20. Oktober 2022, 6:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Zusammenleben mit Hund zeigen sich immer wieder Herausforderungen. Reagiert der Hund nicht auf Signale, bedeutet das für den Halter Stress und kann sogar gefährlich werden. Besonders der Rückruf ist ein Signal, das bei jedem Hund sitzen sollte. In der PETBOOK Dog School lernen Halter wichtige Grundlagen der Hundeerziehung, dieses Mal: den Hund auf Signal zurückrufen.
In der Stadt voller Menschen, in brenzligen Situationen mit Fahrzeugen oder gegenüber anderen Tieren: Ein Hund, der auf den Rückruf hört, erspart dem Halter einiges an Kopfzerbrechen. Gleichzeitig hat das Tier mehr Freiheiten, kann mit anderen Hunden spielen oder (wo erlaubt) ohne Leine die Umgebung erkunden. In dieser Folge der PETBOOK Dog School erklären wir, wie Sie Ihrem Hund den Rückruf in wenigen Schritten beibringen können.
Übersicht
Die Vorarbeit: Signal, Leckerli, Körpersprache
Bevor mit dem Training begonnen wird, gilt es, das passende Signalwort auszuwählen. Hundetrainerin Verena Backhaus empfiehlt ein eindeutiges „Hier“ oder auch ein „Zu mir“.
Auch die Belohnung, die auf den Hund wartet, sollte attraktiv genug sein, zum Beispiel das Lieblings-Leckerli. Bevor das Training starten kann, ist zudem eine positive, einladende Körpersprache des Halters wichtig. Diese darf für den Hund auf keinen Fall bedrohlich wirken.
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Anleitung: So kann man dem Hund den Rückruf auf Signal beibringen
Um mit dem Hund den Rückruf zu trainieren, sollte man idealerweise wie folgt vorgehen:
- Schritt: Um die Basis des Rückrufs zu trainieren, braucht es zwei Personen und einen Hund. Eine Person hält den Hund fest, während die zweite Person, üblicherweise der Halter, den Hund zu sich ruft.
- Schritt: Der Halter hält seinem Hund ein Leckerli an die Schnauze.
- Schritt: Nun läuft der Halter vor dem Hund weg und ruft gleichzeitig mit dem Rücken zum Hund das gewählte Signal, zum Beispiel „Hier“.
- Schritt: In dem Moment, in dem der Halter das Wortsignal spricht, lässt die zweite Person den Hund los, sodass dieser dem Signal folgen kann.
- Schritt: Im Anschluss dreht sich der Halter um und empfängt den Hund mit dem Leckerli als Belohnung sowie dem Lobwort, zum Beispiel: „Prima“.
- Schritt: Die Übung wiederholen, bis der Hund sicher auf das Signal hört und der Rückruf sicher funktioniert.
Tipp: Der Halter sollte zügig vor dem Hund weglaufen und das Wortsignal noch mit dem Rücken zum Hund ausrufen. Wenn man sich umdreht und merkt, dass der Hund zögert, kann er angefeuert und zum Kommen motiviert werden.
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Das gilt es zu vermeiden, wenn man dem Hund den Rückruf beibringen möchte
Wenn Sie Ihrem Hund den Rückruf beibringen möchten, sollten Sie folgende Dinge vermeiden.
Verschiedene Signale für den Rückruf verwenden
Verschiedene Signale für den Rückruf zu verwenden, kann dafür sorgen, dass der Hund nicht zuverlässig zurückgerufen werden kann. Stattdessen kann das Tier von unterschiedlichen Signalen verwirrt oder abgelenkt sein. So werden die gewählten Signale nicht ernst genommen und der Rückruf funktioniert nicht.
Den Namen des Hundes rufen
Den Namen des Hundes zu rufen, sorgt beim Tier zunächst für Aufmerksamkeit. Dass der Rückruf mit diesem Signal funktioniert, ist dagegen unsicher. Deswegen sollte ein klares Signalwort wie „Hier“ ausgewählt und damit geübt werden. So wird die Basis dafür geschaffen, dem Hund den Rückruf beizubringen.
Den Hund nach erfolgreichem Rückruf anleinen oder rügen, wenn er nicht sofort hört
Um das Trainieren des Rückrufs zu erleichtern, sollte das sofortige Anleinen des Hundes zunächst vermieden werden. Auch eine Rüge, wenn der Hund nicht schnell genug auf den Rückruf reagiert, schafft für den Hund eine negative Erfahrung im Kontext des Rückrufs. Mit ausreichender Belohnung in Form von Leckerlis, ohne Bestrafung und Anleinen kann der Hund stattdessen lernen, dass „Hier“ ein positives Signal ist, dem er gerne folgt.