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Flüssigkeitsbedarf

So viel muss ein Hund täglich trinken

Hund Wasser trinken
Wie viel ein Hund pro Tag trinken muss, hängt von vielen Faktoren ab Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

7. Juli 2023, 15:26 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Genau wie wir Menschen bestehen Hunde – je nach Lebensalter – zu 50 bis 70 Prozent aus Wasser. Um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, dass der Vierbeiner regelmäßig trinkt. PETBOOK verrät, welche Wassermenge er braucht, um gesund und fit zu bleiben.

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Nicht immer können sich die Halter darauf verlassen, dass ihre Vierbeiner genau das an Flüssigkeit zu sich nehmen, was sie benötigen. Darum ist es von Vorteil, zu wissen, wie viel genau Hunde trinken sollten. Dies lässt sich einfach berechnen. Wenn die Tiere jedoch zu viel oder zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, sollte man nach den Ursachen forschen.

Wovon hängt der Flüssigkeitsbedarf eines Hundes ab?

Wie viel Flüssigkeit ein Hund täglich trinken sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Maßgeblich sind:

  • Alter
  • Gewicht
  • Fütterungsart (Nass- oder Trockenfutter)
  • Aktivität
  • Außentemperatur
  • eventuelle Krankheiten, wie z. B. Niereninsuffizienz

Vieles muss berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass der Stoffwechsel, das Gehirn, die Verdauung und andere Körperfunktionen optimal arbeiten können. 

So berechnet man die Trinkmenge

Bestimmen Sie das Gewicht des Hundes!

Zunächst benötigt man das Körpergewicht des Vierbeiners. Dies lässt sich leicht ermitteln. Im ersten Schritt steigt man allein auf die Waage und notiert das eigene Gewicht. Im zweiten Schritt nimmt man den Hund auf den Arm und notiert nun wieder die Gewichtsanzeige. Anschließend zieht man vom gemeinsamen Gewicht das eigene ab und erhält so das Hundegewicht. Falls das Tier zu schwer ist, um es auf den Arm zu nehmen, hilft nur eine professionelle Waage beim Tierarzt.

Die weitere Berechnung hängt nun von der Fütterungsart ab.

Formel für Trinkmenge bei Nassfutter

Der Feuchtigkeitsgehalt von Nassfutter beträgt ca. 60 bis 85 Prozent. Hier rechnet man pro Körpergewicht des Hundes mit einem Bedarf von 5 bis 10 Milliliter. Wiegt der Hund beispielsweise 20 Kilogramm, lautet die Formel:

20 kg x 5 – 10 ml = 0,1 – 0,2 Liter

Formel für Trinkmenge bei Trockenfutter 

Da dem Trockenfutter die Feuchtigkeit während eines Garvorgangs entzogen wurde, hat der Hund einen deutlichen höheren Trinkbedarf. Hier rechnet man pro Kilo Körpergewicht mit einem Wasserbedarf von 40 bis 50 Milliliter. Für einen 20 Kilogramm schweren Hund lautet die Formel dann:

20 kg x 40 – 50 ml = 0,8 – 1 Liter

Achtung: An heißen Tagen und bei vermehrter Aktivität, z. B. beim Hundesport, liegt der Flüssigkeitsbedarf höher. Ein 20 Kilogramm schwerer Hund kann dann rund 2 Liter am Tag benötigen, damit er nicht dehydriert.

Dokumentieren Sie die Trinkmenge

Man kann eine Art „Wassertagebuch“ führen, um zu überprüfen, ob der Hund ausreichend trinkt. Dazu nimmt man einen Messbecher und füllt ihn mit einer etwas größeren als der errechneten Wassermenge. Am Tag darauf schüttet man das verbliebene Wasser aus dem Napf wieder in den Messbecher und sieht an der Differenz, wie viel der Vierbeiner getrunken hat.

Ein Hund trinkt aus einem faltbaren Wassernapf
Wenn es warm ist und man lange mit dem Hund spazieren geht, lohnt es sich, Wasser für das Tier dabei zu haben Foto: Pexels, Doug Brown

Mögliche Ursachen, warum Hunde zu wenig trinken

Hat man einen trinkfaulen Hund, gibt es ein paar Tricks, wie man auch ihn zur Flüssigkeitsaufnahme animieren kann. Vielleicht ist dem Vierbeiner reines Wasser einfach zu langweilig und er findet ein duftendes Hühnersüppchen viel leckerer. Je nach den Vorlieben kann man auch einen Sud durch das Auskochen von Rindfleisch oder Knochen ausprobieren. Leidet der Hund an einer Niereninsuffizienz, sollte man dies aber vorher mit einem Tierarzt abklären, da in einem solchen Sud natürlich mehr Nährstoffe enthalten sind als in purem Wasser.

Manche Hunde mögen Plastiknäpfe nicht, da das Wasser darin schnell einen schlechten Geschmack annehmen kann, besser sind Keramik-Näpfe. Andere brauchen ein ganz ruhiges Plätzchen zum Trinken. Viele mögen den Kalkgehalt von Leitungswasser nicht. Hier kann man einen Wasserfilter ausprobieren. Auch zu kaltes oder zu heißes Wasser kann eine Rolle spielen. Man sollte den Wassernapf am besten mit Zimmertemperatur hinstellen.

Ein Trick, wie man manche Hunde dazu bringen kann, mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist es auch, ggf. von Trockenfutter auf Nassfutter umzustellen.

Mögliche Ursachen, warum Hunde zu viel trinken

Bei hohen Temperaturen im Sommer, nach einer Fahrt im heißen Auto oder nach großer körperlicher Belastung, wie nach der Hundeschule oder dem Hundesport, ist es völlig normal, dass Hunde vermehrt trinken. Manchmal vertragen die Vierbeiner auch Stress nicht oder reagieren auf einen Futterwechsel.

Es kommt aber auch vor, dass eine Krankheit oder die Gabe von Medikamenten die Gründe für den erhöhten Flüssigkeitsbedarf sind. Der Hund kann beispielsweise ein Problem mit den Nieren haben, wobei eigentlich eher Katzen zu Niereninsuffizienz neigen. Auch das Cushing-Syndrom, eine hormonelle Erkrankung, bei der Cortisol ausgeschüttet wird, könnte dahinterstecken. Hier kann man zusätzlich auch eine Gewichtszunahme und Fellverlust beobachten. Die seltenere Wasserspeicherkrankheit (Diabetes Insipidus) führt dazu, dass zu viel Flüssigkeit über die Niere ausgeschüttet wird. Wichtig ist es, die Ursache für das vermehrte Trinken zu klären, weshalb ein Besuch beim Tierarzt empfohlen wird.

Trink-Tipp für unterwegs

Auf Gassi-Gängen oder bei sportlichen Aktivitäten sollte man einen mobilen Trinknapf und eine Wasserflasche dabeihaben. So steht dem Vierbeiner immer frisches Wasser zur Verfügung und er muss sich nicht auf die nächste Pfütze oder Brackwasser stürzen, was eventuell zu Krankheiten führen kann.

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Quellen

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