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Gewürz und Heilmittel

Ist Kurkuma auch für Hunde geeignet? Das sagt eine Ernährungsexpertin

Collage aus Hund, der den Kopf schräg hält und Kurkuma als Pulver und Wurzel (Kreis)
Kurkuma ist ein beliebtes Gewürz und wird traditionell auch als Heilmittel eingesetzt – aber ist es auch für Hunde gesund? Foto: Getty Images

22. April 2025, 5:48 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Schon lange als ayurvedisches Heilmittel geschätzt, findet Kurkuma nun auch den Weg in die Futternäpfe unserer Hunde. Doch was kann das „goldene Gewürz“ wirklich für unsere Vierbeiner leisten – und worauf sollte man bei der Anwendung unbedingt achten? PETBOOK-Autorin Philine Ebert hat die Antworten als Gesundheits- und Ernährungsberaterin für Hunde für Sie zusammengestellt.

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Kurkuma ist nicht nur eines der beliebtesten Gewürze der asiatischen Küche, sondern auch ein altbewährtes, traditionelles Heilmittel aus der ayurvedischen Medizin. Seit Jahrhunderten wird die goldene Knolle gegen verschiedenste Beschwerden und Krankheiten eingesetzt. Hat dieses Superfood ebenfalls eine positive Wirkung auf unsere Haustiere? Immer öfter wird die Gabe von Kurkuma auch für Katzen, Hunde und Pferde empfohlen. Was ist dran an diesem Trend?

Was ist Kurkuma und wo kommt er her?

Kurkuma (Kurkume oder auch Curcuma) wird auch gelber Ingwer, Safranwurzel oder Gelbwurzel genannt. Er stammt aus der Familie der Ingwergewächse und wächst als Knolle in Südostasien, was ihn zu einem der bekanntesten Gewürze der indischen Küche macht. Indien bringt 80 Prozent der Welternte und ist damit das weltgrößte Anbauland von Kurkuma. Die Wurzel wird getrocknet und entweder als Ganzes oder gerieben als Gewürz oder Pulver verkauft.

Optisch ähnelt Kurkuma stark der Ingwerwurzel. Erst beim Aufschneiden erkennt man den großen Unterschied: die typische leuchtend gelbe bis orange Färbung. In der westlichen Küche wird Kurkuma hauptsächlich als Bestandteil von Currypulver und Currymischungen oder als Farbstoff (billiger als Safran) in der Lebensmittelindustrie verwendet.

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Welche Wirkung hat Kurkuma auf den Organismus?

In der indonesischen, traditionellen Medizin ist Kurkuma ein fester Bestandteil zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten. Da das Gewürz einen positiven Einfluss auf die Verdauung hat, wird es bei Magen-Darm-Problemen eingesetzt. Aber auch bei chronischen Krankheiten, die mit Entzündungen einhergehen, bei Diabetes, Atemwegs- und Gelenkerkrankungen (Arthrose, Rheuma) oder zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems findet es Anwendung. Sogar bei Krebserkrankungen und zur Vorbeugung von Alzheimer wird die Gabe des „goldenen Gewürzes“ empfohlen.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben belegt, wie Kurkuma wirkt:

  • Entzündungshemmend – Entzündungsprozesse können bis zu 70 Prozent reduziert werden
  • Antibakteriell und desinfizierend bei chronischen Infektionskrankheiten, Wunden oder Verbrennungen
  • Antioxidativ – die Zellen werden vor schädlichen, freien Radikalen und oxidativem Stress geschützt
  • Unterstützt die Abwehrfunktion und stärkt das Immunsystem
  • Unterstützt und fördert eine gesunde Verdauung, regt die Produktion von Magensaft und Gallensäure an, lindert Magen-Darm-Beschwerden
  • Steigert die Beweglichkeit bei Gelenkbeschwerden
  • Hilft bei Atemwegsbeschwerden
  • Stärkt die Herzgesundheit und unterstützt ein gesundes Herz-Kreislauf-System
  • Wirkt entgiftend, fördert die Bildung von Leberenzymen
  • Steigert das allgemeine Wohlbefinden und unterstützt die Gesundheit durch eine gute Bioverfügbarkeit
  • Wirkt unterstützend in der Behandlung bei Krebserkrankungen
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Grundsätzlich kann man sagen, dass auch Tiere von den vielen positiven Eigenschaften und der Wirkung von Kurkuma profitieren können.

Sollte ich meinem Hund Kurkuma geben?

Die Anwendung dieser Pflanze ist so effektiv, weil der hohe Gehalt an Antioxidantien in Kurkuma freie Radikale im Körper reduzieren kann. Übrig gebliebene Stoffwechselprodukte, abgestorbene Zellen oder Zellmembranen und Zellmutationen, die als „Zell-Müll“ dem Organismus gefährlich werden können, werden beseitigt. Dadurch werden automatisch auch das Immunsystem gestärkt und Krankheiten vorgebeugt. Als natürliches Superfood ist Kurkuma meist gut verträglich und wird im Futter gut von Hunden angenommen.

