
18. März 2025, 14:25 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Welpe ist endlich da. Jetzt soll das Tier einerseits bloß gut ausgelastet werden – andererseits soll der Kleine aber auch nicht zu viel laufen, denn das könnte den Gelenken schaden. Das bringt viele Hundehalter nicht nur in die Zwickmühle, sondern führt auch dazu, dass der Welpe nie richtig lernt, Ruhe zu halten. Worauf es wirklich ankommt, erklärt Hundetrainerin Katharina Marioth im Interview.
Endlich ist der Welpe da. Doch die Zeit, die sich viele Halter so toll vorstellen, wird schnell zum Albtraum. Vor allem Ersthundehalter wollen von Anfang an alles richtig machen und sind schnell mit den vielen Ratschlägen aus Freundeskreis und Internet überfordert. Der kleine Hund soll bloß gut ausgelastet werden, sonst ist das nicht artgerecht. Aber zu viel Bewegung schadet am Anfang noch den Knochen und Gelenken. Viele fragen sich daher, wie lange sie mit ihrem Welpen nun spazieren gehen dürfen und was der kleine Hund so alles lernen sollte. PETBOOK sprach mit Hundetrainerin Katharina Marioth darüber.
Eine häufige Frage ist, wie lange ein Welpe spazierengehen darf
Viele Hundebesitzer unterschätzen, wie viel Ruhe ihr Welpe braucht, sagt die Expertin im Interview mit PETBOOK. „Die ersten ein bis zwei Wochen reichen kurze Gassigänge zum Lösen.“ Spaziergänge sollten individuell angepasst und langsam gesteigert werden. „Neue Reize wie eine kleine Runde durch den Baumarkt können ebenfalls hilfreich sein.“
Marioth erklärt, dass junge Hunde biologisch nur bis zur 16. Woche tatsächlich als Welpen gelten. Danach beginnt das Junghundealter, in dem andere Regeln gelten. Eine häufige Frage sei, wie lange ein Welpe spazieren gehen darf bzw. viel Bewegung er verträgt. Die verbreitete Regel „fünf Minuten pro Lebenswoche oder Lebensmonat“ hält sie für zu starr. Wichtiger sei, Überlastung zu vermeiden. „Ihr Knochenapparat ist noch nicht stabil“, warnt sie. Übermäßige Belastung könne Mikroverletzungen verursachen, die später chronische Schmerzen nach sich ziehen.
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Vorsicht beim Treppensteigen
Besonders vorsichtig sollten Besitzer großer Rassen wie Doggen oder Molosser sein. „Sie wachsen extrem schnell und müssen besonders geschont werden.“ Auch die Zuchtlinie spiele eine Rolle: Hunde mit genetischer Vorbelastung für Gelenkprobleme bräuchten gezieltes Training und Physiotherapie, um ihre Muskulatur aufzubauen. Schwimmen sei dafür ideal, weil es die Gelenke entlaste.
Auch beim Treppensteigen gibt es laut Marioth Risiken. „Hochlaufen ist weniger problematisch als runterlaufen, da Welpen vorn mehr Gewicht tragen.“ Wenige Stufen seien als Übung sinnvoll, ein Altbau mit vielen Treppen jedoch ungünstig. Falls es nicht anders gehe, solle man den Hund tragen.
Fehler bei der Fütterung könnten ebenfalls langfristige Schäden verursachen. „Rohe Eiweiße können verhindern, dass bestimmte Stoffe in den Knochen eingelagert werden.“ Daher rät Marioth dazu, die Fütterungsempfehlungen des Züchters genau zu beachten.
Das ganze Interview mit Hundetrainerin Katharina Marioth sehen Sie im Video.