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Erkrankung nach Zeckenstich

Das Wichtigste zu Borreliose bei Hunden

Borreliose Hund
Borreliose ist eine Infektionskrankheit bei Hunden, die durch Zecken übertragen wird Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

13. November 2022, 8:52 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Borreliose, auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch Zeckenbisse übertragen wird. Beim Menschen zeigt sich typischerweise rund um die Einstichstelle eine ringförmige Rötung, die sich allmählich weiter ausbreitet. Diese sogenannte Wanderröte gibt es bei betroffenen Hunden nicht, auch wäre sie im Fell schwer zu erkennen. Wie äußert sich Borreliose beim Hund und wie wird sie behandelt?

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Beim Spaziergang im Wald oder beim Tollen auf der Hundewiese kommen Hunde leicht mit Zecken in Kontakt. Das sich die Tiere von Büschen oder niedrigen Ästen auf ihre Opfer fallen lassen, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Sie lauern dabei vor allem im Gras oder Unterholz. Die Parasiten beißen sich bevorzugt im Kopfbereich des Hundes fest und ernähren sich von dessen Blut. Dabei können sie Borrelien übertragen – das sind schraubenförmige Bakterien, die im Magen-Darm-Trakt der Zecke leben und die gefürchtete Krankheit Borreliose auslösen können. Woran erkannt man Borreliose beim Hund und was hilft dagegen?

Ursachen und Symptome: Nicht jeder Zeckenstich führt zu Borreliose beim Hund

Nicht jede Zecke trägt Borrelien in sich und nicht jeder Kontakt mit dem Erreger führt automatisch zum Ausbruch der Krankheit beim Hund. Viele Hunde haben nach einem Erstkontakt bereits Antikörper gegen Borrelien im Blut. Übertragen werden die Erreger meist durch die Zeckenart Gemeiner Holzbock. Ebenso können Igelzecken und sogenannte braune Hundezecken Borrelien an den Hund weitergeben.

Damit die Krankheitserreger auf den Hund übertragen werden können, muss die Zecke mindestens 16 Stunden lang Blut saugen. Wird der Parasit vorher entdeckt und sicher entfernt, kann eine Infektion verhindert werden. Hat sich der Hund mit Borreliose infiziert, treten mindestens acht Wochen oder sogar mehrere Monate nach dem Zeckenstich Symptomen auf. Ein erkrankter Hund kann sogar monatelang symptomfrei sein. Borreliose wird daher auch als schleichende Erkrankung bezeichnet.

Symptome, die beim Hund im Rahmen einer Borreliose-Infektion auftreten, sind:

  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • geschwollene Lymphknoten

Im Verlauf der Krankheit können Gelenkentzündungen und Lahmheit beim Hund dazu kommen. Als Spätfolge kann sich zudem eine Nierenentzündung entwickeln.

In diesen deutschen Gebieten besteht hohes Borreliose-Risiko

In Deutschland gibt es bestimmte Regionen, in denen Zecken häufiger Borreliose-Erreger übertragen als in anderen. Dazu zählt an erster Stelle Brandenburg. Auch in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Bayern sind Borreliose-Infektionen häufiger. Sachsen-Anhalt, Thüringen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Berlin sind ebenfalls betroffen, die Infektionszahlen sind dort im Vergleich aber geringer. Diese Abgrenzung der Risikogebiete voneinander basiert auf Infektionen bei Menschen in Deutschland aus dem Jahr 2020, die vom „Robert-Koch-Institut“ auf dieser Karte gekennzeichnet sind.

Diagnose und Behandlung: Antibiotika gegen Borreliose

Um herauszufinden, ob Ihr Hund an Borreliose leidet, wird der Tierarzt Ihnen zunächst einige Fragen stellen – etwa, ob der Hund in jüngster Vergangenheit von einer Zecke gebissen wurde. Durch eine Laboruntersuchung wird abgeklärt, ob der Hund Antikörper gegen den Erreger in sich trägt. Dieser indirekte Nachweis besagt allerdings lediglich, dass der Hund in der Vergangenheit bereits Kontakt mit Borrelien hatte. Der Krankheitserreger selbst wird durch eine Gewebeprobe nachgewiesen.

