29. August 2024, 11:20 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein Darmverschluss bei Hunden kann schnell gefährlich werden. Woran man einen Darmverschluss erkennt, wie man am besten schnell handelt und seinem Hund helfen kann, verrät PETBOOK.
Wenn der Hund auf einmal keinen Kot mehr absetzen kann oder sich schwallartig erbricht, kann das verschiedene Ursachen haben. Häufig handelt es sich jedoch um einen Darmverschluss. Bei diesem gilt es, schnell zu handeln, um die Gesundheit des Hundes nicht zu gefährden und ihm schnellstmöglich zu helfen.
Ursachen für einen Darmverschluss
Beim Darmverschluss beim Hund unterscheidet man zwischen zwei Formen, die jeweils unterschiedliche Ursachen haben können. Zum einen spricht man vom mechanischen und zum anderen vom funktionellen Darmverschluss.
Beim mechanischen Darmverschluss, auch mechanischer Ileus genannt, wird der Darm des Hundes durch ein physisches Hindernis blockiert. Meist passiert dies durch einen verschluckten Fremdkörper. An sich kann es sich dabei um alles Mögliche handeln, denn jeder unverdauliche Fremdkörper, der nicht durch den Darm des Hundes passt, kann diesen blockieren. Dazu gehören etwa Steine, Knochen, Holzstücke, kleinere Spielzeuge oder auch Kastanien oder Walnüsse. Neben dieser typischen Ursache können aber auch Gallensteine, Tumore, Darmparasiten und Verdrehungen die Ursache für einen mechanischen Darmverschluss sein.
Von einem funktionellen Darmverschluss spricht man, wenn die Darmtätigkeit des Hundes beeinträchtigt wird beziehungsweise lahm liegt. Dafür sind häufig Störungen im Nervensystem verantwortlich. Aber auch Durchblutungsstörungen, Entzündungen und Vergiftungen können die Ursache sein.
Woran man einen Darmverschluss beim Hund erkennen kann
Bei einem Darmverschluss sollte man schnell handeln. Doch oft erkennt man ihn erst nach einiger Zeit, da es um die 24 Stunden dauert, bis der Mageninhalt in den Darm wandert. Dementsprechend kann es etwas dauern, bis die ersten Symptome auftreten. Ein sehr typisches Symptom ist, dass der Hund keinen Kot mehr absetzen kann. Doch bevor einem das auffällt, ist es oft die sogenannte Gebetshaltung, die einem als Halter auffällt. Dabei beugt der Hund seinen Oberkörper nach unten und streckt sein Gesäß in die Luft.
Aber auch andere Anzeichen deuten auf einen Darmverschluss hin. Dazu zählen:
- Hund wirkt schlapp, ist aber gleichzeitig unruhig
- starkes Speicheln, Würgen und Erbrechen
- Verweigerung von Futter
- Bauchdecke des Hundes ist angespannt
- Berührungsempfindlichkeit am Bauch
- Fieber
Bemerken Sie bei Ihrem Hund eines oder mehrere der genannten Symptome, vor allem wenn ihr Hund einen Fremdkörper verschluckt hat, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.1
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Diagnose und Behandlung
Ein Darmverschluss beim Hund muss tierärztlich behandelt werden. Je nach Zustand des Hundes werden verschiedene Untersuchungen vorgenommen. Dazu gehören das Abtasten des Bauches, Fiebermessen, die Untersuchung der Maulhöhle und anschließende bildgebende Verfahren des Magen-Darm-Trakts. Oft reicht ein Ultraschall aus, um einen Darmverschluss zu diagnostizieren. In einigen Fällen muss zusätzlich aber auch geröntgt werden.
Was genau bei einem Darmverschluss beim Hund unternommen werden muss, hängt von der jeweiligen Ursache und der Lokalisation des Darmverschlusses ab. Wenn es sich um einfache Blockaden des Magen-Darm-Trakts handelt, kann bereits die Gabe von krampflösenden Medikamenten oder Abführmitteln helfen. Im Fall eines fortgeschrittenen oder mechanischen Darmverschlusses ist oft ein operativer Eingriff notwendig. Dabei wird der verschluckte Fremdkörper entfernt.
Beim Verdacht eines Darmverschlusses muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, denn ein unbehandelter Darmverschluss führt innerhalb weniger Tage zum Tod des Hundes.2
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Achten Sie bei Ihrem Hund auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und auf eine ausgewogene Ernährung. Dazu gehören keine größeren Mengen an Knochen. Greifen Sie lieber auf natürliche Kausnacks zurück, um dem Kaubedürfnis des Hundes gerecht zu werden. Vermeiden Sie zu kleine Spielzeuge, die der Hund schnell verschlucken kann. Auch das Spielen mit Kastanien, Nüssen und Steinen sollte man, da der Hund diese ebenfalls schnell verschlucken kann, was zu einem Darmverschluss führen kann. Im Fall von Darmparasiten sollte man diese zeitnah und besonders gründlich behandeln.