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Haustiergesundheit

Achtung! Diese Haushaltsreiniger schaden Hund und Katze 

Ein kleiner Welpe liegt neben einem blauen Eimer mit Reinigungsmitteln in der Küche.
Da Haustiere mit ihren Pfoten oder dem Fell mehr oder weniger in direktem Kontakt mit den gereinigten Oberflächen sind, sollte man die Auswahl seiner Reiniger genau bedenken. Foto: Getty Images / inside-studio
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

5. August 2023, 16:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer mit Hund und Katze unter einem Dach lebt, ist nicht nur mit fliegenden Fellmäusen konfrontiert, sondern auch mit Dreckspuren nach dem Gassigang oder den Überresten von Beutetieren. Um Keimen, Bakterien, Pilzen und Viren vorzubeugen, greift man deshalb zum Putzlappen und einem desinfizierendem Haushaltsreiniger. Doch aufgepasst, denn viele Reinigungsmittel können für unsere Tiere schädlich sein. Worauf Sie beim Kauf achten sollten, erklärt PETBOOK. 

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Für die Reinigung im Haushalt hat man meist eine Vielzahl an Putzmitteln im Einsatz: Geschirrspülmittel, Bleichmittel, Waschmittel, Bad- und Küchenreiniger, Fußbodenpflegemittel und vieles mehr. Unsere Vierbeiner sind aber mit ihren Pfoten oder dem Fell mehr oder weniger in direktem Kontakt mit den gereinigten Oberflächen. Auch bei der Fellpflege können sie giftige Substanzen über die Mund- und Nasenschleimhäute aufnehmen. Bei Katzen kann es auch die empfindlichen Augen reizen oder sogar verätzen. Die Folgen davon können Wunden in der Maulhöhle, Hornhautgeschwüre, Speiseröhren- und Magengeschwüre sowie Hautentzündungen sein. Manche Tiere reagieren auf unmittelbare Vergiftungen mit Erbrechen, im schlimmsten Fall kann es sogar zum Tod des geliebten Tieres führen. Deshalb sollten sich Haustierhalten unbedingt Gedanken bei der Wahl der Reinigungsmittel machen, da sie Hund und Katze schaden können.

Welche giftigen Chemikalien sind in Reinigungsmitteln? 

In den meisten Reinigungsmitteln sind Ammoniak, Chlor, Isopropyl-(Reibe-)Alkohol, Formaldehyd, Benzalkoniumchlorid (BAC), Phthalate, Perchlorethylen (PERC), Triclosan,  Butoxyethanol, Natriumhydroxid. Manchmal sind Inhaltsstoffe wie Benzalkoniumchlorid nicht auf der Verpackung angegeben. Hat das Reinigungsmittel eine antibakterielle oder desinfizierende Wirkung, kann man davon ausgehen, dass es enthalten ist. Meist steht dann auf der Verpackung: „Entfernt 99,9 % der Bakterien.“  Bei Katzen können auch Phenole oder Kiefernöl zu Vergiftungen führen. 

Auch interessant: Vergiftung beim Haustier – das sollten Sie jetzt tun

In welchem Reinigungsmittel können Chemikalien sein, die für Hund und Katze toxisch sind?  

In nahezu allen Allzweckreinigern und anderen alltäglichen Mitteln, wie z. B. Handdesinfektionssprays, können giftige Substanzen sein: 

  • Allzweckreiniger, Küchen- und Badreiniger 
  • Antibakterielle Handseife 
  • Bildschirm- und Tastaturreiniger 
  • Backofen-Reiniger
  • Wäschehygiene-Spüler 
  • Flächen- und Handdesinfektionssprays 
  • Feucht- und Reinigungstücher 
  • Schimmelentferner 
  • Steinreiniger/ Grünbelagentferner 
  • Toilettenreiniger 
  • Waschmittel 

Auf dieser Webseite Codecheck.info können Sie den Code Ihres Produktes eingeben und die Inhaltsstoffe überprüfen. 

Wie kann man sein Tier schützen? 

Sie können auf chemische Reinigungsmittel grundsätzlich verzichten. Verwenden Sie biologische Mittel, dem Tier und auch der Umwelt zuliebe. Auch Apfelessig, Zitronensaft, Natron, Backpulver oder Kernseife leisten ihre Dienste. Stoßen Sie mit diesen bei der Reinigung an die Grenzen, gibt es in Drogerien auch pflanzliche Konzentrate, z. B. mit naturreinen, ätherischen Ölen oder enzymatische Reiniger. Enzyme entfernen starke Verschmutzungen ebenso wie starke Gerüche. Manchmal benötigt man bei diesen Mitteln eine längere Einwirkzeit, der Reinigungseffekt ist bei den meisten Produkten aber ausreichend bis hervorragend.

Lässt es sich nicht vermeiden, ein Putzmittel mit schädlichen Wirkstoffen zu benutzen, putzen Sie nur, wenn sich Hund und Katze nicht im Zimmer aufhalten. Nach der Reinigung sollten Sie alle Oberflächen mit klarem Wasser abwischen. Denken Sie auch an die unsichtbaren Gefahren, wie Dämpfe, die für Hund und Katze gefährlicher sind, da sie eine höhere Atemfrequenz haben als wir. Lüften Sie deshalb nach dem Putzen kräftig durch, bevor die Haustiere wieder Einzug halten. Manche Hunde und auch Katzen haben die schräge Angewohnheit, aus der Toilette zu trinken. Denken Sie daran, dann bitte auf WC-Steine und ähnliches zu verzichten. Alle chemischen Putzmittel sollten sicher aufbewahrt werden, damit es nicht passieren kann, dass der Hund unbemerkt auf einer Plastikflasche herumkaut, und so direkt mit dem unverdünnten Mittel in Berührung kommt.  

Was kann ich machen, wenn Hund und Katze mit giftigem Reinigungsmittel Kontakt hatte?  

Sie können Hund und Katze davon abhalten, dass sie ihr Fell putzen, z. B. mit einem Halskragen. Das Fell, die Pfoten, den Bauch und das Gesicht sollten Sie mit viel Wasser reinigen oder das Tier, falls möglich, gleich unter die Brause stellen und abduschen. 

Hat das Tier das Mittel abgeschleckt und heruntergeschluckt, sollten Sie beobachten, ob es zu sabbern oder zu hecheln beginnt. Erbrechen, Krämpfe, Schaumbildung oder Ausschläge sind weitere typische Symptome bei einer Vergiftung. Suchen Sie nach der Ursache und nehmen Sie das Mittel gegebenenfalls mit zum Tierarzt, den Sie zeitnah aufsuchen sollten. Zuerst können Sie aber auch eine Giftnotzentrale anrufen. Eine Übersicht mit Telefonnummern finden Sie hier. Ganz wichtig: Versuchen Sie bitte nicht, das Tier zum Erbrechen zu bringen! 

Beim Tierarzt bekommen vergiftete Tiere meist eine Infusion gegen den Flüssigkeitsverlust und Schmerzmittel wegen eventueller Wunden durch Verätzungen, z. B. im Maul- oder Speiseröhrenbereich. Es kann ein paar Tage dauern, bis Hund und Katze danach wieder vollständig hergestellt sind.

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Quellen

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