7. November 2024, 6:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure – die Auswahl an Trinkwasser ist groß.Doch welches Wasser sollte man seinem Vierbeiner anbieten und was ist gesund und für den Hundeorganismus gut verträglich?
Unsere Vierbeiner haben merkwürdige Vorlieben. So ist es gar nicht selten, dass manche Hunde auch mal das Wasser mit Kohlensäure aus dem Glas von Herrchen oder Frauchen schlabbern. Aber ist das gut für den Hund? Als Ernährungsberaterin für Hunde habe ich verschiedene Wassersorten, die nicht aus der Leitung kommen, genauer unter die Lupe genommen und erstaunliche Unterschiede festgestellt. Was sich dabei für Hunde eignet, erfahren Sie im Folgenden.
Was ist Mineralwasser?
Natürliches Mineralwasser stammt aus tiefen unterirdischen Quellen und geschütztem Wasservorkommen. Mineralwasser zeichnet sich durch die enthaltenen Mineralstoffe, Spurenelemente oder Kohlensäure aus. Die Bezeichnung Mineralwasser ist irreführend, denn es muss keine bestimmte Menge an Mineralstoffen enthalten, um sich als Mineralwasser bezeichnen zu dürfen. Auf dem Etikett jeder Flasche ist der Mineralstoffgehalt aber immer genau aufgelistet und deklariert.
Wasser aus der Flasche mit Kohlensäure – für Hunde eher nicht geeignet!
Am liebsten greift der Mensch zu kohlensäurehaltigem Mineralwasser, aber was für uns Menschen angenehm erfrischend ist, kann für Hunde abstoßend und unangenehm wahrgenommen werden. Dass Wasser sprudelt, ist für sie unnatürlich und viele Hunde mögen es deshalb von Haus aus nicht gerne trinken. Das kann wiederum zu einem reduzierten Trinkverhalten führen, das gesundheitliche Risiken bis zur Dehydration als Folge haben kann.
Wasser, das Kohlensäure enthält, ist für Hunde zwar im Prinzip nicht schädlich, aber das sprudelnde Wasser reizt die Speiseröhre und den empfindlichen Hundemagen, der diese Luftbläschen im Wasser nicht gewöhnt ist. Davon zu trinken kann bei Hunden zu unangenehmen Magenverstimmungen, Aufstoßen oder Blähungen führen.
Darum sollte Hunden besser kein kohlensäurehaltiges Mineralwasser, sondern möglichst nur stilles Mineralwasser angeboten werden. Der Gesundheit und Umwelt zuliebe sollte das Mineralwasser zudem in Glasflaschen und nicht in Plastikflaschen gekauft werden.
Tipp: Gibt es unterwegs eventuell einmal keine andere Möglichkeit als kohlensäurehaltiges Mineralwasser, kann man es so lange schütteln, bis die Kohlensäure weg ist, und dann ohne Risiko seinem Hund anbieten.
Stilles Mineralwasser – ja, aber bitte natriumarm!
Im Gegensatz zum Wasser mit Kohlensäure ist stilles Mineralwasser durchaus eine Alternative für Hunde. Dabei sollte es am besten natriumarmes Wasser sein, denn zu viel Natrium (Salz) kann den Hundeorganismus stören. Hier gilt besondere Vorsicht bei Tieren mit Nieren- oder Herzproblemen. Die Mineralstoffzusätze könnten auf Dauer auch andere unangenehme Nebenwirkungen haben. Eine zu hohe Konzentration von Kalzium oder Magnesium kann etwa Blasensteine begünstigen.
Tafelwasser – besser nicht, da nicht natürlich!
Tafelwasser ist kein natürliches Produkt, da es industriell hergestellt wird. Es ist ein Getränk, das zwar Trinkwasser enthält, aber die Anforderungen an natürliches Mineralwasser nicht erfüllt. Tafelwasser wird entweder aus Leitungswasser hergestellt, oder aber auch aus verschiedenen Arten von Wasser gemischt oder sogar aus Meerwasser aufbereitet worden sein.
Oft wird Tafelwasser mit Sole oder Mineralstoffen versetzt. Es können sogar zusätzlich Speisesalz oder Mineralsalze hinzugefügt worden sein, was es für Hunde gänzlich ungeeignet macht.
Auch interessant: So viel muss ein Hund täglich trinken
Wasser aus der Leitung? Ja, aber für Hunde ohne Kohlensäure
Die Qualität des Leitungswassers in Deutschland ist so gut, dass man es meist ohne Bedenken trinken oder seinem Tier anbieten kann. Oft kann es aufgrund der guten Werte mit Mineralwasser verglichen werden. Nach Belieben versetzen es viele dann gerne mit einem Wassersprudler mit Kohlensäure. Dem Hund sollte es jedoch besser ohne Sprudel angeboten werden.
Je nachdem in welcher Region man lebt, sollte der Härtegrad des Leitungswassers beachtet werden. Zu hartes Wasser kann eine Blaseninfektion, Harnsteinbildung oder eine Harnverstopfung begünstigen.
Für Hunde, die besonders empfindlich oder chronisch krank sind, kann das Wasser auch gefiltert werden. Das gilt auch für Regionen, in denen die Wasserqualität vielleicht nicht immer optimal ist.
Leitungswasser immer nur von Zuhause!
Es gibt allerdings spezielle Situationen oder Orte, an denen sollte der Hund besser kein Leitungswasser trinken. Dies gilt für Orte, an denen keine Trinkwasserqualität gewährleistet werden kann, wie etwa im Ausland, auf Autobahnraststätten, auf Campingplätzen oder in Gegenden, wo das Leitungswasser gechlort oder in irgendeiner Form belastet oder verunreinigt sein könnte.
Dies kann beispielsweise bei einem zu hohen Bleigehalt (alte Rohrleitungen) oder bei einer erhöhten Keimbelastung der Fall sein. Gerade in Ländern, in denen das Leitungswasser häufig keine Trinkwasserqualität hat, empfiehlt sich stilles Mineralwasser aus dem Handel für Mensch und Tier.
Bakterien im Wasser Sind Legionellen für Hunde und Katzen gefährlich? Das sagt eine Tierärztin
Im Sommer wichtig Tipps und Tricks, damit Hunde mehr trinken
Risiko für das Tier Darum sollten Hunde nicht aus Pfützen trinken
Trinken ist wichtig, gesund und lebensnotwendig!
Egal, für welches Wasser Sie sich letztendlich entscheiden, wichtig ist, dass Ihr Hund ausreichend trinkt – idealerweise Wasser ohne Kohlensäure. Daher gibt es hier noch Tipps für gesundes Wassertrinken:
- Trinkwasser in Zimmertemperatur anbieten, damit der Magen nicht durch zu kaltes Wasser gereizt wird.
- Keramik- oder Glasnapf für Wasser verwenden, damit das Wasser keine schädlichen Rückstände von Mikroplastik oder Aluminium aufnehmen kann.
- Napf regelmäßig reinigen und das Wasser wechseln.
- Wasser aus der Leitung vor dem Abfüllen länger laufen lassen, damit es frisch ist.
- Leitungswasser für unterwegs abfüllen und in einer speziellen Hundewasserflasche mitnehmen, damit Regenwasser, Pfützen und Schnee uninteressant sind und keine Gesundheitsrisiken darstellen.
- Hunden lieber kein Wasser mit Kohlensäure, sondern nur stilles anbieten, um den Magen zu schonen.