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Parasiten loswerden

Mein Hund hat Flöhe! Was kann ich tun?

Hund kratzt sich beim Spaziergang
Ein Hund der Flöhe hat, reagiert mit häufigem, starken Kratzen, ähnlich wie dieser junge Golden Retriever (Symbolbild) Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

5. April 2025, 15:47 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn sich Hunde plötzlich vermehrt kratzen oder lecken, kann mehr dahinterstecken als nur ein harmloser Juckreiz. Vor allem bei Welpen kann ein Flohbefall lebensbedrohlich werden – denn winzige Blutsauger können ernsthafte Folgen haben. Doch woran erkennt man Flöhe und wie wird man sie zuverlässig wieder los?

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Flöhe belasten Hunde, für Welpen kann ein Flohbefall aber tatsächlich richtig gefährlich werden. Saugen die Parasiten den jungen Hund stark aus, kann er eine Blutarmut entwickeln. Welche Symptome Flöhe beim Hund auslösen und was Sie gegen die Plagegeister unternehmen können, erläutert PETBOOK.

Wie erkenne ich, ob mein Hund Flöhe hat?

Wenn sich Ihr Hund auffallend häufig kratzt, juckende Stellen beknabbert und leckt, könnte dies auf einen Flohbefall hindeuten. Dann sollten Sie das Fell und die Haut Ihres Vierbeiners auf Hinweise nach Flöhen untersuchen. Am einfachsten geht dies mit einem speziellen Flohkamm: Das Haar des Tieres wird sorgfältig ausgekämmt, am besten hinter den Ohren, entlang der Wirbelsäule und an der Schwanzwurzel.1

Nahaufnahme von einem Floh im Hundefell
Hundeflöhe lassen sich in der Regel schon mit bloßem Aug im Fell der Vierbeiner erkennen. Typisch für Parasiten ist der kleine kompakte Körper, der im Fell als dunkler Punkt erscheint Foto: Getty Images

Bleiben dabei schwarze Klümpchen in den Zinken des Kamms hängen, könnte es sich um den Kot der Parasiten handeln. Feuchten Sie die Verunreinigungen leicht an und zerdrücken Sie diese mit einem Küchentuch. Wenn sich die schwarzen Pünktchen nun bräunlich-rot verfärben, handelt es sich ziemlich sicher um die Ausscheidungen von Flöhen – diese enthalten das verdaute Blut Ihres Hundes. Weitere Anzeichen für Flöhe beim Hund sind kahle Stellen im Fell, Hautrötungen sowie Verkrustungen. Manchmal sind auch die Plagegeister selbst mit bloßem Auge zu erkennen. 2 3

Auch interessant: So pflegen Sie das Fell Ihres Hundes richtig

Was hilft am besten gegen Flöhe beim Hund?

Um die Blutsauger wirkungsvoll zu bekämpfen, gibt es verschiedene Flohmittel. Meist kommen sogenannte Spot-On-Präparate zum Einsatz, die im Nacken des Tieres aufgetragen werden und sich von dort aus über den gesamten Hundekörper verteilen. Es stehen aber auch Sprays, Tabletten und spezielle Flohhalsbänder zur Verfügung. Wenn Sie bei der Handhabung unsicher sind, wenden Sie sich an Ihren Tierarzt. Dort erhalten Sie alle wichtigen Informationen. Wahrscheinlich wird der Tierarzt auch eine parallele Entwurmung empfehlen, da Flöhe den Gurkenkernbandwurm übertragen können. 4

Auch die Umgebung muss behandelt werden

Was viele nicht wissen: Nur etwa fünf Prozent der Flohpopulation lebt direkt auf dem Tier. Der Großteil – also Eier, Larven und Puppen – befindet sich in der Umgebung. Daher ist gründliches Putzen bei einem Befall ein Muss. 

