Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
Fünf Bundesländer betroffen

Afrikanische Schweinepest breitet sich in Deutschland aus! Diesen Haustieren droht Gefahr

Hund schnüffelt an einem Schwein
In Deutschland breitet sich die Afrikanische Schweinepest aus. Kann sich das Virus auch auf Haustiere wie Hunde übertragen und ihnen gefährlich werden? Foto: Getty Images
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

28. Februar 2025, 16:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Tierseuche, die sich aktuell in Deutschland ausbreitet. Für Menschen ist das Virus ungefährlich, aber wie steht es um unsere Haustiere? PETBOOK-Redakteurin und Biologin Saskia Schneider erklärt, was Haustierhalter wissen sollten.

Artikel teilen

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich aktuell in Deutschland aus. Bisher wurde das Virus bei Wildschweinen in fünf Bundesländern nachgewiesen: Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie seit Mitte Juni 2024 in Hessen und Rheinland-Pfalz. Das teilte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bereits Mitte letzten Jahres mit. Obwohl seitdem in mehreren Regionen Sperrbezirke eingerichtet worden sind, befürchten Experten, dass die Seuche noch lange nicht unter Kontrolle ist.

Aktuell sei vor allem der Landkreis Bergstraße in Hessen betroffen, wo man bereits über 500 infizierte Wildschweine nachweisen konnte, wie das News-Magazin „Karlsruher Insider“ berichtet. Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest zwar ungefährlich, aber wie steht es um Haustiere? Diese Frage stellen sich vor allem Halter, die neben Schweinebetrieben oder nahe am Wald wohnen.

Was ist die afrikanische Schweinepest?

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die in Deutschland vor allem bei Schweinen und Wildschweinen auftritt. Sie ist deshalb so gefürchtet, weil sie bei den betroffenen Tieren zu einer hohen Sterblichkeit führt. 

Ursprünglich stammt das Virus aus Afrika. Dort tritt die Schweinepest vor allem südlich der Sahara auf. Mittlerweile hat es das Virus auch nach Deutschland geschafft und wurde erstmals 2020 im brandenburgischen Schenkendöbern (Landkreis Spree-Neiße) bei einem Wildschwein festgestellt. Seitdem hat sich die Krankheit weiter ausgebreitet und gilt als meldepflichtige Tierseuche.

Landwirte, deren Tiere betroffen sind, müssen diese zwar nicht vorsorglich töten lassen, es werden jedoch Sperrzonen errichtet. Die Tiere dürfen nicht transportiert werden und es werden Auflagen erteilt sowie Kontrollmaßnahmen eingeleitet. Das führt in der Regel zu finanziellen Einbußen. Dazu kommt, dass die Schweine in der Regel schwer erkranken und die Krankheit für die Tiere fast immer tödlich verläuft. 1

Können Hunde sich mit der Afrikanischen Schweinepest anstecken?

Die Übertragung der Afrikanischen Schweinepest erfolgt direkt von Tier zu Tier über virushaltige Körperflüssigkeiten wie Blut oder Kot, aber auch über den Biss infizierter Zecken. Zudem können sich Tiere durch Aufnahme von virushaltigen Lebensmittelabfällen mit der Schweinepest infizieren. Solche Lebensmittel können sogar bis zu sechs Monate ansteckungsfähig bleiben. 

Zum Glück ist das Virus sehr spezifisch. Es befällt nur Mitglieder der Tiergruppe der „Echten Schweine“. In Deutschland sind daher gehaltene Schweine sowie Wildschweine betroffen. Für den Menschen oder andere Tierarten außerhalb der Echten Schweine ist das Virus ungefährlich, selbst wenn sie kontaminiertes Schweinefleisch verzehren.2

Hunde oder Katzen sind also nicht in Gefahr, sich mit der Afrikanischen Schweinepest zu infizieren. Hunde werden sogar eingesetzt, um infizierte Wildschweinkadaver zu finden, wie Torsten Reinwald, Biologe und Pressesprecher des Deutschen Jagdverbandes, im Interview mit PETBOOK verrät.

Mehr zum Thema

Diese Haustiere sind in Gefahr

Die einzigen Haustiere, die in Gefahr sind, sich mit der Schweinepest anzustecken, sind Hausschweine. So halten einige heute sogenannte Minischweine. Diese könnten sich etwa durch Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln infizieren. Allerdings stellt sich hier die Frage, wer sein Hausschwein mit Fleisch von Artgenossen füttert.

Theoretisch ist auch die Übertragung durch Zecken möglich. Derzeit gilt dieser Übertragungsweg in Europa aber als nicht von Bedeutung. Auch der Kontakt von Hausschweinen mit anderen Artgenossen ist eher unwahrscheinlich. Trotzdem sollte man beim Spaziergang mit seinen Minischweinen wachsam bleiben.

Quellen

  1. efsa.europa.eu, „Afrikanische Schweinepest“ (aufgerufen am 28.02.2025) ↩︎
  2. ages.at, „Afrikanische Schweinepest“ (aufgerufen am 28.02.2025) ↩︎

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.