Hat der Tierarzt die Diagnose Borreliose gestellt, wird die Krankheit mit einem Antibiotikum behandelt. Wichtig ist, dass die Therapie ausreichend lange und ohne Unterbrechung durchgeführt wird, um eine erneute Vermehrung der Bakterien zu verhindern. Zusätzlich können Schmerzmittel und Entzündungshemmer eingesetzt werden, um die Symptome der Borreliose zu lindern.

Wird Borreliose frühzeitig behandelt, stehen die Chancen einer vollständigen Genesung des Hundes gut. Meist verbessern sich die Symptome schon nach wenigen Tagen.

Kann die Borreliose beim Hund tödlich sein?

Wird die Infektion mit Borrelien erst spät erkannt, kann die Erkrankung beim Hund tödlich verlaufen. Das geschieht vor allem, wenn Nervensystem und Organe des Tieres von den Bakterien befallen wurden. Werden diese beschädigt, stehen die Chancen für den Hund schlecht.

Vorbeugung: So schützen Sie Ihren Hund vor Zecken

Zum Schutz vor Zecken und damit vor einer Borreliose beim Hund, gibt es mehrere Möglichkeiten. Sogenannte Spot-on-Präparate werden auf den Nacken des Tieres getropft und verteilen sich von dort aus über den Körper. Daneben gibt es spezielle Zeckenschutz-Halsbänder, Sprays und Shampoos für Hunde.

Gegen bestimmte Borrelien-Unterarten ist zudem eine Impfung erhältlich. Ob diese für Ihren Hund empfehlenswert ist, besprechen Sie am besten direkt mit Ihrem Tierarzt. Wohnen Sie in einem Borreliose-Risikogebiet oder ist Ihr Hund noch sehr jung, kann die Impfung durchaus sinnvoll sein. Welpen werden ab der zwölften Woche geimpft und sollten eine mehrmalige Auffrischungsimpfung erhalten.

Zecken bevorzugen die warme Jahreszeit

Zecken sind bei sommerlichen Temperaturen besonders aktiv, scheuen jedoch die Trockenheit. Das Risiko für Zeckenbisse und damit einer Übertragung von Borreliose ist daher vor allem während der warmen Jahreszeit vorhanden. Zu dieser Zeit sollten Hundehalter den Körper ihrer Tiere nach der gemeinsamen Gassirunde nach Zecken absuchen.

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Das sollten Sie beim Entfernen von Zecken beachten

Die Parasiten lassen sich am besten mit einer Zeckenzange, -pinzette oder -karte entfernen. Dabei sollten Hundehalter unbedingt darauf achten, die Zecke mitsamt Kopf und Beißwerkzeug zu entfernen. Die betroffene Stelle wird zunächst vom Fell freigelegt und die Zecke so hautnah wie möglich gefasst und herausgedreht. Es ist ebenfalls wichtig, die Zecke nicht zu zerdrücken, bei dem Versuch, sie zu entfernen. So wird verhindert, dass weitere Erreger in den Hund gelangen können. Um kleine Entzündungen nach einem Zeckenstich zu vermeiden, ist das Desinfizieren der Haut des Hundes hilfreich.

Auf keinen Fall sollte man Benzin, Nagellack oder Klebstoff auf die festgebissene Zecke auftragen. Denn unter Stress kann es dazu kommen, dass die Zecke erneut Krankheitserreger absondert. Das Entfernen von Zecken sollte daher immer mechanisch erfolgen. Es ist ebenfalls ratsam, die Zecke vor dem Entsorgen zu zerdrücken, da sie sehr robust ist und mehrere Wochen im Wasser überleben kann.

Quellen

Themen Hundekrankheiten
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