18. September 2024, 6:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Dass Hunde auf nüchternen Magen erbrechen, liegt meist an einer Reizung beziehungsweise Entzündung der Magenschleimhaut, die allerdings viele verschiedene Ursachen haben kann.
Haben Hunde lange nichts zu Fressen bekommen, kann ihnen davon so schlecht werden, dass sie sich übergeben müssen. Häufig würgen sie dabei einen gelben Schaum aus – ein typisches Zeichen für nüchternes Erbrechen beim Hund. Nicht immer liegt es daran, dass das Tier nicht rechtzeitig gefüttert wurde. PETBOOK stellt die häufigsten Ursachen für das Erbrechen auf nüchternem Magen beim Hund vor und erklärt, wann Sie unbedingt damit zum Tierarzt sollten.
Stress ist häufiger Grund für nüchternes Erbrechen beim Hund
Stress und Fütterung gehören zu den häufigsten Gründen, dass ein Hund nüchtern erbricht. Genau wie wir Menschen können auch Hunde durch Stress eine Magenschleimhautentzündung oder sogar ein Magengeschwür (Ulkus) entwickeln. Deshalb kann das Erbrechen auch ein Symptom für Schmerzen, Angst oder Überforderung (körperlich und psychisch) sein.
Nervöse, unruhige Hunde können auch stressbedingten Magenproblemen neigen. Erbricht der Hund nüchtern, sollte immer auch die Fütterung überprüft werden, denn eine ungünstige Futterzusammensetzung, Fütterungsfrequenz oder Fütterungshygiene kann Erbrechen begünstigen.
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Immer gleiche Futterzeiten
Der Hund bekommt immer Punkt 9 Uhr morgens sein Futter? Das führt dazu, dass der Magen bereits im voraus Magensäure produziert, um sich auf die gleich kommende Nahrungsmenge vorzubereiten. Bleibt die aus, reizt die Magensäure die Magenschleimhaut und der Hund muss sich übergeben. Das passiert häufig bei der Zeitumstellung, wenn Hundehalter nicht daran denken, die Fresszeiten des Vierbeiners langsam umzustellen.
Um ein Erbrechen aufgrund eines nüchternen Magens zu verhindern, sollte man die Futterzeiten seines Hundes am besten immer mal variieren oder eben bei abweichenden Futterzeiten darauf achten, dem Hund zur eigentlich gewohnten Zeit einen kleinen Snack zu geben, damit ihm nicht übel wird.
Fettreiches Futter
Auch eine eiweiß- und fettreiche Fütterung fördert die Produktion von viel Magensäure und verzögert die Magenentleerung. Beides kann dazu beitragen, dass die Magensäure die Schleimhaut reizt. Erbricht der Hund, nachdem sein Magen lange leer war, kann es helfen, ihm mehrere kleine Mahlzeiten anzubieten.
Erbricht der Hund zum Beispiel morgens, reicht eine kleine Menge Futter oder sehr weich gekochte Kartoffel am späten Abend oft schon, um das Problem zu lösen. Kartoffeln sind kaliumreich und können daher helfen, überschüssige Magensäure zu neutralisieren.
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Wann muss ich zum Tierarzt?
Gründe für Erbrechen, die eine tierärztliche Behandlung erfordern, sind etwa Infektionen und das Fressen von Fremdkörpern, Gift oder anderen Dingen, die den Magen reizen. Auch Entleerungsstörungen des Magens und Erkrankungen anderer Organe, etwa von Bauchspeicheldrüse, Galle und Nieren, führen nicht selten zu erbrechen. Deshalb sollten Hunde, die mehrmals nüchtern erbrechen, tierärztlich untersucht werden, um ernste Ursachen auszuschließen.
Futtermittelallergien und -unverträglichkeiten können auch zu Erbrechen führen, allerdings treten Juckreiz und Durchfall bei betroffenen Hunden sehr viel häufiger auf als Erbrechen.
Wichtig: Medikamente, die die Magensäure neutralisieren (Antazida), sollten normalerweise nur über wenige Tage verabreicht werden und nicht länger, denn: Zu wenig Magensäure kann dazu führen, dass sich unerwünschte Bakterien im Magen-Darm-Trakt vermehren oder das Futter im Magen gärt, was Aufstoßen und Erbrechen auslösen kann.