13. Februar 2025, 12:45 Uhr | Lesezeit: 13 Minuten
Mein Spielzeug, mein Körbchen, mein Futter: Auch Hunde haben Dinge, die ihnen wichtig sind und die sie daher nur äußerst ungern teilen. Wer dennoch versucht, nach dem Lieblingsteil zu greifen, wird unter Umständen deutlich gemaßregelt. Selbst die Halter werden mitunter angeknurrt, verbellt oder bekommen sogar die Zähne ihres Hundes zu spüren, wenn sie ihm etwas wegnehmen möchten. Ist das noch normale Ressourcenverteidigung oder steckt mehr dahinter, wenn der Hund seinen Besitz vehement verteidigt? PETBOOK klärt einige der wichtigsten Fragen.
Ob Dackel oder Schäferhund: Nahezu jeder Hund hat ein Lieblingsspielzeug, einen bevorzugten Liegeplatz oder ein besonderes Leckerli. Dass diese „Schätze“ weder mit den Haltern noch mit anderen Tieren geteilt werden möchten, ist nachvollziehbar. Auch der Mensch gibt von der leckeren Schokolade ungern etwas ab. Und wer schon mal im Bekanntenkreis darum gebeten hat, ein Auto ausleihen zu dürfen, wird oft genug entsetzte Blicke und Absagen kassiert haben. Bei manchen Dingen hört die Freundschaft eben auf.
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Viele Halter verniedlichen dieses problematische Verhalten als „selbstbewusst“ oder „durchsetzungsstark“
Doch während der Mensch lediglich entsetzt den Kopf schüttelt, kann der Hund schon deutlicher reagieren, wenn er etwas partout nicht auf- oder hergeben möchte: Knurren, bellen oder sogar schnappen können die Folge sein, wenn man dem Tier etwas wegnehmen möchte, was ihm wichtig ist. Doch während sich ein kleiner Hund die geliebte Sache vielleicht doch noch nach kurzem Kampf entwenden lässt, kann es bei einem 35-Kilo-Rüden schon deutlich schwieriger werden, das Spielzeug aus dem Maul zu nehmen oder ihn vom Sofa zu schieben.
Wehrt sich das Tier gar, indem es nach dem vermeintlichen Rivalen schnappt, ist klar: Hier läuft etwas grundlegend falsch. Dennoch ist eine vehemente Ressourcenverteidigung bei Hunden kein seltenes Problem. Auf Hundefreiläufen, wo mehrere Tiere aufeinandertreffen, ist dieses Verhalten öfter zu beobachten. Vielleicht lässt sich auch der eigene Hund nicht einfach etwas wegnehmen und knurrt bereits, wenn ihre Halter nur in die Nähe kommen. Was von Hundebesitzern oft verniedlichend als „selbstbewusst“ oder „durchsetzungsstark“ beschrieben wird („mein Hund ist eben dominant“), ist tatsächlich aber ein ernsthaftes Problem, für das es zahlreiche Ursachen geben kann.1
Ressourcenverteidigung hat viele Ausprägungen
Doch genauso wenig, wie es den einen Auslöser dafür gibt, gibt es eine Patentlösung, mit der sich ein solches Verhalten rasch abstellen lässt. Daher sollten sich Halter im Zweifel an eine Hundeschule wenden, um die Ursache für das Verhalten ihres Hundes herauszufinden. Dann lässt sich das Ressourcenverteilungsproblem gezielt angehen.
