokolade ist für Hunde giftig.

Je dunkler, umso gefährlicher, weil sie dann umso mehr Theobromin enthält. „Dieser Inhaltsstoff kann zu Herz-Rhythmus-Störungen führen“, erklärt die Julia Fritz, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik. Also auf keinen Fall Schokohasen für den Hund zu Ostern verstecken. „Das wäre alles andere als eine gute Idee!“

Auch andere Oster-Süßigkeiten können gefährlich sein

Noch gefährlicher als Schokolade sind Süßigkeiten, die Zucker-Ersatzstoffe enthalten. Vor allem Xylit ist besonders gefährlich. Julia Fritz berichtet von einem Hund, der eine Packung Kaugummis mit Xylit gefressen hat. Danach musste er mehrere Tage an den Tropf, weil er eine lebensbedrohliche Unterzuckerung bekommen hatte. 

Xylit, auch als Xylitol oder Birkenzucker bekannt, findet sich zunehmend in Produkten, die mit der Aufschrift „Zuckerfrei“ werben. Das Austauschprodukt findet sich daher mittlerweile nicht nur in Kaugummis, sondern Schokolade, Plätzchen und Kuchen.

Auch interessant: 10 Lebensmittel, die für Hunde giftig sind

Eier ja, aber besser gekocht

Hund liegt vor einem Teller mit bunten Eiern
Während Schoko-Eier für Hunde tabu sind, kann man seinem Vierbeiner mit einem gekochten Ei zu Ostern ruhig eine Freude bereiten. Foto: Getty Images

Beim Eier-Malen fallen oft viele rohe Eier an und manch einer fragt sich, ob diese nicht was für den Hund wären? Aber Achtung: Rohe Eier sind nicht unbedingt gesundheitsförderlich. „Wenn man dem Hund ab und zu mal ein rohes Ei gibt, ist das kein Problem“, sagt Professor Jürgen Zentek, Direktor des Instituts für Tierernährung an der Freien Universität Berlin. Bei täglicher Gabe könne aber ein Biotin-Mangel entstehen. Ganz grundsätzlich gilt – wie bei anderen Lebensmitteln auch: „Die Dosis macht das Gift.“

Gekochte Eier vertragen die meisten Hunde hingegen gut. Wer seinem Vierbeiner also etwas von den bunt gefärbten Leckerbissen abgeben möchte, kann dies tun – allerdings in Maßen, denn das Eigelb hat eine hohe Kaloriendichte.

Im Allgemeinen empfiehlt sich die Faustformel:

  • für kleine Hunde ein halbes Ei pro Tag
  • für größere Hunde ein ganzes Ei pro Tag

Auch interessant: Dürfen Hunde Eier essen?

Karotten ja, Zwiebeln nein!

Karotten kommen an Ostern zwar nicht unbedingt roh auf den Tisch, gehören – als vermeintliche Leibspeise von Hasen – aber irgendwie dazu. Für Hunde sind sie in der Regel nicht nur gut bekömmlich, sondern auch gesund. Allerdings gilt auch hier, auf die Menge zu achten, da das Gemüse einen vergleichsweise hohen Zuckergehalt besitzt.

Auch viele andere Gemüsesorten, die im Oster-Essen zum Einsatz kommen, können theoretisch auch an den Hund gefüttert werden. Eine große Ausnahme stellen allerdings Zwiebeln und Knoblauch dar. Sie können in größeren Mengen zu einer Hämolyse – einer Auflösung der roten Blutkörperchen – führen und ihr Verzehr im Zweifelsfall für den Hund tödlich enden.

Auch rohe Kartoffeln können durch ihren Solanin-Anteil hochgradig toxisch sein. Daher gilt: „Alles, was der Mensch roh essen kann, kann der Hund grundsätzlich auch roh essen“, sagt Julia Fritz.

Zwar wird vor Nachtschattengewächsen wie Paprika oder Tomate wird in Hundeforen immer wieder gewarnt, Zentek sieht das jedoch weniger kritisch: „Natürlich gibt es immer Extremfälle, aber man sollte sich hüten, zu viel da hineinzuinterpretieren.“ Auch laut Fritz könne man Paprika durchaus als kalorienarmen Snack mit Vitaminen und ein paar Ballaststoffen geben.