Decken und Stofftiere können bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine gewaschen werden. Alternativ kann man sie auch für mindestens zehn Tage in die Gefriertruhe packen. Polstermöbel, Autositze und Teppiche müssen mehrmals abgesaugt, Fugen und glatte Böden intensiv geputzt werden.

Wichtig: Bei der Verwendung von Umgebungssprays mit Flohmitteln müssen vorab alle Tiere, auch Aquarien und Terrarien, aus dem Zimmer geholt werden. Nach der empfohlenen Einwirkzeit wird ausgiebig gelüftet – erst dann dürfen Menschen und Tiere das Zimmer wieder betreten.

Wie lange dauert es, bis Hundeflöhe weg sind?

Ein Flohbefall kann hartnäckig sein. Insbesondere die Larven und Puppen der kleinen Insekten können monatelang ohne Nahrung auskommen. Daher muss die Behandlung stets konsequent und längerfristig erfolgen. Nur wenn alle im Haushalt lebenden Tiere sowie die Umgebung von den Plagegeistern befreit werden, kann man den Kampf gegen die Flöhe gewinnen. Meist dauert es zwei bis vier Monate, bis ein Hund wieder vollkommen flohfrei ist.

Gut zu wissen: Hunde- und Katzenflöhe können auch den Menschen befallen. Typische Symptome sind unangenehmer Juckreiz, rote Pünktchen auf der Haut sowie Pusteln. Häufig treten die Rötungen in einer Reihe auf, der sogenannten Flohstichkette. Sollte Ihr Hund anfällig für Flöhe sein oder bei Flohbefall eine allergische Reaktion entwickeln, kann eine Floh-Prophylaxe sinnvoll sein. Flohmittel können nämlich auch vorbeugend eingesetzt werden.

So beugen Sie Flohbefall effektiv vor

Statt erst zu reagieren, wenn sich der Hund bereits kratzt und sich Larven, Eier und Flöhe in der Wohnung oder anderen tierischen Mitbewohnern ausgebreitet haben, sollte man einem Befall frühzeitig vorbeugen. Vor allem nach Spaziergängen in der Natur steigt das Risiko. Viele Zeckenschutzmittel beugen auch einem Flohbefall vor. Am besten lässt man sich dazu von seinem Tierarzt beraten. Am häufigsten kommen Spot-On-Präparate oder Flohhalsbänder zum Einsatz.

Achtung: Manche für Hunde geeignete Präparate gegen Flöhe können für Katzen lebensgefährlich sein, weil diese einen anderen Stoffwechsel haben. Sollten auch Katzen mit im Haushalt wohnen, sollte man den engen Körperkontakt zwischen Hund und Katze einige Zeit nach Auftrag des Präparats vermeiden. Besser noch ist es, wenn man Präparate verwendet, die auch für Katzen unbedenklich sind.

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Was bringen Öle, Bernsteinketten und Co.?

Zur Bekämpfung und Vorbeugung von Flöhen werden immer wieder Präparate beworben oder regelrecht als Wundermittel angepriesen, die statt „böser Chemie“ auf natürliche Wirkstoffe setzen. Meist handelt es sich dabei um ätherische Öle, die direkt angewendet zwar effektiv gegen die kleinen Blutsauger sind, aber als einziger Wirkstoff in einem Flohhalsband einen Befall nicht ausreichend verhindern. Auch für die Wirkung von Bernsteinketten gegen Flöhe oder Zecken existieren bis heute keine wissenschaftlichen Belege.

Quellen

  1. Tierarztpraxisbernwest.de, „Flöhe“ (aufgerufen am 04.04.2025) ↩︎
  2. Tiermedizinportal.de, „Flöhe beim Hund“ (aufgerufen am 04.04.2025) ↩︎
  3. Parasitenportal.de, „Flöhe beim Hund: lästige Hüpfer, flotte Schlüpfer“ (aufgerufen am 04.04.2025) ↩︎
  4. Firstvet.com, „Flöhe beim Hund: Wie erkennen & was hilft wirklich?“ (aufgerufen am 04.04.2025) ↩︎

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