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Aktuell viele Gewässer betroffen

Lebensgefahr für Hunde an Seen! So erkennen Sie einen Blaualgenbefall

Labrador Retriever in einem See
Viele Hunde kühlen sich im Sommer gerne im Wasser ab. Halter sollten darauf achten, ob sich Blaualgen in dem Gewässer befinden können Foto: Getty Images

24. August 2024, 8:29 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Aktuell sind viele deutsche Gewässer von einem Blaualgenbefall betroffen. Dieser ist nicht nur für Menschen gefährlich. So sind Hunde die Tiere, die sich am häufigsten eine Vergiftung mit Blaualgen zuziehen. Oft wird die Gefahr unterschätzt. PETBOOK verrät, wie man einen Befall mit Blaualgen erkennt und wie man seinen Hund schützen kann.

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Bei schönem Wetter lieben wir es, mit unseren Hunden an den Badesee zu fahren. Doch die hohen Temperaturen im Sommer führen dazu, dass sich Blaualgen in Gewässern rasant vermehren. Sie stellen eine Gefahr für Mensch und Tier dar und immer wieder kommt es zu tödlichen Vergiftungen. Je nach Algen- und Kontaktart können die Bakterien (ja, Blaualgen sind gar keine echten „Algen“, sondern „Bakterien“) verschiedene Symptome hervorrufen. Ihnen in diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen Blaualgenbefall erkennen und Ihren Vierbeiner vor einer Vergiftung schützen.  

Was sind Blaualgen?  

Blaualgen sind Bakterien, die sowohl in Süßwasser als auch in Brackwasser entstehen. Voraussetzung dafür sind hohe Temperaturen und ein hoher Nährstoffgehalt des Wassers. „Blaualgen treten vorwiegend im Spätsommer nach warmen, niederschlagsarmen Schönwetterperioden auf“, sagt Tierärztin Alice Holzapfel von der Tierarzt-Plattform Dr. Sam.

Die Cyanobakterien treten im Sommer auf, wenn das Wasser weniger zirkuliert, sehr warm und schon leicht „abgestanden“ ist. Bei Temperaturen ab 25 Grad Celsius und wechselndem Lichteinfall vermehren sich Blaualgen zunehmend. Eine starke Dauerbestrahlung mögen sie hingegen nicht.

Blaualgen sind für Gewässer durchaus sinnvoll, da sie Sauerstoff produzieren und Lebewesen als Nahrung dienen. Für badende Menschen und Hunde sind sie in hoher Konzentration hingegen gesundheitsschädlich

Sind alle Blaualgen giftig?  

Erst einmal die gute Nachricht: Nicht alle Blaualgen sind giftig. Nur ein Teil der Bakterienspezies bildet Gifte, die gesundheitsschädigend sind. Für badende Menschen, insbesondere Kinder, und Tiere können dann Folgen einer Vergiftung entstehen.

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Wann sind Blaualgen gefährlich? 

Die meisten Blaualgen sind unbedenklich und produzieren keine Gifte. Da sie sich jedoch nicht von giftigen Blaualgen unterscheiden lassen, ist immer Vorsicht geboten. Im Sommer sollten Sie mit Ihrem Hund deshalb Gewässer meiden, in denen landwirtschaftliche Abfallprodukte oder Dreck landen. Diese begünstigen die Vermehrung der Blaualgen. Im August sind die Blaualgen als grüner Teppich, der auf der Oberfläche schwimmt, gut sichtbar. Gefährlicher sind Blaualgen in der Zeit davor, wenn sie heimlich im Wasser zunehmen, ohne sich zu zeigen.  

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Wieso sind Blaualgen so gefährlich für Hunde? 

Viele Hunde, besonders Rassen wie Labradore, Pudel oder Retriever, schwimmen gerne. Diese Hunde kommen dementsprechend häufig mit Blaualgen in Kontakt und schlucken diese oft, wenn sie Überreste aus dem Wasser fressen oder sich das Fell sauber lecken. Die Folge ist eine Blaualgen-Vergiftung, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann. 1 Auch für Menschen sind Blaualgen gefährlich und können zu einer Vergiftung führen. Da Menschen jedoch schwerer sind und die Algen nicht schlucken, sind die Folgen in der Regel weniger gravierend. 

So erkennen Sie einen Blaualgenbefall

Manchmal sind Blaualgen bereits vom Ufer aus zu erkennen. Besonders im August, wenn sie sich schon stark vermehrt haben, schimmert die blau-grünliche Farbe der Algen durch die Oberfläche von Gewässern hindurch.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland rät vom Baden in Gewässern ab, wenn diese:

  • grünlich oder bläulich-grün gefärbt wirken
  • Schlierenbildung oder Algenteppiche zu sehen sind
  • eine wolkenartige Verteilung im Wasser zu sehen ist
  • tote Fische an der Wasseroberfläche treiben
  • wenn Sie beim knietiefen Stehen im Wasser kaum mehr Ihre Füße sehen (kann auch mit der Hand überprüft werden)

Zwar könne es sich bei den oben beschriebenen Anzeichen auch um harmlose Grünalgen handeln. Eine spezifische Bestimmung ist aber nur im Labor möglich. 2

Tipp: Auf der Seite des Bundesumweltamtes kann man die Liste der Badegewässer, die Badegewässerprofile sowie aktuelle Daten zur Wasserqualität in der Badesaison 2024 der einzelnen Bundesländer über eine Karte abrufen.

