4. November 2022, 17:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Schmerzende Knochen im Alter sollte man bei seinen Tieren nicht einfach hinnehmen. Der Tierarzt kann helfen, aber auch als Besitzer kann man einiges tun, um seinem Hund ein Stück Lebensqualität zurückzubringen.
Arthrose ist nicht nur bei Menschen eine Krankheit, die vor allem Ältere betrifft. Auch Hunde erkranken an der Krankheit, vor allem im fortgeschrittenen Lebensalter. Bei dieser degenerativen Gelenkerkrankung bilden sich die Knorpel zurück. Das führt dazu, dass die Gelenke an sich schwinden und auch ein Verschleiß stattfindet, was Schmerzen verursacht. Dabei kann jedes Gelenk im Körper betroffen sein. Bei Hunden sind jedoch vor allem die Ellenbogen-, Hüft- und Sprunggelenke bei einer Arthrose-Erkrankung betroffen.
Wie erkenne ich, ob mein Hund Arthrose hat?
Hunde sind im allgemeinen gut darin, ihre Schmerzen zu verstecken. Zudem ist die Arthrose ein schleichender Prozess, sodass es dem Besitzer mitunter zunächst gar nicht auffällt. Trotzdem gibt es Anzeichen, auf die man achten sollte:
- Der Hund wirkt auf Spaziergängen träge
- Er spielt nur noch wenig
- Er vermeidet Sprünge wie ins Auto oder auf das Sofa
- Beim Aufstehen und Hinlegen scheint er Probleme zu haben
- Die Bewegungen wirken steif
- Der Hund lahmt nach hoher Belastung
- Die Gelenke sind verdickt
- Der Hund reagiert empfindlich auf Berührungen
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Wie kann ich meinem Hund bei Arthrose helfen?
Vor jeder Therapie steht die eindeutige Diagnose. Meist ist die Gelenkkrankheit schon mittels Röntgenaufnahme gut zu diagnostizieren. Wenn Zweifel bestehen, kann der Tierarzt zur Absicherung auch andere Verfahren einsetzen wie zum Beispiel die Computertomografie.
Hunde mit Arthrose profitieren schon früh von einer Schmerztherapie. So lässt sich die Entstehung eines Schmerzgedächtnisses und damit das chronische Leiden lindern. Darauf weist der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) hin. Passiert das nicht, werden schon geringe Reize als schmerzhaft wahrgenommen und der Hund kommt nicht mehr zur Ruhe.
Unterstützend zur Schmerztherapie kann man dem Hund spezielles Diätfutter geben. Auf dem Markt finden sich etliche Futtersorten und -ergänzungen, die die Gelenke der Vierbeiner unterstützen und einem Abbau vorbeugen sollen. Häufig sind Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Chondroitin und Glucosamin enthalten.
Zudem wird Hundehaltern bei einer Arthrose häufig die Fütterung von Grünlippmuschelextrakt empfohlen. Das grüne Pulver enthält unter anderem Glucosaminoglykane und Chondroitinsulfat, die auch in gesundem Knorpelgewebe vorkommen. Daher gelten Grünlippmuscheln als gelenkschützend und wirkungsvoll für die Behandlung von Arthrose beim Hund.
Wie kann ich meinem Hund mit Arthrose den Alltag erleichtern?
Besitzer von Hunden mit Arthrose sollten ihren Vierbeiner unbedingt schlank halten, um die Gelenke nicht zusätzlich zu belasten. Auf zu starke Belastung oder längere Spaziergänge sollte man lieber verzichten. Besser ist, über den Tag verteilt mehrere kürzere Spaziergänge zu machen. Diese halten das Tier trotz seiner körperlichen Grenzen möglichst lange beweglich.
Um den Hund die Bewegung im Alltag zu erleichtern, kann man ihn schmerzhafte Sprünge oder Treppensteigen abnehmen, indem man ihn zum Beispiel einfach trägt. Für große Hunde bieten sich zudem Rampen an. Etwa, um ihnen den Einstieg in das Auto zu erleichtern. Dafür reicht mitunter schon ein breiteres, stabiles Brett. Es sollte aber unbedingt rutschfest und sicher angebracht sein.
Ein weiterer Tipp: Physiotherapie. Sie hilft dem Hund, Muskeln und Sehnen zu stabilisieren. Denn obwohl man Belastungen vermeiden sollte, ist die regelmäßige Bewegung für Hunde mit Arthrose wichtig. Ein Physiotherapeut kann die betroffenen Gelenke des Hundes in gezielten Übungen flüssig und gleichmäßig bewegen. Ein paar davon sollte man sich zeigen lassen und auch Zuhause ausführen.
Mit Material der dpa
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Weitere Quellen:
- mein-haustier.de, „Arthrose beim Hund“ (aufgerufen am 4.11.2022)
- vgt-tiergesundheit, „Arthrose bei Hunden“ (aufgerufen am 4.11.2022)