
14. Februar 2025, 6:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Schnee und Eis laden viele Hunde zum ausgelassenen Toben ein – doch die winterliche Pracht birgt auch Gefahren. Magenschleimhautreizungen durch gefressenen Schnee, Streusalz und Splitt sind keine Seltenheit. Wie man Schneeklumpen im Fell verhindern kann und bei Schneegastritis richtig reagiert.
Beim Spielen im Schnee gibt es für Hunde einige Risiken: Gefrorene Eisklumpen, Streusalz oder Splitt können die Gesundheit des Tieres beeinträchtigen. Tierärztin Tina Hölscher von Aktion Tier warnt vor möglichen Folgen wie Magen-Darm-Entzündung – der sogenannten Schneegastritis – und gibt wertvolle Tipps, wie Hundehalter vorbeugen können.
Schnee kann zu Magenproblemen führen
Viele Hunde nehmen beim Spielen im Schnee in größeren Mengen davon auf. Während frischer, sauberer Schnee meist harmlos ist, können Kälte, Verunreinigungen und vor allem Streusalz zu einer akuten Entzündung der Magenschleimhaut führen – der sogenannten Schneegastritis.
Diese äußert sich durch folgende Symptome:
- Starkes Speicheln
- Erbrechen
- Durchfall
- Würgen und Husten
- Abgeschlagenheit
In schweren Fällen kann sich sogar Blut im Erbrochenen oder im Kot befinden.
„Treten Symptome wie Erbrechen und wässrig-blutiger Durchfall auf, gilt: ‚Die Fütterung sollte für 24 Stunden eingestellt werden. Trinken darf der Patient so viel er mag‘“, rät Tierärztin Tina Hölscher. Das Wasser sollte dabei Zimmertemperatur haben.
Nach einem Fastentag kann die Fütterung mit leicht verdaulicher Nahrung wie Reis mit Hüttenkäse und etwas Hühnerfleisch wieder aufgenommen werden.
Erste Hilfe bei Schneegastritis
Nicht jeder Hund reagiert gleichermaßen empfindlich auf das Fressen von Schnee. Falls jedoch Symptome auftreten, sollte man den Vierbeiner genau beobachten. Zeigt er sich matt oder entdeckt man Blut im Erbrochenen oder Kot und wirkt der Hund zusätzlich schlapp, lustlos oder hat Fieber, ist ein umgehender Tierarztbesuch ratsam.
Wenn der Hund an Magenproblemen leidet, greifen viele Besitzer auch gern zu Hausmitteln – doch davon rät die Expertin entschieden ab: „Hausmittel bitte keinesfalls in Eigenmedikation anwenden“, warnt Hölscher. Viele für Menschen harmlose Mittel könnten für Hunde gefährlich sein.
Bei leichten Beschwerden hilft es oft, den Magen zu schonen. Falls die Beschwerden länger als zwei Tage anhalten oder sich verschlimmern, sollte ebenfalls ein Tierarzt aufgesucht werden.

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Schneegastritis und -klumpen vorbeugen
Besonders langhaarige Hunde haben im Winter häufig auch mit anhaftenden Schneeklumpen im Fell zu kämpfen. Diese bilden sich schnell an den Beinen, am Unterbauch oder zwischen den Zehen, was das Laufen erschweren kann. Zudem ist das Entfernen der Eisklumpen oft mühsam.
Doch es gibt einfache Möglichkeiten, dem vorzubeugen: „Ein wahres Wundermittel in diesem Zusammenhang ist gewöhnliches Haaröl aus dem Drogeriemarkt“, empfiehlt Hölscher. Wird das Öl sparsam auf die Beine und Pfoten aufgetragen, haftet der Schnee nicht so leicht. Eine noch effektivere Lösung ist es, die Haare an den Pfoten zu kürzen, da dies dem Schnee weniger Angriffsfläche bietet.
Um Schneegastritis zu vermeiden ist es am besten, wenn der Hund gar nicht erst in Versuchung gerät, Schnee zu fressen. Besonders bei Welpen sollte frühzeitig trainiert werden, dass Schnee kein Futter ist. Auch erwachsene Hunde können durch konsequente Erziehung daran gehindert werden.
Diese Maßnahmen helfen zusätzlich:
- Spaziergänge an der Leine, um das Schneefressen zu kontrollieren
- Verzicht auf Fang- und Suchspiele im Schnee, die das Fressen begünstigen
- Falls notwendig, das Tragen eines Maulkorbs, um die Schneemenge zu reduzieren
- Keine Schneeballschlachten mit dem Hund
Mit Material der dpa