Was für den Hund so wichtig ist, dass er es niemals teilen möchte, können ihre Halter oft nicht nachvollziehen. Ein zerfleddertes Stofftier, ein im Wald gefundener Ast, Müll oder der kaputte Griff eines Gartenwerkzeugs werden mitunter genauso innig verteidigt wie das Körbchen oder der gefüllte Futternapf, was wiederum auch für Halter verständlich ist. Übrigens: Auch „sein“ Mensch kann für einen Hund derart wichtig sein, dass er deutlich und sogar aggressiv verteidigt wird. Umarmungen von anderen Personen, eine bloße Unterhaltung oder der Kontakt zu anderen Tieren werden sofort unterbunden.2
Das können mögliche Ressourcen sein
- Spielzeug wie Ball, Seil, Stofftier
- Schlaf- oder Sitzplatz
- Futter/Leckerli
- Wassernapf
- die Halter
- Müll, Äste oder andere, gefundene Gegenstände
All diese Dinge und noch viel mehr können daher intensiv verteidigt werden. Wie vehement das Tier dabei vorgeht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Intensität der empfundenen Bedrohung, früheren Erlebnissen und Sozialisierung verteidigt ein Hund seinen wertvollen Besitz mal weniger, mal mehr stark, also eher defensiv oder offensiv.
Das sind Anzeichen für Ressourcenverteidigung
- der Hund legt sich oder eine Pfote über die Ressource
- der Gegenstand wird weggetragen
- das Futter wird schnell verschlungen
- der Hund knurrt, bellt, schnappt oder beißt sogar
Bei vielen Hunden wechselt die Verteidigungsstrategie je nach Situation und Verhalten des Gegenübers. Manche Hunde zeigen lediglich per Körpersprache, dass ihnen die Situation missfällt, andere werden aktiv, gehen dazwischen oder werden laut. Auch die Rasse des Hundes, sein Alter, Stress oder gesundheitliche Probleme können eine Rolle dabei spielen, welche Strategie der Hund wählt. Manche Tiere tragen ihren Besitz lediglich aus der Gefahrenzone, andere dagegen fletschen die Zähne, knurren, bellen oder beißen sogar.
Schon anhand er Körpersprache lässt sich erkennen, ob ein Hund sein Hab und Gut verteidigen möchte. Aufgestellte Ohren, ein erhobener Schwanz, gesträubte Haare auf dem Rücken und ein den „Gegner“ fixierender Blick können Anzeichen dafür sein. Bevor der Hund seine Ressource verteidigt, kann er zudem häufig Beschwichtigungsgesten zeigen, wenn sich Halter oder andere Tiere nähern. Er schaut weg, weicht den Blicken seines Gegenübers aus oder gähnt. Haben diese Gesten keinen Erfolg, wechselt der Hund mitunter zu offensiveren Methoden, um seinen Besitz zu verteidigen.
Achtung: Auch Erziehungsfehler können ein Grund sein, aus dem der Hund seine Ressource heftig verteidigt. Denn hat er in der Vergangenheit erfahren, dass sein Verhalten Erfolg hatte, gibt es für ihn keinen Grund, es künftig zu unterlassen.
Verteidigung ist natürliches Verhalten
In der Natur sichert die Ressourcenverteidigung das Überleben des Tiers, indem es Nahrung, Revier, Nachwuchs, Partner oder anderes vor Rivalen schützt. Daher ist die Eigenart, auch im Haus oder im Umgang mit Menschen Ressourcen zu verteidigen, zunächst ein normales, im Wesen des Hundes verankertes Verhalten. Bereits seinen Vorfahren haben sich so zur Wehr gesetzt. Dass ein solches Benehmen zuhause nicht unbedingt nötig ist, weiß das Tier schließlich nicht.
