3. Oktober 2022, 15:55 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Gemeinsam lernen, Erfolge haben und bewusst Zeit miteinander verbringen – Übungen und Tricks mit dem eigenen Hund einzuüben, verbindet, macht Spaß und kann die Beziehung stärken. PETBOOK erklärt vier Übungen, die Sie mit Ihrem Hund umsetzen können.
Bei Übungen mit dem eigenen Hund gilt immer: Lassen Sie sich Zeit, seien Sie gemeinsam kreativ und probieren Sie aus, was beiden Spaß macht. Gemeinsames Lernen und Erfolge erzielen ist gut für die Bindung und bereitet vielen Hund-Mensch-Teams Freude. Natürlich gibt es auch Hunde (und Menschen), die wenig Freude an solchen Übungen haben – auch das ist völlig okay. Aber für alle anderen zeigt PETBOOK vier Übungen, die Hund und Halter oft Spaß machen und teils sogar therapeutisch wirken.
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4 Übungen, die Hund und Halter Spaß machen
1. „Dreh dich“
Beim Kommando „Dreh dich“ soll sich der Hund einmal um sich selbst drehen. Als Wortsignal kann man zum Beispiel „circle“ oder„ Dreh dich “nutzen, als Handsignal bietet sich ein Finger an, der einen Kreis malt.
Man beginnt mit einem Futterstück in der Hand, welches man dem Hund zeigt. Dann hält man es direkt vor seine Nase, „dockt“ ihn sozusagen an und zieht einen großen Kreis mit der Hand. Achten Sie dabei darauf, dass die Nase des Hundes direkt an der Hand bleibt, um es ihm möglichst leicht zu machen. Je mehr Distanz zwischen der Hand und der Nase ist, desto schwerer wird der Hund es haben, die Übung zu verstehen und Spaß dabei zu haben.
Wiederholen Sie das einige Male. Hat der Hund verstanden, was Sie von ihm möchten, kann der Kreis etwas kleiner werden. Die Hand muss sich nun nicht mehr direkt an der Nase des Hundes befinden. Jetzt richten Sie sich schrittweise auf und werden mit der Handbewegung immer kleiner, bis irgendwann mit dem Finger nur noch einen Kreis geformt werden muss, damit der Hund sich dreht.
Gehen Sie in sehr kleinen Schritten vor. Es dauert einige Trainingseinheiten, bis der Hund die Übung komplett verstanden hat. Achtung: Kann der Hund die Übung noch nicht perfekt, sollten Sie die Schritte etwas verkleinern, um ihm nicht die Freude am Üben zu nehmen. Gehen Sie notfalls nochmals einige Schritte zurück, damit der Vierbeiner wirklich versteht, was Sie von ihm wollen.
Wenn der Hund die Übung im Stehen gut beherrscht, kann man das „Dreh dich“ auch im Laufen versuchen. Das verlangt dem Hund einiges an Koordination und Konzentration ab, weshalb es sich auch zu Ablenkung eignet – etwa wenn der Hund auf bestimmte Reize reagiert. Wenn etwa ein anderer Hund entgegenkommt, kann man ein „Dreh dich“ im Laufen vom Hund verlangen und so den Fokus vom entgegenkommenden Hund nehmen. Aber das ist etwas für wirklich Fortgeschrittene.
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2. Slalom durch die Beine
Eine weitere schöne Übung, die auch dem Hund Spaß macht, ist das Slalom laufen durch die Beine. Dabei soll der Hund zwischen Ihren Beinen durchlaufen, während Sie sich bewegen. Als Wortsignal bietet sich hier „Bein“ oder „Slalom“ an.
Man beginnt damit, sich so zu positionieren, als würde man einen Schritt machen – ein Bein ist also weiter vorn, während das andere weiter hinten positioniert ist. Zunächst bleibt man statisch. Nun nimmt man ein Futterstück in die Hand und lockt den Hund durch die Beine. Man belohnt ihn, wenn er der Hand folgt. Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Hund immer auf der geöffneten Seite der Beine durchlaufen lassen. Fällt es ihm noch schwer – etwa weil es ihm nicht ganz geheuer ist – so führen Sie ihn langsam an die Beine heran und belohnen auch schon, wenn er nur mit dem Kopf Richtung Beine geht.
Funktioniert das Durchlaufen, während man statisch bleibt, kann man zum nächsten Schritt übergehen: Nachdem der Hund durch die Beine gelaufen ist, macht man nun einen großen Schritt nach vorn und lockt den Hund wieder durch die Beine. Wiederholen Sie das einige Male und verlängern Sie die Übung immer wieder um einen möglichst kleinen Schritt.