Wichtig: Dem Hund niemals Kurkumapräparate für Menschen geben! Für Hunde sollten Sie nur ausgewiesene Produkte speziell für Tiere verwenden. Denn in einigen Präparaten für Menschen ist der Emulgator Polysorbat 80 enthalten. Dieser kann bei Hunden einen schweren allergischen Schock auslösen.

Kann Kurkuma bei Hunden Nebenwirkungen haben?

Grundsätzlich sind bei der Gabe von Kurkuma keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bekannt. Allerdings sollte man wissen und beachten, dass es blutverdünnend wirkt.

Auf Kurkuma verzichtet werden sollte bei:

  • Tieren, die Gallensteine haben oder dazu neigen
  • Tieren mit Diabetes
  • herzkranken und chronisch kranke Tieren
  • trächtigen Tiere
  • Tieren, die regelmäßig Medikamente einnehmen
  • vor anstehenden Operationen oder Narkosen

Eine regelmäßige Anwendung von Kurkuma und kurkumahaltigen Nahrungsergänzungsmitteln für den Hund sollte sicherheitshalber immer mit dem Tierarzt abgesprochen werden.

So wird Kurkuma Hunden verabreicht

Das Gewürz oder die aufgeschnittene Knolle mit ins Futter zu geben, bringt leider nicht viel, da der wichtigste Bestandteil, das Curcumin weniger als fünf Prozent der Knolle ausmacht. Um eine Heilwirkung zu erzielen, greift man am besten auf Nahrungsergänzungsmittel mit Kurkumaextrakt und einem sogenannten Wirkkraftverstärker speziell für Hunde zurück. In diesen Präparaten wird das Extrakt aus den Curcuminoiden verwendet. Dazu wird oft ein Wirkkraftverstärker zugesetzt, z.B. schwarzer Pfeffer oder Piperin (das Extrakt aus schwarzem Pfeffer). Das erhöht die Aufnahme und Bioverfügbarkeit.

Die Kombination mit Fett, zum Beispiel Öl, wird zusätzlich empfohlen, da Curcumin fettlöslich ist und die Wirkung dadurch noch zusätzlich gesteigert wird. Konzentrierte Kurkumapräparate werden als Pulver, Kapseln, Paste oder als Tropfen angeboten.

Da Kurkuma verdauungsanregend wirkt, kann es bei Beginn der Anwendung zu vermehrtem Kotabsatz oder auch Auswürgen (bei zu hoher Dosierung) kommen. Richten Sie sich daher immer nach der Fütterungsempfehlung und der Dosierungsangabe des Herstellers (nach Größe und Gewicht) des Tieres. Nachdem Ihr Tier sich an die Nahrungsergänzung mit Kurkuma gewöhnt hat, können Sie es ihm täglich mit dem Futter geben.

Gut zu wissen: Es dauert etwa zwei bis drei Wochen, bis man mit einer positiven Wirkung rechnen kann.

Was versteckt sich hinter dem Begriff „Goldene Paste“?

Im Zusammenhang mit Kurkuma als Superfood und Nahrungsergänzung taucht immer wieder der Begriff „Goldene Paste“ auf. Darunter versteht man eine im Handel erhältliche oder selbst zubereitete Paste auf Kurkumabasis. Hauptbestandteile der Paste sind Kurkumaextrakt, Wasser, Öl und schwarzer Pfeffer.

Diese Paste können Sie direkt verfüttern oder unter das Futter mischen. Sie beinhaltet alle wichtigen Inhaltsstoffe für eine optimale Aufnahme und Verwertung. Die Paste hat einen intensiven Geschmack, wird aber von Hunden meist gut angenommen, da andere schmackhafte Komponenten wie etwa Kokosöl oder Brühe zugesetzt sind.

Nach Belieben kann auch Quark, Honig oder Milch statt der Paste gemacht werden. Ebenso eignet sich die Paste zum Backen von Hundekuchen oder Keksen. Die Variationen können Sie mit Honig oder Zimt ergänzen.

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Anmerkung zur Gabe von Kurkuma für Katzen

Bei so vielen positiven Eigenschaften, fragt sich auch manch Katzenbesitzer, ob er seinem Tier damit etwas Gutes tut. Hierzu gehen die Meinungen stark auseinander! Grundsätzlich können Katzen ätherische Öle nicht verstoffwechseln. Sie können sogar toxisch auf den Katzenorganismus wirken. Durch den relativ hohen Anteil von ätherischen Ölen und einiger anderer natürlicher Bestandteile sollte Kurkuma bei Katzen daher – wenn überhaupt – nur sehr vorsichtig eingesetzt werden. In einer zu hohen Dosis kann es für die Tiere giftig sein.

Es gibt Produkte speziell für Katzen, die aufgrund ihrer Dosis und Zusammensetzung geeignet sind. Dennoch sollte die Gabe von Kurkuma für Katzen nie auf eigene Faust erfolgen, sondern mit dem Tierarzt abgesprochen werden.

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