Vor allem nicht, wenn es in der Vergangenheit bereits andere Erfahrungen gemacht hat – etwa, weil Spielsachen knapp waren oder die Halter ihm das Gefühl vermittelten, Stofftier, Futter oder Liegeplatz teilen zu müssen, indem sie dem Hund die Ressource wegnehmen. Dann kann sich das Gefühl, die Ressource verteidigen zu müssen, besonders ausgeprägt zeigen. Dem Hund ist es in dem Moment nur wichtig, seinen Besitz zu bewahren und die Gefahr zu vertreiben.3
Ressourcenverteidigung sollte nicht als Respektlosigkeit den Haltern gegenüber verstanden werden
Achtung: Mit Respektlosigkeit seinen Haltern gegenüber hat dieses Verhalten nichts zu tun. Auch eine oft angenommene „Dominanz“ des Hundes innerhalb eines Rudels oder der Familie liegt nicht vor, wenn das Tier seinen Besitz verteidigt. Ressourcen-Verteidigen zeigen Hunde auch untereinander, nicht nur Menschen gegenüber. „Jeder Hund einer Gruppe darf eine Beute für sich beanspruchen, ungeachtet seiner Position“, heißt es dazu etwa in einem Blog-Eintrag von Hundeexperte Martin Rütter. 4
Unter Hunden ist dann allerdings klar: Der Artgenosse zeigt, dass er seine Beute unbedingt behalten möchte. Also trollt sich das andere Tier. Der Mensch dagegen versuche dennoch, seinem Hund Ball, Napf oder zerfleddertes Kissen abzunehmen, obgleich sich der Vierbeiner zumindest aus seiner Sicht deutlich dagegen wehrt. Im Gegensatz zum Artgenossen ignoriert der Mensch diese Signale jedoch oft.
Meistens gibt er, wenn überhaupt erst dann auf, wenn der Hund wahrnehmbar knurrt oder gar schnappt. Das Problem: Hat das Tier einmal gemerkt, dass es damit durchkommt, wird er dieses Verhalten bei nächster Gelegenheit wieder zeigen. Spätestens, wenn der Hund aggressiv wird oder gar schnappt, sollte jedoch etwas gegen die Ressourcenverteidigung unternommen werden.
„Durchgreifen“ macht es schlimmer
Um herauszufinden, wann und wie der Hund seine Ressourcen verteidigt, sollte man sein Tier genau beobachten: In welchen Situationen reagiert er heftig und unerwünscht? Wie kündigt er seinen Unmut an? Ein Hund zeigt bereits frühzeitig anhand seiner Körpersprache, in welcher Stimmung er ist. Lernen Sie, diese Signale zu lesen, dann lassen sich unangenehme Situationen rechtzeitig entschärfen und Missverständnisse vermeiden. Und hinterfragen Sie Ihr eigenes Verhalten. Oft führen Fehler in der Erziehung dazu, dass der Hund unerwünschte Eigenarten entwickelt.
Dem Hund während des Fressens immer wieder den Napf wegzuziehen, nur um zu sehen, wie er reagiert, kann auch das friedlichste Tier irgendwann auf die Palme bringen. Muss das also sein? Dadurch lernt Ihr Hund nämlich nicht, wer „der Chef im Hause“ ist, sondern lediglich, dass er sein Futter verteidigen muss, wenn seine Halter sich nähern – und dass er ihnen nicht trauen kann. Wenn Ihr Hund ihnen gehorsam mehrfach einen Ball bringt und Sie werfen ihn so lange zurück, bis Sie die Lust verlieren, wie reagieren Sie dann? Nehmen Sie Ihrem Hund mitten im Spiel plötzlich den Ball aus dem Maul, stecken ihn ein und gehen?
Halten sollten auch das eigene Verhalten hinterfragen
Für den Menschen ist das zwar ein verständliches Verhalten, er mag schließlich nicht mehr. Der Hund aber sieht darin etwas anderes: Er ist brav und bringt den Ball, wird aber dennoch dafür bestraft, denn der Halter nimmt ihm das Spielzeug einfach weg. Beim nächsten Mal wird sich das Tier also überlegen, ob die Herausgabe des Spielzeugs wirklich eine gute Idee ist. Das Abnehmen des Balls könnte dann schwieriger werden. Denn noch einmal möchte er sich für sein folgsames Verhalten nicht auch noch bestrafen lassen.
Daher sollte der Hund lernen, dass er auch Dinge, die ihm wichtig sind, auf ein Signal seiner Halter hin hergeben muss. Allerdings sollte ihm das verständlich und aus Hundesicht nachvollziehbar beigebracht werden. Strenges „Durchgreifen“ der Halter und das normale Verhalten eines Hundes dabei außer Acht zu lassen, sind nicht der richtige Weg zum Erfolg. Zwar ist leider immer noch gelegentlich der Rat zu hören, Hunde würden nur durch Härte und Kompromisslosigkeit lernen, „wer das Sagen im Rudel hat“, jedoch sind sollte Erziehungsmethoden veraltet und berechtigterweise verpönt. Sie widersprechen dem Wesen des Hundes und der Art, wie er lernt.