Hat der Hund das Prinzip verstanden, so kann man das Wortsignal einführen, bevor man den Hund durchs Bein lockt. Mit der Zeit können die Belohnungen langsam weniger werden. Während anfangs noch nach jedem Schritt belohnt wird, belohnt man nun unregelmäßig jeden zweiten oder dritten Schritt, bis man irgendwann nur noch am Ende der Übung belohnt.
Die Übung eignet sich übrigens gut für Hunde, die vielleicht schon schlechte Erfahrungen mit Füßen sammeln mussten. Gerade kleinere Hunde, die in einer vollen Stadt vielleicht schon mal unbewusst getreten wurden, können so mit viel Feingefühl und Geduld spielerisch desensibilisiert und an Füße herangeführt werden.
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3. „Touch“
Beim Kommando „Touch“ soll der Hund Ihre Hand mit der Nase anstupsen. Es bietet sich das Wort „Touch“ oder „Hand“ als Wortsignal an. Als Handsignal kann die offene Hand genutzt werden, die mit der Innenseite zum Hund zeigt.
Eine Möglichkeit, dem Hund das Kommando „Touch“ beizubringen, ist, es ihn selbst herausfinden zu lassen. Diese Methode nennt sich „Freies Formen“. Dabei streckt man die Hand seitlich aus, sodass die Handinnenfläche in Richtung des Hundes zeigt. Die andere Hand hält geschlossen ein Futterstück bereit. Die zweite Hand soll dabei nicht zu präsent sein, aber der Hund soll schon mitbekommen, dass man ein Stück Futter für ihn bereithält. Nun lassen Sie Ihren Hund selbst probieren. Wahrscheinlich wird er einiges ausprobieren, um Ihnen das Futter zu entlocken. Vielleicht setzt er sich hin, schaut Sie an oder gibt die Pfote.
Lassen Sie all das zu und warten Sie, bis er auf die Idee kommt, mit seiner Nase an Ihre Handinnenfläche zu gehen. Nun belohnen Sie ihn umgehend mit dem Futter, selbst wenn er nur an Ihrer Hand riechen wollte. Wiederholen Sie dies einige Male, bis der Hund verstanden hat, dass Sie die Berührung mit der Hand von ihm möchten. Dann können Sie das Wortsignal einführen, indem Sie es direkt vor dem Handsignal sagen.
Die Übung „Touch“ lernen die meisten Hunde recht schnell, und sie macht ihnen meistens auch viel Spaß. Dabei kann sie vielfältig genutzt werden: So kann man den Hund hochspringen lassen, um an die Hand zu gelangen, oder Sie können ihm „Touch“ beibringen, um einen Lichtschalter zu betätigen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
4. Zwischen den Beinen laufen
Die folgende Übung macht Ihrem Hund nicht nur Spaß, sie ist auch eine ganz besondere Herausforderung für Sie als Halter. Ihr Vierbeiner soll dabei von hinten zwischen Ihre Beine kommen. Dann laufen Sie gemeinsam ein Stück. Ihr Hund schaut Sie währenddessen an. Als Wortsignal können Sie etwa „Walk“ einführen.
Man beginnt damit, dass man sich etwas breitbeinig hinstellt und den Hund von hinten durch die Beine lockt, sodass dessen Vorderpfoten und die eigenen Füße ungefähr auf einer Höhe sind. Belohnen Sie das bereits. Nun halten Sie ein Futterstück auf Bauchhöhe, sodass der Hund nach oben schaut und gehen Sie einen Schritt nach vorn. Kommt der Hund mit, belohnen Sie ihn sofort.
Wusste er nicht ganz, was Sie von ihm möchten, halten Sie das Futterstück nah an seine Nase und locken Sie ihn einen Schritt mit. Belohnen Sie ihn nun. Wiederholen Sie das einige Male. Hat der Hund das Prinzip verstanden, kann man langsam die Schrittzahl erhöhen und anfangen, das Wortsignal einzuführen, indem man es einfach direkt vor dem ersten Schritt einsetzt.
Mit der Zeit kann man die Übung auch ausbauen und üben, dass der Hund zum Beispiel auch beim Rückwärtslaufen zwischen den Beinen bleibt oder er beim Laufen mit seinen Vorderpfoten auf Ihren Füßen steht. Ebenso wie der Slalom zwischen den Beinen kann die Übung Hunden helfen, die schlechte Erfahrungen mit Füßen gesammelt haben. Gleichzeitig beschert sie dem Hund Freude.