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Nach Legalisierung in Deutschland

Hund und Katze kiffen mit – diese Auswirkungen hat Cannabis auf Haustiere 

Husky schnuppert an einem Blatt einer Cannabis-Pflanze
Seit dem 1. April 2024 ist Cannabis in Deutschland legal – doch der Konsum hat auch Auswirkungen auf Hund und Katze Foto: Getty Images/Svetlana Sarapultseva
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PETBOOK Redaktion

2. April 2024, 17:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Seit dem 1. April sind Besitz und Anbau von Cannabis in Deutschland unter bestimmten Vorgaben legal. Doch vor allem beim Konsum durch Rauchen können Haustiere wie Hund oder Katze passiv etwas von der Droge abbekommen. Das darin enthaltene THC kann schwere neurologische Symptome hervorrufen. PETBOOK erklärt, wie man eine Vergiftung mit Cannabis erkennt und was dann zu tun ist.

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Cannabis wird in der Regel durch Rauchen konsumiert. Sitzen Katze oder Hund daneben, kann das böse enden. Vor allem nach der Legalisierung steigt die Gefahr einer Cannabis-Vergiftung für Hund und Katze in vielen Haushalten. Seit dem 1. April 2024 sind Besitz und Anbau von Cannabis für Erwachsene unter bestimmten Vorgaben straffrei. Umso wichtiger ist es, Symptome früh zu erkennen und rechtzeitig zum Tierarzt zu gehen, denn unter Umständen können Symptome entstehen, die sogar lebensbedrohlich seien, so Tierärztin Moira Gerlach von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT).

Ist Cannabis immer gefährlich?

Cannabis wird wie beim Menschen zur Schmerzbehandlung auch in der Tiermedizin eingesetzt. Hierbei handelt es sich jedoch um den Wirkstoff CBD (Cannabidiol). Er wird aus Nutzhanf gewonnen. CBD-Produkte sind frei im Handel erhältlich und enthalten kein THC. Auf Hunde und Katzen sollen sie eine beruhigende und schmerzstillende Wirkung haben.

THC (Tetrahydrocannabinol) ist der Stoff, der für die berauschende Wirkung in Cannabis zuständig ist. Im Gegensatz zu Menschen vertragen viele Tiere kein THC. Durch passives (mit)rauchen können bei ihnen Angstzustände oder Bewegungsstörungen auftreten. Haustiere wie Hund und Katze sollten während des Rauchens von Cannabis daher unbedingt außer Reichweite sein.

Auch interessant: Haustiere mit Drogen im Blut – in Deutschland kein Einzelfall!

Darum ist Cannabis für Hund und Katze gefährlich

Im Gegensatz zu Menschen besitzen Hunde und Katzen keinen präfrontalen Kortex. Dieser ist dafür zuständig, Dinge einzuordnen und nicht vollständig die Kontrolle zu verlieren. Während wir im Rauschzustand Wirkungen wie Koordinationsstörungen, Zittern oder Benommenheit einordnen können, führen sie bei unseren Haustieren zu Unwohlsein und Angstzuständen.

Zudem kann eine Überdosis von THC zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Denn die Aufnahme von Cannabis führt bei Tieren zu verringertem Blutdruck und einer steigenden Herzfrequenz. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu epileptische Anfällen und Koma kommen.

So erkennen Sie eine Vergiftung durch Cannabis bei Hund und Katze

Häufig treten bei einer Vergiftung durch Cannabis neurologische Symptome auf. Diese können je nach Tier und aufgenommener Menge allerdings unterschiedlich stark ausgeprägt sein beziehungsweise variieren. Hier die häufigsten:

  • geweitete Pupillen
  • Taumeln
  • Zittern
  • Krämpfe
  • Magen-Darm-Beschwerden (Speicheln, Erbrechen)
  • Unruhe, Teilnahmslosigkeit, Aggressivität
  • Schwankender Gang, Orientierungslosigkeit
  • Untertemperatur
  • Im schlimmsten Fall auch Koma oder Tod

Auch das Verhalten kann sich ändern. Die Tiere können Unruhe, Teilnahmslosigkeit oder vermehrte Lautäußerungen oder auch aggressives Verhalten zeigen, bei Krampfanfällen sogar beißen. In jedem Fall gilt: „Schon bei Verdacht auf eine Intoxikation sofort einen Tierarzt aufsuchen“, sagt Moira Gerlach.

Können Katzen THC abbauen?

Immer noch kursiert der Mythos, Katzen könnten kein THC – den Hauptwirkstoff der natürlichen Cannabispflanze – abbauen. So wird die Frage „Können Katzen THC abbauen?“ erschreckend oft bei Suchmaschinen im Internet gesucht. Dem ist nicht so, wie Studien ergeben haben.

Hund oder Katze haben Cannabis aufgenommen? Das ist zu tun

Waren Hund oder Katze beim Rauchen von Cannabis anwesend, sollte man seine Tiere gut im Auge behalten und bei ersten Symptomen einen Tierarzt aufsuchen. Doch manchmal passiert die Aufnahme von Cannabis auch unbemerkt. So erinnert sich Prof. Dr. Barbara Kohn von der Klinik für kleine Haustiere an der Freien Universität Berlin im Gespräch mit PETBOOK an gleich mehrere Vorfälle dieser Art: „Einmal kam eine Katze, weil sie Haschbutter aus dem Müll aufgenommen hatte. Hunde fressen gelegentlich Haschkekse oder Ähnliches.“

Wenn das Tier aus Versehen Backwerk mit spacigem Inhalt frisst, sollte man schnellstmöglich eine Tierärztin oder einen Tierarzt kontaktieren, rät Gerlach. Ist die Aufnahme noch keine zwei Stunden her, kann dieser das Tier erbrechen lassen. So wird die schädliche Substanz direkt aus dem Körper befördert. Auch wenn die Aufnahme länger her ist, sollte ein Tierarzt zurate gezogen werden. Wichtig dabei: nicht lügen. „Berichten Sie wahrheitsgemäß, was das Tier aufgenommen hat“, mahnt Gerlach.

Wie häufig nehmen Haustiere Cannabis auf?

Wie oft Hunde, Katzen und andere Haustiere mit Vergiftungserscheinungen, die durch Cannabis verursacht wurden, schlussendlich bei Tierärzten landen, lässt sich nicht genau sagen. Viele Halter sehen möglicherweise keinen direkten Zusammenhang zwischen ihrem Rauschmittelkonsum und dem veränderten Zustand des Tieres oder fürchten um mögliche juristische Konsequenzen.

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Quellen

Mit Material der dpa

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