Zudem stören sie das Vertrauen zwischen Halter und Tier. Der Hund reagiert, wenn überhaupt aus Angst, nicht, weil er verstanden hat, was von ihm verlangt wird. Stattdessen sollte der Hund erfahren, dass sich die Herausgabe mehr lohnt als die Verteidigung des geliebten Gegenstands.
Deeskalation und Gelassenheit sind wichtig
Wer seinem Hund übermäßige Ressourcenverteidigung abgewöhnen möchte, sollte vor allem eines vermeiden: Machtkämpfe. „Kämpfen Sie nicht“, raten daher auch zahlreiche Hundetrainer in Internetforen und Blogs. Wer so lange zerrt und aushält, bis sich der Hund das Spielzeug doch wegnehmen lässt, erreicht in der Regel nichts – außer, dass die Ressourcenverteidigung des Hundes beim nächsten Mal noch stärker wird. Denn das Tier erkennt die Situation womöglich als das, was sie ist: ein Machtkampf und unerhörtes Verhalten des Gegners.
Das Tier ist daher verunsichert und frustriert, weil seine Signale nicht verstanden werden. Dabei zeigt der Hund doch ein aus seinem Verständnis heraus völlig normales Verhalten. Daher gilt für Halter: Schimpfen, schreien oder gar Bestrafungen sollten in solchen Situationen unterbleiben. Der Hund versteht nicht, warum er auch noch angebrüllt wird, wenn Sie ihm schon frech sein Lieblingsspielzeug wegnehmen. Unter Umständen führt eine solche Situation sogar zur Eskalation und der Hund schnappt nach Ihrer Hand.5
Diesen Rat geben Experten
Daher raten Experten: Deeskalieren Sie in einem solchen Fall zunächst, gehen Sie ein paar Schritte zurück und warten Sie ab, bis sich Ihr Hund sichtbar entspannt. Bringt ihr Hund etwas an, was er nicht haben soll, schimpfen sie ebenfalls nicht, sondern bleiben sie zunächst ruhig. Ansonsten wird der Hund künftig womöglich nichts mehr anschleppen, sondern die neu entdeckte „Beute“ gleich vor Ihnen verstecken und verteidigen. Wichtig: Gelassen zu bleiben und sich erst einmal zurückzunehmen, bedeutet nicht, dass Ihr Hund „gewonnen“ hat und Sie in Zukunft „dominieren“ wird.
Es bedeutet vielmehr, dass Sie die Situation entspannen, die Aufgeregtheit herausnehmen und dafür sorgen, dass Ihr Hund seine unerwünschte Verhaltensweise nicht noch verstärkt. Daher ist es wichtig, die Körpersprache des Tiers zu verstehen. Sind Sie unsicher oder wissen Sie nicht, wie Sie reagieren sollen, fragen Sie auf jeden Fall erfahrene Hundetrainer um Rat.
Tipp: Ein kurzes Handyvideo von der Reaktion des Hundes und Ihrem Verhalten kann Hundetrainern bereits einen ersten Eindruck verschaffen. Aber Achtung: Vor allem, wenn der Hund seine Halter vehement oder aggressiv verteidigt, sollte schnellstmöglich professionelle Hilfe in einer Hundeschule gesucht werden. Die Gefahr, dass Unbeteiligte zu Schaden kommen können, ist andernfalls zu groß!6
Tauschgeschäft und richtiges Timing
Ihr Hund sollte gerne mit Ihnen teilen, auch, wenn er sein Lieblingsspielzeug abgeben muss. Bieten Sie Ihrem Hund daher am besten einen Tausch an. Er soll den schmuddeligen und zerkauten Stoffhasen hergeben, damit er endlich mal gewaschen werden kann? Ersetzen Sie das Stofftier im selben Moment, in dem Sie es an sich nehmen, durch ein anderes, tolles Spielzeug. Tauschen Sie den Ball, den Sie minutenlang geworfen haben, durch ein Leckerchen oder einen anderen Ball, mit dem der Hund selbständig spielt.
