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Bestimmte Hunde häufiger betroffen

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund erkennen und richtig behandeln

Hund beim Tierarzt
Mittelgroße bis große Hunderassen wie der Golden Retriever haben eine höhere Tendenz an einer Schilddrüsenunterfunktion zu erkranken. Foto: Getty Images
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

15. August 2024, 11:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wenn der Hund immer häufiger müde ist, an Gewicht zunimmt und Haut- und Fellprobleme auftreten, können dies erste Anzeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Wie diese genau diagnostiziert wird, welche weiteren Symptome sich zeigen können und wie eine Therapie aussehen kann, erklärt PETBOOK.

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Die Schilddrüse hat die Funktion, die iodhaltigen Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Thyroxin zu bilden, die für den Körperstoffwechsel wichtig sind. Wenn der Hund aber zu wenig dieser Hormone produziert, bezeichnet man dies als Schilddrüsenunterfunktion oder auch als Hypothyreose. Hunde mit dieser Erkrankung zeigen meist im mittleren Alter die ersten Krankheitssymptome. Dazu gehören vermehrte Müdigkeit, leichte Gewichtszunahme sowie Haut- und Fellprobleme. Einige Tiere entwickeln auch aggressive oder ängstliche Verhaltensmuster. Doch durch die kontinuierliche und richtig eingestellte Gabe von Medikamenten können die Symptome vermindert oder gar beseitigt werden.

Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Die Schilddrüsenunterfunktion gehört zu den häufigsten endokrinen Erkrankungen bei Hunden. Die gängigste Ursache ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse als Folge einer Überreaktion des körpereigenen Abwehrsystems und des Angriffs auf das eigene Gewebe. Im Verlauf der Entzündung wird immer mehr Schilddrüsengewebe zerstört, die Schilddrüse schrumpft daher und produziert nur noch eingeschränkt Hormone.

Deutlich seltener können aber auch Jodmangel, Tumore, Missbildungen der Hypophyse (Drüse im Gehirn, die Hormone bildet) oder Schädigungen am Hypothalamus für eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund verantwortlich sein.

Symptome

Die Schilddrüsenunterfunktion tritt überwiegend bei mittelgroßen und großen Hunden auf und wird häufig erst im mittleren Lebensalter diagnostiziert. Da die Schilddrüsenhormone wichtig für den Stoffwechsel sind und auch den Wärmehaushalt beeinflussen, sind die Symptome oft vielseitig und schwer zu deuten.

Typische Symptome können sein:

  • Vermehrte Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit
  • Häufigeres Frieren
  • Leichte Gewichtszunahme
  • Fellprobleme: Das Fell wird brüchig und fein.
  • Hautprobleme: Schuppenbildung und dunkle Verfärbung der Haut
  • Hautinfektionen und Entzündungen des Gehörgangs
  • Bei einigen Hunden kommt es zu Wassereinlagerungen im Kopfbereich, besonders im Bereich der Augen

Neben körperlichen Symptomen können auch Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstörungen auftreten, da die Schilddrüse auch das Verhalten und die Psyche des Hundes beeinflusst. So werden manche Tiere vermehrt aggressiv, ängstlich oder reagieren unterwürfig.

Diagnose

Wenn Sie einige der oben genannten Symptome bei Ihrem Hund bemerken, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund zu diagnostizieren, ist nicht immer einfach und bedarf einiger Untersuchungen. Zunächst müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, die für die auftretenden Symptome verantwortlich sein könnten. Die Diagnose Schilddrüsenunterfunktion ist daher eine Ausschlussdiagnose und benötigt Zeit und Geduld.

Für eine Diagnose wird unter anderem das Blut des Hundes auf Thyroxin (T4) untersucht. Eine zu niedrige Konzentration davon deutet aber nicht direkt auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hin, denn auch andere Krankheiten können den Hormonmangel auslösen. Daher sollte ein ausführliches Organ- und Schilddrüsenprofil angefertigt werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf das sogenannte freie T4 und TSH gelegt.

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Sind die Werte erhöht und andere Erkrankungen, die dafür verantwortlich sein könnten, ausgeschlossen, deuten diese Werte auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin. Auch die Messung des Antikörpers gegen Thyreoglobulin kann helfen, die Diagnose zu festigen. Gerade bei Hunden, die aufgrund einer Autoimmunerkrankung eine entzündete Schilddrüse haben, bilden sich Antikörper gegen Thyreoglobulin – das wichtigste Protein der Schilddrüse.1

Therapie und Prognose

Um den Mangel an Schilddrüsenhormonen auszugleichen, müssen Hunde mit Schilddrüsenunterfunktion Tabletten mit künstlich hergestellten Schilddrüsenhormonen einnehmen. Bereits ein bis zwei Wochen nach der Einnahme können sich schon die ersten positiven Entwicklungen bemerkbar machen. Der Hund wird deutlich munterer, und nach sieben bis acht Wochen kann ein Gewichtsverlust sichtbar werden.

Besonders in der Therapieanfangsphase muss dem Hund regelmäßig Blut abgenommen werden, um den Hormonspiegel im Blut zu überprüfen und die Medikation gegebenenfalls richtig anzupassen. Ist der Hund medikamentös richtig eingestellt, muss er die Therapie sein Leben lang fortsetzen. Dazu gehören regelmäßige Kontrolltermine beim Tierarzt zur Untersuchung der Konzentration des Schilddrüsenhormons im Blut. In der Regel sind die Erfolgsaussichten der medikamentösen Behandlung gut.2

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Welche Hunde sind besonders betroffen?

Allgemein kann jeder Hund – Hündinnen und Rüden sind gleichermaßen betroffen – an einer Schilddrüsenunterfunktion erkranken. Mittelgroße bis große Hunde zeigen aber eine höhere Tendenz. Dazu gehören Hunderassen wie Golden Retriever, Dobermann oder English Setter. Alters technisch wird die Erkrankung häufig im mittleren Hundealter (zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr) diagnostiziert. Die Erkrankung kann jedoch theoretisch bei Hunden jedes Alters auftreten.

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Quellen

  1. agila.de, „Schilddrüsenunterfunktion beim Hund“ (aufgerufen am 15.08.2024) ↩︎
  2. med.vetmed.uni-muenchen.de, „Besitzerinformation: Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) beim Hund“ (aufgerufen am 15.08.2024) ↩︎
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