Symptome einer Blaualgen-Vergiftung bei Hunde

„Bei Hunden zeigt sich eine Blaualgen-Vergiftung mit Erbrechen, Krämpfen, Diarrhö oder Kollaps“, sagt Tierärztin Alice Holzapfel. Eine solche Vergiftung sei der Tierärztin aber bislang noch nicht untergekommen. „Häufiger sind Vergiftungen verursacht durch Schokolade, giftige Pflanzen oder bestimmte Essensreste vom Tisch.“

Hat sich Ihr Hund beim Schwimmen eine Vergiftung zugezogen, bemerken Sie dies an eindeutigen Symptomen, die in der Regel spätestens 30 Minuten nach dem Wasserkontakt auftreten. Zu den Symptomen zählen Durchfall, Zittern, Gelbsucht, Schwäche, bis hin zum allergischen Schock. Diese Art von Vergiftung kann binnen weniger Stunden zum Tod führen. 3 

Giftstoffe, die über die Haut aufgenommen werden, führen an den betroffenen Stellen zu Juckreiz, Hautrötungen, Blasenbildung und Hautentzündungen. Diese Symptome sind aber gut behandelbar. 

Was Halter machen müssen, wenn der Hund eine Blaualgen-Vergiftung hat

Handeln Sie sofort und suchen Sie einen Tierarzt auf. Hat Ihr Hund die Giftstoffe über den Mund aufgenommen, lässt sich die Giftaufnahme durch Magenspülungen und die Gabe von Aktivkohle vermindern.  

Äußert sich die Vergiftung durch Hautreaktionen, sollten die Algenrückstände am Fell so schnell wie möglich entfernt werden. Reaktionen der Haut lassen sich gut behandeln.  

So schützen Sie Ihren Hund vor Blaualgen 

Damit Ihr Hund sich keine Blaualgen-Vergiftung zuzieht, sollten Sie im Sommer bei anhaltenden hohen Temperaturen das Baden mit ihrem Vierbeiner in offenen Gewässern vermeiden. Auch wenn Ihr Hund liebend gerne ins kühle Nass springen würde; es ist zu seinem Besten. Falls Ihr Hund sehr unter hohen Temperaturen leidet, kann eine kalte Dusche Abhilfe schaffen.

Wenn Sie Ihrem Hund das Baden dennoch erlauben wollen, sollten Sie diese Sicherheitsvorkehrungen treffen.  

  • Informieren Sie sich vorher unbedingt über die Wasserqualität. 
  • Beachten Sie Badeverbote und nehmen Sie Warnhinweise ernst. 
  • Vermeiden Sie Gewässer, in denen sich Vögel tummeln. Diese verunreinigen das Gewässer und bieten Blaualgen einen optimalen Nährboden. 
  • Hat Ihr Hund ein befallenes Gewässer betreten, achten Sie darauf, dass er sein Fell nicht ableckt.
  • Brausen Sie Ihren Hund nach jedem Badeausflug gut ab. So verhindern Sie, dass er Blaualgen über den Mund aufnimmt.
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Fazit

Im Sommer, besonders nach einer langen, trockenen Periode, kann das Baden für Ihren Hund gefährlich werden: Viele Seen und Gewässer sind jetzt voll mit Blaualgen, die gesundheitliche Risiken für Ihren Vierbeiner bergen. Der Kontakt mit Blaualgen kann lebensbedrohlich für Ihren Hund sein, besonders wenn er die Bakterien über das Maul aufgenommen hat. Im schlimmsten Fall kann das tödlich für das Tier enden. Informieren Sie sich deshalb gut, bevor Sie Ihren Hund ins Wasser lassen, ob hier möglicherweise Blaualgen-Gefahr besteht. Im Zweifelsfall sollten Sie lieber der Spielverderber sein und Ihrem Hund das Baden untersagen.  

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Quellen

  1. gesundheitszentrum-fuer-kleintiere-luedinghausen.de, „Blaualgen beim Hund - Vergiftung aus dem Wasser“ (aufgerufen am 23.08.2024) ↩︎
  2. bund.net, „Blaualgen vor dem Baden erkennen“ (aufgerufen am 23.08.2024) ↩︎
  3. tierarzt-karlsruhe-durlach.de, „Blaualgenvergiftung bei Hund und Katze: Eine lebensgefährliche Bedrohung“ (aufgerufen am 23.08.2024) ↩︎
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