14. Juni 2023, 6:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
So langsam schießen die frühsommerlichen Temperaturen in die Höhe und die Schlangen vor den Eisdielen werden wieder länger. Da stellt sich Hundebesitzern die Frage, ob man dem flehenden Blick des geliebten Haustieres nachgeben und ihm auch etwas Eiscreme anbieten darf. PETBOOK erklärt, warum viele Eissorten nicht für Hunde geeignet sind – und sogar gesundheitlich riskant werden können.
Welcher Hundebesitzer kennt das nicht: Man möchte in aller Ruhe sein Sandwich, seinen Salat oder eben ein erfrischendes Eis auf der Parkbank genießen und wird die ganze Zeit gierig von der Seite angeschaut und fiepend dazu animiert, dass noch jemand unbedingt auch mal probieren möchte. Schließlich lautet die Devise „Freunde teilen“. Ob das eine gute Idee ist, erklären wir in diesem Artikel. Am Schluss verraten wir zudem wie man gesundes und gut verträgliches Eis für Hunde ganz einfach selbst macht.
Übersicht
Problem Nummer 1: Laktosehaltige Milchprodukte
Klassische Eissorten wie Vanille, Stracciatella oder Schokolade enthalten je nach Rezeptur Milch oder Sahne. Welpen vertragen Milch beziehungsweise die darin enthaltene Laktose noch gut. Schließlich ist die Muttermilch ja als Säugetier ihre Anfangsnahrung. Im Laufe ihres Erwachsenwerdens verliert sich diese Verträglichkeit bei den meisten Hunden jedoch. Sie werden laktoseintolerant. Entsprechend vertragen Hunde Milchzucker nicht oder nur in geringer Menge. Zu den Unverträglichkeitsreaktionen gehören in erster Linie Verdauungsstörungen und Durchfall. Vermutlich wird ein Hund keine Symptome entwickeln, wenn er etwas Eis vom Finger schleckt, größere Mengen sollten aber tabu bleiben.
Problem Nummer 2: Schokolade
Schokoladeneis gehört zu den beliebtesten Eissorten überhaupt. Die meisten Hundebesitzer wissen jedoch, dass die in Kakaobohnen enthaltenen Inhaltsstoffe Theobromin und Koffein nahezu pures Gift für Hunde sind – und größere Mengen sogar tödlich enden können. Zwar ist die Menge, die sich in Schokoeis befindet, in der Regel gering, aber in Kombination mit den weiteren ungünstigen Inhaltsstoffen sollten Schokoladeneis, Stracciatella oder sonstige kakaohaltige Eiskreationen nicht im Maul des Hundes landen.
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Problem Nummer 3: Zucker
Unsere problematische Eiszutat wird zwar nicht direkt zu gesundheitlichen Beschwerden führen, dennoch sind zuckerreiche Snacks gut. Weder für bereits übergewichtige Hunde noch für das Gebiss des Vierbeiners. Für Hunde mit Diabetes stellt Zucker zudem ein akutes gesundheitliches Risiko dar!
Problem Nummer 4: Achtung Xylit!
Wenn nicht explizit gekennzeichnet, wird Eis in der Eisdiele in der Regel zwar mit konventionellem Kristall- oder Puderzucker gesüßt. Industriell gefertigtes Eis stellt hingegen eine besondere Gefahr für Hunde dar, da sich in dem süßen Dessert häufig zahlreiche künstliche Zusatzstoffe tummeln. Besonders problematisch ist hier der Inhaltsstoff Xylit, der bereits in kleiner Menge zu Krämpfen, Leberversagen und zu einer tödlichen Unterzuckerung führen kann.
Weitere Gefahren: Rosinen, Kaffee und Co.
Manche Eissorten enthalten Rumrosinen, die eine besondere Gefahr für Hunde darstellen: Während bereits kleinste Mengen an Rosinen beim Hund zu Nierenversagen führen können, wirkt Alkohol ebenfalls toxisch.
Verschiedene Toppings wie Schokosplitter sind aufgrund des bereits genannten schädlichen Mix aus Theobromin und Koffein ebenfalls riskant. Daher sind auch solche Eissorten besonders risikobehaftet, die Kaffee enthalten: Bei Hunden wirken Koffein und Alkohol aufgrund des geringeren Gewichts deutlich intensiver.
Nicht zuletzt kann man bei industrieller Eiscreme bei der teils unüberschaubaren Menge an Zusatzstoffen schnell den Überblick verlieren – mit natürlichem Futter haben solche Eissorten nichts gemein und sollten am besten direkt in der Eistruhe im Supermarkt bleiben.
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Eis für Hunde zur Erfrischung selbst machen
Wer seinem Hund im Sommer mit einem erfrischenden Snack eine Freude bereiten will, stellt Hundeeis am besten selber her. Mit wenigen, gut verträglichen Zutaten und ohne Plastikmüll – nachhaltig, sicher und gesund!
Rezept-Idee 1: Frozen Joghurt
Im Gegensatz zu Milch oder Sahne vertragen viele Hunde laktosearme, milchsaure Milchprodukte wie Buttermilch oder Joghurt in kleiner Menge in der Regel gut. Für einen schnellen Frozen Joghurt ein paar tiefgekühlte Blaubeeren mit etwas Naturjoghurt pürieren und fertig ist ein hundegerechtes Eis, welches eine Extraportion Antioxidantien, Vitamine und Mineralstoffe liefert. Die Blaubeeren können auf Wunsch auch durch gefrorenen Bananenscheiben ersetzt werden.
Rezept-Idee 2: Veganes Hundeeis
Für eine vegane Hundeeis-Kreation kann der Joghurt einfach durch etwas naturbelassene Erdnussbutter ausgetauscht werden. Allerdings hat diese Eis-Variante erheblich mehr Kalorien. Bereits übergewichtige Hunde sollten diesen Snack daher eher selten oder in kleinen Mengen bekommen.
Rezept-Idee 3: „Hundegesundes” Wassereis:
Wer auf einen Mixer verzichten und das Eis bei Bedarf direkt aus der Tiefkühltruhe füttern möchte, liegt mit größeren Eiswürfelformen goldrichtig. Diese gibt es etwa aus Silikon. Für ein „tierisches“ Wassereis einfach geeignetes Obst oder Gemüse wie Beeren, gedünsteten Kürbis bzw. Möhre oder Apfelraspel mit etwas Wasser vermischen, ab ins Tiefkühlfach und vorportioniert verfüttern.
Finaler Tipp: Wenn es mal besonders schnell gehen soll, eignen sich speziell für Hunde hergestellte Kreationen aus Eismanufakturen. So gibt es mittlerweile auch Eiscreme für Hunde von bekannten Eisfirmen, die zusätzlich zu ihrem konventionellen Sortiment Hundeeis à la „Doggie Dessert“ mit Erdnussbutter, Kürbis und Co. anbieten.
Beke Enderstein ist Diplom-Ökotrophologin und hat sich auf die Kreation von veganen und vegetarischen Rezepten samt Foodstyling spezialisiert. Dabei dürfen natürlich auch nährstoffreiche Rezept-Ideen für Vierbeiner nicht fehlen. Ihre Kreationen für Leckerlis sind übrigens bestens erprobt, da ihr Kater Findus und ihr Hund Jasper aus dem Tierschutz den Geschmackstest übernehmen.