Hund mit Karotte im Maul
Karotten sind sowohl roh wie gekocht ein gesunder Snack für Hunde – nicht nur zu Ostern. Foto: Getty Images

Und der Osterbraten?

Zu Ostern kommt traditionell Lamm oder Schwein auf den Teller und viele Hundebesitzer möchten auch ihren Vierbeiner damit beglücken. Theoretisch ist das auch okay, vorausgesetzt, der Hund bekommt das Fleisch roh oder extra zubereitet.

Prinzipiell gilt: Je weiter ein Lebensmittel verarbeitet ist, desto ungeeigneter ist es für Hunde, sagt Hunde-Ernährungsexpertin Philine Ebert. Grundnahrungsmittel, die zum Kochen für menschliche Mahlzeiten benutzt werden, sollte man seinem Vierbeiner möglichst naturbelassen, also ungewürzt, gedünsteter oder gekochte füttern. 

Wurst, geräuchertes und gepökeltes Fleisch seien für die Tiere ungeeignet. Auch rohes Schweinefleisch sollte sicherheitshalber nicht verfüttert werden, da es den Erreger der Pseudo-Tollwut, das Aujeszky-Virus enthalten kann. Schwer verträglich und verdaulich sind zudem: Kohlgemüse, Getreide (vor allem bei Glutenunverträglichkeit) und Milch (Lactose).

Vorsicht bei Knochen! Dem Hund gekochte oder gegrillte Knochen (vor allem Hühnerknochen) zu geben, kann gefährlich werden, da sie beim Fressen schneller splittern, warnt Ebert. Durch Kochen oder Grillen verändert sich die Struktur des Knochens und er wird härter.

Vorsicht bei Rosinen!

Hefegebäck wie Kränze oder Zöpfe dürfen zu Ostern nicht fehlen und sind in geringen Mengen auch für Hunde ein willkommener Snack. Doch Vorsicht bei allem, was Rosinen enthält! Denn Weintrauen – und alles, was daraus gemacht wird – sind für Hunde giftig.

„Im Extremfall können sie tatsächlich schlimme Nierenschäden auslösen“, sagt Julia Fritz Wobei die Betonung auf „können“ liegt. Denn weder Ursache noch Ausmaß für die Gesundheitsfolgen sind bekannt. 

„Wir haben in den letzten Jahren vermehrt Hinweise, dass Weintrauben Probleme bereiten können. Aber wir wissen überhaupt nicht, warum“, sagt Professor Jürgen Zentek. Weder sei bekannt, warum manche Hunde keinerlei Folgeerscheinungen zeigen, noch, welcher Stoff in welcher Menge dafür verantwortlich ist, dass anderen hundeelend wird. 

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Alarmzeichen erkennen

Was, wenn der Hund zu Ostern doch ungewollt ein paar Ostereier verschlingt oder vom Braten nascht? Bevor man sich auf den Weg zum Tierarzt oder in die Klinik macht, sollte man erst einmal prüfen, was genau und wie viel der Vierbeiner gefressen hat.

Rein prophylaktisch einen Arzt aufzusuchen, nur weil der Hund ein paar Weintrauben oder ein Stückchen Schokolade vertilgt hat, empfiehlt Jürgen Zentek nicht. Auch eine vorübergehende Verstopfung, Durchfall oder Erbrechen seien noch kein Grund, von akuten Vergiftungserscheinungen auszugehen.

Hundehalter sollten aber auf die Symptomatik achten: „Wenn ich sehe, dass sich das Allgemeinbefinden verschlechtert oder es gar zu Krampfanfällen kommt, macht es auf jeden Fall Sinn, Hilfe zu suchen und sich beraten zu lassen“, so der Experte. 

Alarmzeichen, dass der Hund etwas giftiges gefressen hat und medizinische Hilfe benötigt sind laut Tierärztin Fritz:

  • Hund ist plötzlich ungewöhnlich ruhig oder ungewöhnlich aufgeregt
  • Hund ist sehr nervös oder lethargisch
  • Hund erbricht sich mehrmals in kurzen Abständen

Mit Material der dpa

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