
9. Januar 2025, 7:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine Verletzung der Hornhaut bei Hunden kann schnell geschehen. Um bleibende Schäden zu verhindern, ist eine schnelle Diagnose und Behandlung wichtig. PETBOOK zeigt, auf welche Symptome zu achten ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Die Hornhautverletzung bei Hunden ist keine Seltenheit. Beim Stöbern im Gebüsch oder beim Toben mit Artgenossen kann es schnell passieren, dass sprichwörtlich „was ins Auge geht“. Unbehandelt können diese Verletzungen zu schweren Komplikationen führen, weshalb eine schnelle Behandlung umso wichtiger ist.
Was ist eine Hornhautverletzung?
Die Hornhaut ist die klare, äußere Schicht des Auges. Sie schützt das Auge und ermöglicht klares Sehen. Verletzungen an der Hornhaut entstehen, wenn diese Schicht beschädigt wird –sei es durch äußere Einwirkungen, Krankheiten oder Unfälle. 1
Ursachen von Hornhautverletzungen beim Hund
Es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Hund eine Hornhautverletzung erleiden kann. Zu den häufigsten gehören:
- Mechanische Einflüsse: Kratzer durch Äste, Dornen oder das Spielen mit anderen Hunden
- Fremdkörper: Sand, Staub oder kleine Partikel, die ins Auge gelangen
- Unfälle: Stöße gegen Möbel, Zäune oder andere Gegenstände
- Krankheiten: Trockene Augen (Keratokonjunktivitis sicca) oder Infektionen können die Hornhaut anfälliger machen.
- Rassebedingte Faktoren: Hunde mit vorstehenden Augen, wie Möpse oder Französische Bulldoggen, sind besonders gefährdet.
Symptome einer Hornhautverletzung
Eine Hornhautverletzung kann sehr schmerzhaft sein und geht oft mit Juckreiz einher. Die Anzeichen sind in der Regel bei den meisten Hunden schnell zu bemerken. Anders ist es bei Hunderassen, die stark hervorstehende Augen haben. Ihre Augen verfügen über weniger Schmerzrezeptoren, weshalb sie auf Verletzungen später reagieren. Zu den typischen Anzeichen einer Hornhautverletzung beim Hund gehören: 2
- Häufiges Blinzeln oder Zusammenkneifen der Augen
- Vermehrtes Tränen
- Rötung der Bindehaut
- Trübung der Hornhaut
- Reiben am Auge
- Gegebenenfalls auch eitriger Augenausfluss
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei Ihrem Hund bemerken, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
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Diagnoseverfahren
Eine Hornhautverletzung beim Hund muss immer von einem Tierarzt diagnostiziert werden. Dieser untersucht das gesamte Auge sowie die Umgebung um die Augen herum. Wichtig ist auch, den Zustand des Inneren des Augapfels zu untersuchen, denn einige Verletzungen der Hornhaut können so schwerwiegend sein, dass sie diese durchbohren und den Augapfel ebenfalls schädigen.
Mithilfe einer Spaltlampe kann der Tierarzt das Auge des Hundes untersuchen. Mit diesem Instrument kann das Auge durch gezielte Beleuchtung und mittels eines integrierten Mikroskops bis in tiefe Schichten durleuchtet werden. So kann man feststellen, in welcher Tiefe sich die Verletzung befindet.
Eine weitere Option ist die Ophthalmoskopie, bei der Schäden oder krankhafte Veränderungen an Aderhaut, Netzhaut und Sehnerv untersucht werden. In einigen Fällen kann auch eine Ultraschalluntersuchung des Auges weiterhelfen.
Ein Fluoresceintest ermöglicht selbst kleinste Verletzungen des Auges sichtbar zu machen. Hierbei wird ein fluoreszierender Farbstoff (Fluoreszein) ins betroffene Hundeauge geträufelt. Wenn eine Verletzung vorhanden ist, färbt sich die Hornhaut grün, eine intakte Hornhaut bleibt hingegen weiß. 3

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Behandlungsmöglichkeiten
Je nach Schwere der Verletzung gestaltet sich die jeweilige Behandlung. Die mildeste Variante ist die nicht-perforierenden Verletzungen. Dabei handelt es sich überwiegend um leichte Hornhautabschürfungen oder ein stumpfes Trauma am Auge. Hierfür werden oft antibiotische Augentropfen oder Salben verschrieben, die in regelmäßigen Abständen verabreicht werden müssen. Ergänzend dazu kann das Tragen eines Halskragens helfen, damit der Hund nicht an sein verletztes Auge gelangen kann.
Die Behandlung von perforierenden Verletzungen, wie etwa Stiche oder Schnitte am Auge, ist deutlich komplizierter. Sollte der Fremdkörper, der die Hornhaut perforiert hat, noch im Auge des Hundes stecken, muss dieser schnellstmöglich von einem Tierarzt entfernt werden. Dies geschieht immer unter Betäubung. Kleine, punktförmige Wunden, die dabei entstehen können, verschließen sich meist von selbst. Der Heilungsprozess kann mit medikamentöser Behandlung erfolgen. Bei größeren Wunden, Schnitten oder Rissen in der Hornhaut reicht eine medikamentöse Behandlung allerdings nicht aus. In diesen Fällen kann es notwendig sein, die Hornhaut chirurgisch zu versorgen. Anschließend erfolgt eine medikamentöse Behandlung. 2
Bei schneller Behandlung können selbst tieferliegende Verletzungen gut heilen. Dennoch kann es zu einer Narbenbildung kommen, die zu einer Verschlechterung der Sicht des Hundes führen kann.