Nähern Sie sich dem fressenden Tier nur und stören es, wenn sie ihm im Gegenzug etwas noch Schmackhafteres zu naschen geben können. Wichtig: Lassen Sie ihn im Anschluss ungestört weiterfressen, damit er begreift, dass ihm nichts weggenommen, sondern etwas „dazugeschenkt“ wird. Diese Erfahrung stärkt zudem das Vertrauen des Hundes in seine Halter, denn sie verhalten sich aus Hundesicht nicht unfair, indem sie ihm einfach etwas Tolles wegnehmen. So lernt das Tier, dass es seinen Schatz zwar kurz abgeben muss, dieses Verhalten aber belohnt wird.
Achten Sie auf die richtige Kommunikation
Am besten funktioniert der Tausch übrigens, wenn das Tauschobjekt mindestens so wichtig für den Hund ist wie der Gegenstand, den er eigentlich nicht hergeben möchte. Bestätigen Sie die Herausgabe des Objekts durch ein Signal wie Signal „Aus“, „Gib“ oder das Wort, auf das Ihr Hund in dieser Situation hören soll. Und: Hat die Übung geklappt, vergessen Sie nicht, Ihren Hund auch kurz zu loben. Wie bei allen Übungen kommt es hierbei unbedingt auf das richtige Timing an – daher müssen auch die Halter üben.
Wer seinem Hund das Objekt erst nach längerem Hin- und Her unter Gezerre abnehmen kann und ihn dennoch überschwänglich lobt, setzt die falschen Signale. Wird trotz erwünschtem Verhalten zu spät gelobt, wird der Hund Lob und Verhalten nicht mehr in Zusammenhang setzen können und der verstärkende Effekt verpufft. Ebenfalls ist es wichtig, ausdauernd zu bleiben. Wer heute übt und morgen das unerwünschte Verhalten durchgehen lässt, erreicht ebenfalls keinen Lernerfolg. Mit Ausdauer und Durchhaltevermögen des Menschen wird der Hund jedoch recht schnell begreifen, was von ihm erwartet wird. 7

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Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr
So wird er sich schließlich auch unterwegs problemlos von Dingen trennen, die er aufgenommen hat, aber nicht behalten soll. Übrigens: Reagiert Ihr Hund gegenüber anderen Tieren aggressiv, wenn er seine Ressource verteidigt, gehen Sie nicht dazwischen, sondern schaffen Sie auch in diesem Fall zunächst Abstand zwischen Ihrem und dem anderen Tier, bis sich Ihr Hund beruhigt hat. Üben Sie auch in solchen Fällen dann einen Tauschhandel.
Fazit: Hunde, die verteidigen, was ihnen wichtig ist, sind keine Seltenheit. Vielmehr ist es sogar ein normales, im Wesen des Hundes verankertes Verhalten. Dass der Hund seine Pfote oder den Kopf auf sein Spielzeug legt oder versucht, sich den Napf zurückzuholen, den der Mensch „aus Spaß“ während des Fressens verschoben hat, ist also kein ungebührliches Verhalten.
Kritisch wird es, wenn der Hund Artgenossen oder Menschen aggressiv oder laut angeht oder gar nach ihnen schnappt. Bereits ein deutliches Knurren oder Bellen sind Anzeichen, dass die Ressourcenverteidigung unterbunden werden sollte, bevor sie zum Problem wird. Ein schnappender, beißender Hund ist nämlich keinesfalls „nur durchsetzungsstark“ oder „stur“, sondern kann das Zusammenleben empfindlich beeinträchtigen oder sogar eine Gefahr für Menschen und andere Tiere darstellen. Daher sollten Halter frühzeitig handeln und sich bestenfalls professionelle Hilfe holen, bevor sie das Verhalten ihres Hundes ungewollt sogar noch verstärken.