28. März 2024, 6:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bei vielen Hunden und vor allem bei Hundesenioren bilden sich im Alter häufig kleine Beulen unter der Haut. Oft werden sie ganz zufällig bei der Fellpflege oder beim Kuscheln entdeckt. Auch wenn der Halter erschrickt, besteht erst einmal kein Grund zur Sorge, da es sich bei dem Knoten in den meisten Fällen um ein harmloses Lipom handelt.
Was bedeuten diese Fettwucherungen und wie sollte man sich als Halter verhalten, wenn man diese Veränderung an seinem Tier entdeckt? Philine Ebert, PETBOOK-Autorin und Gesundheitsberaterin für Hunde und Katzen erklärt, was es mit dem Lipom auf sich hat.
Was ist ein Lipom?
Im Volksmund wird ein Lipom als Fettgeschwulst oder Fettbeutel bezeichnet. Einfache Lipome sind harmlose und langsam wachsende Tumore, die aus Fettzellen entstehen. Sie zeigen sich meist als einzelne Knoten im Fettgewebe der unteren Hautschicht.
Die eher kleinen, knotenartigen Gewächse verkapseln sich in der Regel zu einem gutartigen Tumor, der weich und verschiebbar ist. Sie werden nicht warm, bereiten keine Schmerzen und stören den Hund im Normalfall nicht. Im Allgemeinen ist das Auftreten eines Lipoms eine reine Alterserscheinung, die häufig bei Hunden vorkommt und keine Behandlung nötig macht, solange keine Beschwerden auftreten.
In seltenen Fällen kann die Lage, Anzahl oder Größe eines solchen gutartigen Knotens Einschränkungen in der Bewegung verursachen, z. B. wenn er Beispiel direkt am Gelenk sitzt oder auf innere Organe drückt.
Wenn sich ein oder mehrere Lipome nicht abgekapselt haben und das Gewebe verdrängen oder damit verwachsen, können sie als multipler Knoten im Bereich vom Muskelgewebe eine beträchtliche Umfangsvermehrung verursachen. Diese Art nennt man infiltratives Lipom. Aufgrund der Größe und der Lage kann diese Veränderung oft unangenehm und eventuell auch schmerzhaft für den Hund sein.
Die bösartige Form des Lipoms, das sogenannte Liposarkom ist zum Glück äußerst selten bei Hunden. Es unterscheidet sich merklich vom gutartigen Lipom, da es hart und schlecht vom umliegenden Gewebe abgegrenzt ist.
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Ursache und Entstehen von Lipomen
Genaue Ursachen für die Entstehung von Lipomen sind wissenschaftlich bisher nicht belegt.
Man nimmt an, dass einige Faktoren das Risiko für die Entstehung begünstigen, wie etwa:
- Übergewicht
- hormonelle Störungen
- genetische Veranlagung
Lipome treten häufig bei mittelalten und älteren Hunden im Seniorenalter auf. Hündinnen können eher betroffen sein.
Die Umfangsvermehrung unter der Haut entsteht oft am Hals, Bauch, in der Achselhöhle oder an Beinen und Pfoten. In seltenen Fällen entsteht ein Lipom auch in der Bauchhöhle.
Die Entwicklung jedes Knotens sollte beobachtet und regelmäßig vom Tierarzt kontrolliert werden. Abtasten und eine eventuelle Biopsie geben Aufschluss und Sicherheit, um welche Art von Tumor es sich handelt. Hat ein gutartiges Lipom Einfluss auf die Organfunktionen oder ist die Beweglichkeit des Hundes dadurch eingeschränkt, sollte eine chirurgische Entfernung in Betracht gezogen werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Da die Ursachen für die Entstehung von Lipomen nicht bekannt sind, lässt sich leider keine direkte Empfehlung für vorbeugende Maßnahmen geben. Eine ausgewogene und hochwertige Ernährung ist immer die Grundvoraussetzung für ein gesundes und langes Hundeleben. Übergewicht zu vermeiden, ist in Bezug auf die Entstehung von Lipomen mit Sicherheit von Vorteil, denn je mehr Fettgewebe vorhanden ist, desto eher besteht die Möglichkeit zur Bildung der Knoten.
Fazit: Wenn Sie einen Knoten bei Ihrem Hund entdecken, verfallen Sie nicht gleich in Panik. Oft handelt es sich um ein einfaches Lipom. Stellen Sie trotzdem Ihr Tier beim Tierarzt vor. Jede Veränderung sollte schnellstmöglich untersucht und abgeklärt werden. Ein normales und damit gutartiges Lipom ist im Normalfall harmlos und eine Alterserscheinung, die unseren Vierbeinern im fortgeschrittenen Alter keine Probleme macht.
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Quellen
- edogs.de, „Lipom beim Hund – Ursachen & Behandlung“ (28.03.2024)